Kommentar
08:28 Uhr, 29.05.2018

CK*Trends: Klimafreundliche Luftfahrt, geht das?

Ein weiteres Stück Science-Fiction wird Realität. Haben wir uns gerade an den Gedanken selbstfahrender Elektrofahrzeuge gewöhnt, sprechen die Experten schon über den nächsten Verkehrsbereich, die Luftfahrt.

Wenn der Verbrennungsmotor sein Leben aushaucht, dann natürlich auch dort. Die Vorteile liegen gerade hier auf der Hand.

Wer die Diskussionen und Proteste um den Ausbau der Start- und Landebahnen am Frankfurter Flughafen kennt, der versteht sehr schnell, was Elektroflugzeuge bedeuten. Massiv reduzierte Lärmbelastung am Boden. Ein Ende des Nachtflugverbotes und somit wesentlich flexibleres Reisen. Die Kerosinbelastung gehört somit der Vergangenheit an. Ebenso verschwinden die Abgasprobleme in den Flugzeugkabinen und Flugreisen verlieren ihr Stigma als Umweltsünde.

Natürlich sind die Herausforderungen an die Entwicklung von Elektroflugzeugen noch einmal deutlich höher als für Kraftfahrzeuge. Geht beim Tesla der Akku doch schneller als erhofft in die Knie, rollt man eben an den Straßenrand. Ein Flugzeug mit Akku-Kollaps mag man sich hier ungern vorstellen. Fliegende Powerbanks sind da ganz sicher nur eine Lösung im Fantasy-Bereich. Wie bei den Automobilen wird der Elektroantrieb zunächst ein Thema für die Kurzstrecke sein. Hier allerdings wird der neue leise und unkomplizierte Antrieb die Luftfahrt schnell revolutionieren.

Kurzstreckenflüge von einigen hundert Kilometer werden mehr - und sie werden intelligenter. Die ersten Bilder von elektrischen Flugtaxis im Testbetrieb haben wir bereits aus Dubai gesehen. Wie wild es in wenigen Jahren am europäischen Himmel aussähe, wenn jeder ohne Pilotenschein ein elektrisches, selbstfliegendes Kleinflugzeug mit Senkrechtstarteigenschaften fliegen dürfte, kann man sich vorstellen, wenngleich das heute tatsächlich noch Fiktion ist.

Ganz im Gegenteil zu den Verkehrsmaschinen, an deren Elektrifizierung die Luftfahrtbranche mit Hochdruck und großen Summen arbeitet. Mal wieder ist Norwegen hier ganz vorne mit dabei, wenn es um staatliche „Motivationshilfen“ geht. Bis 2040 soll der norwegische Luftraum elektrifiziert sein. Zwanzig Jahre sind schnell vorbei. Bis dahin wird es auch hier wieder eine Goldgräberzeit geben, in der immer mehr Geld und Hoffnung in diesen weiteren Megatrend schießt. Einige der alten Spieler werden auch hier wieder ihr Geschäft machen, aber auch neue Startups – in diesem Fall ein wundervoll zutreffender Begriff – werden hier für manche Überraschung sorgen. Wie immer wird man sich der endgültigen Zukunftstechnologie schrittweise annähern. Zunächst geht man sicherheitshalber mit einem zusätzlichen Verbrennungsmotor in die Luft, man weiß ja nie. Mit einem solchen Hybridantrieb fühlt sich der Fluggast sicher auch ein wenig wohler. Mit fortschreitender Erfahrung und technischer Weiterentwicklung wird der Verbrenner zumindest auf Kurz- und Mittelstrecke am Boden bleiben können. Wer weiß, eines Tages wird man sich gar nicht mehr vorstellen können, dass man in vergangenen Jahren solch gefährliche Kerosinbomben täglich über Millionenstädte hat fliegen lassen.

Ganz sicher werden noch viele Varianten erprobt, auch der Wasserstoff in der Brennstoffzelle wird trotz Hindenburg-Katastrophe seine Anhänger finden. Nostalgische Flugzeugfans werden dem Geräusch einer startenden Ju-52 nachtrauern wie ich dem blubbernden V8 alter US-Cars, aber mit dem Blick auf eine bessere Zukunft kann ich diese Entwicklung kaum erwarten. Ich freue mich auf die ersten Flugtaxis und meine erste Reise in einem Elektroflugzeug. Um die Wartezeit erfreulicher zu gestalten, haben wir bei Cashkurs*Trends damit begonnen, uns mit den aussichtsreichen Unternehmen und Aktien dieses Trends zu beschäftigen. Die Vorfreude ist doch immer die schönste Freude. Wenn sie auch noch mit satten Ertragschancen einhergeht…umso besser.

Luftiges Vergnügen mit dem Trendthema „E-Flugzeuge“ wünscht Ihnen

Ihr
Dirk Müller

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3 Kommentare

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    sobald das stickstoff problem gelöst und ein günstiges ersatzmaterial für platin gefunden wurde, steht der brennstoffzelle nichts mehr im weg.

    mit einem wirkungsgrad um die 60% in verbindung mit einer batterie die die leistungsspitzen bedient gibt es keinen besseren antrieb für die zukunft.

    der wasserstoff kann per elektrolyse mit photovoltaik hergestellt werden (vorraussetzung hierfür ist natürlich auch ein sehr günstiger elektrolyseur der nicht mehr auf platinbasis aufbaut).

    in sonnenreichen gebieten kann der solarstrom schon heute für um die 3 € cent produziert werden, da spielt dann der verlust bis zum fertigen wasserstoff nur eine untergeordnete rolle.

    10:34 Uhr, 29.05.2018
  • P_44
    P_44

    Das klingt in Ihrem Artikel ja so, als würde vor der Landung IMMER Kerosin abgelassen. Sie haben keine Ahnung von Flugzeugen! Manche können gar kein Kerosin ablassen, z.B. der A320 kann das nicht.

    Und ich hoffe wirklich, dass Flugzeuge auch weiterhin den herkömmlichen Antrieb verwenden, wie man ihn kennt!

    09:39 Uhr, 29.05.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Dirk Müller
Dirk Müller
Börsen-Experte und Sachbuchautor

Dirk Müller ist Finanzexperte, mehrfacher Spiegel-Bestseller Autor, Politikberater, Vortragsredner, Gründer des Finanzinformationsdienstleisters Finanzethos GmbH mit dem Markenkern „Cashkurs.com“– und gilt als „Dolmetscher zwischen den Finanzmärkten und den Menschen außerhalb der Börse“. Sein Weg an der Börse begann 1992, wo er als amtlich vereidigter Kursmakler tätig war. Heute zählt er zu den bekanntesten Börsenexperten Deutschlands, woher auch sein von den Medien vergebener Spitzname „Mr. DAX“ rührt. Er ist Senator der Wirtschaft Deutschland und berät in unterschiedlichen Gremien in nationalen und internationalen politischen Angelegenheiten.

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