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08:08 Uhr, 18.06.2015

Chinesischer Renminbi wird Teil des IWF-Währungskorbs

Die Chance, dass der Renminbi noch 2015 in das IWF-System aufgenommen wird, liegt nach Meinung von Steven Bell, Chefvolkswirt bei F&C Investments, jedoch bei unter 50 Prozent.

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London (BoerseGo.de) - Die G7-Finanzminister haben vereinbart, dass der chinesische Renminbi Teil des IWF-Währungskorbs werden kann. Dieser Währungskorb dient als Grundlage für die Ermittlung des Wechselkurses der Sonderziehungsrechte, die international als Zahlungsmittel verwendet werden und beispielsweise Staaten in Finanzschwierigkeiten als zusätzliche Liquidität dienen können, wie die Fondsgesellschaft F&C Investments in einem aktuellen Marktkommentar zu der Vereinbarung schreibt.

In dem Währungskorb seien bislang die vier international wichtigsten Währungen US-Dollar, Yen, Euro und britisches Pfund gewichtet vertreten. Künftig solle auch der Renminbi in diesem Währungskorb enthalten sein. Schon heute sei der Renminbi gemessen am Handelsvolumen die fünftstärkste Währung der Welt, heißt es weiter.

„Das Sonderziehungsrecht des IWF, das dem genannten Währungskorb zugrunde liegt, wird nur selten bei privaten Finanztransaktionen genutzt. Viel größer ist seine Bedeutung für staatliche Finanztransaktionen. Die Einbindung des Renminbi könnte dazu führen, dass die Zentralbanken der Welt einen größeren Teil ihrer Währungsreserven in dieser Währung halten, wodurch sie einen leichten Aufwärtstrend erfahren dürfte – allerdings ausgehend von einem extrem niedrigen Niveau. Das dürfte, wenn man alle anderen Faktoren unverändert lässt, wiederum dazu führen, dass der Renminbi auf den Währungsmärkten an Stärke gewinnt“, meint Steven Bell, Chefvolkswirt bei F&C Investments und Co-Fondsmanager des F&C Euro Macro Global Bond Fund.

Chinas Kapital- und Finanzmärkte unterlägen grundsätzlich strengen Kontrollen, die allerdings graduell zurückgefahren würden. Einige dieser Kontrollen, beispielsweise im Hinblick auf Lombardgeschäfte, Kreditvergabe oder Rücklagen, könnten aus aufsichtsrechtlichen Gründen gerechtfertigt erscheinen, während andere, wie Devisenkontrollen, die Beschränkungen bei der Kreditvergabe und Kontrollen beim Einlagenzinssatz, langsam gelockert würden. Gleichzeitig habe der Rest der Welt nach der Finanzkrise damit begonnen, seine Finanz- und Kapitalmärkte stärker zu regulieren, – insofern schließe sich die bestehende Lücke von beiden Seiten, so Bell weiter.Ob der Renminbi aufgenommen wird, ist letzten Endes eine politische Entscheidung. Die technischen Fragen sind eher zweitrangig. Ich denke, dass derzeit die Chancen, für den Renminbi beim nächsten IWF-Treffen im November in das System aufgenommen zu werden, bei unter 50 Prozent liegen. Aber vielleicht ist es dann im Herbst 2016 soweit?“, so Bell.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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