Chinas Schweinefleischpreise wegen hohen Angebots stark gesunken
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - In China wurde im zweiten Quartal 2021 so viel Schweinefleisch produziert wie seit mindestens sieben Jahren nicht. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg die Produktion um 40 Prozent, im gesamten ersten Halbjahr mit 27 Millionen Tonnen gegenüber der Vorjahresperiode um 36 Prozent, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ASP habe ab 2018 zu einer Dezimierung der Schweinebestände geführt, gleichzeitig seien damit die Weltmärkte auch für Futtermittel und Fleisch durcheinandergewirbelt worden. Inzwischen sei der Importsog Chinas, mit dem der Mangel an (Schweine-)Fleisch aus eigener Produktion ausgeglichen werden sollte und von dem nicht zuletzt die EU als Exporteur massiv profitiert habe, abgeebbt, heißt es weiter.
„Jüngst informierte die Zollbehörde, dass die gesamten Fleischimporte im Juni 17 Prozent unter Vorjahr lagen. Denn die Schweinebestände im Land haben sich inzwischen erholt, Ende Juni waren sie 30 Prozent höher als vor einem Jahr, was auch die Nachfrage Chinas nach Sojabohnen und Mais an den Weltmärkten steigen ließ. Und es wurden viele große Bestände aufgebaut, mit denen industriell wirtschaftende Betriebe im Wettbewerb um Marktanteile im neu aufzustellenden Schweinemarkt zu punkten hofften“, so Helbing-Kuhl.
Hinzu sei gekommen, dass einige neue Ausbrüche der ASP im Norden des Landes und im zentralchinesischen Sichuan Anbieter an anderen Orten zunächst auf steigende Preise setzen gelassen habe und sie ihre Schweine länger und damit fetter gemästet hätten als üblich. Im Vorfeld der Festivitäten im Frühjahr und bei gleichzeitiger Sorge, dass bei einer Ausbreitung der ASP auch diese Tiere gekeult würden, hätten sie dann viele schwere Tiere in die Schlachthöfe geliefert, heißt es weiter.
„Dies erhöhte den Preisdruck. So sind die chinesischen Preise für Lebendschwein und die Großhandelspreise für Schweinefleisch angesichts der wieder hohen Produktion regelrecht eingebrochen – um jeweils rund 60 Prozent zwischen Januar und Juni. Zuletzt haben sich die Schweine- und Schweinefleischpreise aber etwas erholt, nachdem ein staatlicher Marktstabilisierungsmechanismus ausgelöst und Schweinefleisch für die nationale Reserve aufgekauft wurde“, so Helbing-Kuhl.
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