Chinas Wirtschaft sorgt für Börseneuphorie
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Anfang der Woche äußerte ich noch Zweifel an einer Fortsetzung der Rally, sowohl in den USA wie auch in Europa. Diese Zweifel sind heute überholt. Der Markt hat entschieden. Die Risikofreude ist zurück. Bevor man sich dem Markt sofort anschließt und alles kauft, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, muss man hinterfragen, weshalb der Markt überhaupt so positiv reagiert hat.
Der Rückgang des Handelsvolumens war in diesem Jahr im Januar und Februar besonders stark. Im Februar gingen die Exporte auf Jahressicht um 25 % zurück. Selbst in der Finanzkrise war der Rückgang mit 26 % nur unwesentlich größer ausgefallen. Eine Entspannung der Lage ist ein erfreuliches Signal. Es weckt Hoffnungen, dass sich die chinesische Konjunktur wieder belebt und die Wachstumsschwäche ausgestanden ist.
Die Daten sind wirklich ermunternd. Man sieht es nicht nur an den Börsen hierzulande, sondern insbesondere auch an Einzelwerten. Insbesondere Rohstoffaktien gehen durch die Decke. Die großen Minenbetreiber verzeichnen heute wahre Kurssprünge. China ist immerhin der weltgrößte Verbraucher der meisten Rohstoffe. An die 40 % der Nachfrage nach Industriemetallen kommt aus China. Eine Nachfragebelebung bedeutet, dass sich das Überangebot auf dem Weltmarkt schneller abbauen kann.
Die zurückkehrende Risikofreude lässt sich auch anhand einiger Wechselkurse feststellen. USD/JPY ist ein guter Indikator für Risikofreude. Der Yen verliert nach rascher Aufwertung immerhin ein bisschen. Viele Emerging Markets Währungen zeigen sich heute ebenfalls stark.
Bei aller Euphorie darf man nicht vergessen, von welchen Niveau aus das Wachstum der chinesischen Exporte stattfindet. Es ist das tiefste Niveau seit 2011. Betrachtet man die Wachstumszahlen (Grafik 2), dann zeigt sich nach langjährigem Abwärtstrend ein langsames Ende der Kontraktion. Nachhaltiges Wachstum lässt sich allerdings noch nicht erkennen. Gut möglich, dass sich in ein oder zwei Monaten wieder Kontraktionstendenzen zeigen. Die Euphorie schlägt in diesem Fall wieder schnell in Panik um. Bis es soweit ist kann man als Anleger die wiedergewonnene Zuversicht des Marktes genießen, sollte aber dringend wachsam bleiben.
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