Commerzbank-Aktionäre genehmigen Staatseinstieg

Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach einer langen Aussprache hat die Commerzbank-Hauptversammlung am Samstag beschlossen, das Grundkapital der Bank durch Ausgabe von rund 295 Millionen neuen Aktien im Nennbetrag von je 2,60 Euro auf insgesamt rund 1.181 Millionen Aktien zu erhöhen. Die neuen Aktien werden zum Preis von 6 Euro je Aktie ausgegeben und vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zum Ausgabepreis übernommen. Damit haben die Commerzbank-Aktionäre den Einstieg des Staates mit 25 Prozent plus einer Aktie zum Kaufpreis von insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro genehmigt.

Für die Kapitalerhöhung stimmten 97,7 Prozent des vertretenen Grundkapitals. Die Aktionäre haben außerdem Vorstand und Aufsichtsrat mit rund 97 Prozent der abgegebenen Stimmen entlastet. Helmut Perlet, Nikolaus von Bomhard und Edgar Meister wurden wie vorgeschlagen in den Aufsichtsrat der Commerzbank gewählt und haben ihr Amt mit dem Ende der Hauptversammlung angetreten. Sie lösen Klaus Müller-Gebel, Heinrich Weiss und Friedrich Lürßen ab.

"Mit einer Kernkapitalquote von rund zehn Prozent ist die Commerzbank wetterfest und wird ihre strategische Neuordnung zügig umsetzen", sagte Vorstandschef Martin Blessing. Ziel sei es, zu einer "profitablen Kundenbank" zu werden. Der Staat stützt die Commerzbank mit insgesamt rund 18,2 Milliarden Euro.

Im Vorfeld der Zustimmung durch die Aktionäre war auf der Hauptversammlung auch harsche Kritik gegen den Commerzbank-Vorstand vorgetragen worden. Einige Anteilseigner warfen der Führungsspitze vor, insbesondere durch die Übernahme der Dresdner Bank Kapital vernichtet zu haben. Blessing verteidigte die Übernahme hingegen als strategisch richtig.

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