Commerzbank-Aktionäre entscheiden über Staatseinstieg
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Aktionäre der Commerzbank entscheiden auf der heutigen Hauptversammlung in Frankfurt am Main über den geplanten Einstieg des Bundes. Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) soll über eine Kapitalerhöhung mit 25 Prozent und einer Aktie größter Einzelaktionär der Commerzbank werden. Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank, forderte die Aktionäre in seiner Eröffnungsrede zur Zustimmung auf. "Wir kennen die Lösungen für unsere Probleme und wir bauen weiter auf unsere Stärke als Hausbank für Privat- und Firmenkunden in Deutschland", sagte Blessing.
Sofern die Krise nicht länger andauere als erwartet, werde man spätestens 2011 wieder in der Lage sein, Gewinne zu erwirtschaften, kündigte Blessing an. "Bis 2012 wollen wir die Rückkehr zur vollen Profitabilität schaffen."
Zur Krisenbewältigung setzt die Commerzbank jetzt auch auf das lange Zeit als unattraktiv betrachtete Privatkundengeschäft. In Deutschland hat die Commerzbank (ohne Dresdner Bank) 2008 per Saldo 574.000 neue Kunden gewonnen. Die Zielmarke von 6 Millionen Privatkunden in Deutschland wurde damit ein Jahr früher als geplant erreicht. Insgesamt betreut die Commerzbank 14,5 Millionen Kunden. Das Firmenkundengeschäft fokussiert sich künftig auf die Begleitung deutscher Unternehmen im In- und Ausland, auch das Investment Banking soll sich primär auf deutsche Kunden und auf Geschäfte mit Deutschland-Bezug fokussieren und gleichzeitig Risiken reduzieren.
Unterdessen betonte Blessing, dass die Commerzbank das staatliche Bad-Bank-Modell derzeit nicht in Anspruch nehmen will. "Wir haben eine eigene Lösung und daher keinen Druck“, sagte Blessing gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). "In unserer PRU (Portfolio Restructuring Unit) können wir die Problemthemen eigenständig abarbeiten. In diese Einheit separieren wir unser Abbau-Portfolio vom Kerngeschäft.“ Man werde eine staatliche Lösung aber prüfen, wenn diese aus Sicht der Anteilseigner sinnvoll wäre. Gleichzeitig verteidigte Blessing gegenüber der FAZ den Kauf der Dresdner Bank. Die Übernahme bleibe "strategisch und ökonomisch richtig".
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