Chinas schwacher Außenhandel könnte gravierende Folgen haben
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Peking (Godmode-Trader.de) - Der chinesische Außenhandel bleibt auch im November besorgniserregend schwach. Nach Regierungsangaben vom Dienstag verzeichneten sowohl die Aus- als auch die Einfuhren im November in der Jahresrechnung den fünften Rückgang in Folge. Demnach sanken die Ausfuhren in der Landeswährung Renminbi im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,8 Prozent. Nachdem die Jahresrate bereits im Oktober um 6,9 Prozent abgesackt war, hatten Experten jetzt mit einer geringeren Abnahme gerechnet. Bei den chinesischen Exporten müsse dagegen eindeutig von einer negativen Überraschung gesprochen werden, hieß es von der NordLB. Der Außenhandel bleibe Pekings Sorgenkind.
Dabei verzeichneten die Unternehmen vor allem in den USA, Japan und Europa spürbar geringere Umsatzerlöse, die sich im Jahresvergleich nach noch -2,7 Prozent im Vormonat jetzt um 7,6 Prozent verringerten. Die Ausfuhren in die weiteren Staaten entwickelten sich mit einem Minus von 8,5 Prozent ebenfalls ausgesprochen schwach. Für den Handelspartner Deutschland setzt sich mit -15,7 Prozent zudem ein negativer Trend fort: Seit Jahresbeginn präsentierte sich jeder Handelsmonat schwächer gegenüber über dem Vorjahr.
Demgegenüber fiel der Rückgang auf der Importseite mit einer Jahresveränderung um 8,7 Prozent geringer aus als im Oktober und der Markterwartung. Die jüngsten Zahlen sprechen damit für eine etwas weniger schwache Binnennachfrage, die aber andererseits auch keine große Dynamik aufweist. Im Resultat ging der Saldo im Handel mit dem Ausland nach einem Gegenwert von 62 Milliarden US-Dollar nunmehr auf 54 Milliarden Dollar zurück. Der Handelsbilanzüberschuss, der die Differenz der Exporte zu den Importen beschreibt, ging sowohl in der Landeswährung als auch in Dollar berechnet zurück.
„Die unverändert schwachen Umsätze der chinesischen Unternehmen im Ausland zeigen, dass die sich jüngst etwas verbessernden Detailergebnisse bei Umfragen innerhalb Chinas Industrie zum Stand der Auslandsorders den harten Daten nicht entsprechen, und die weltweite Nachfrage schwach ausfällt“, kommentierte die Bank HSBC Trinkaus. Ohne einen auszumachenden Impuls vom Außenbeitrag hänge der weitere Konjunkturzyklus der chinesischen Volkswirtschaft jedoch an der Entwicklung im Inland. Mit Blick auf die wachsenden Deflationsgefahren und das inzwischen gesunkene Industrievertrauen seien dazu weitere geldpolitische Lockerungen notwendig, fordern die Experten.
Die NordLB betont den Einfluss des Außenhandels zum chinesischen Wirtschaftsgefüge. So sichere der Exportsektor nach wie vor einen signifikanten Anteil der Beschäftigung in Chinas Industrie. Darüber hinaus laste die zurückhaltenden Dynamik bei den Ausfuhren auch auf dem Renminbi, was nicht zuletzt zu Abwertungsdruck führe, der die Währungshüter im Reich der Mitte jüngst wohl auch dazu veranlasst habe, erneut die eigenen Devisenreserven anzutasten.
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