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13:30 Uhr, 16.10.2017

Chinas Industriesektor boomt

Der Anstieg der Produzentenpreise in China überraschte positiv. Laut den Experten der NordLB war der Zuwachs nicht erwartet worden und ist als „Indikation für eine ausgeprägte ökonomische Aktivität im chinesischen Unternehmenssektor zu werten“.

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Peking (Godmode-Trader.de) - In China bleibt die Entwicklung der Verbraucherpreise auch im September weiter schwach. Die Preise auf Herstellerebene zogen hingegen deutlich an. Die offiziellen Angaben der chinesischen Statistikbehörden zufolge erhöhte sich die allgemeine Inflation im September um 1,6 Prozent. Im August hatte der Anstieg noch 1,8 Prozent betragen. Experten hatten damit gerechnet, dass der Preisauftrieb wieder etwas abnimmt.

Mit Blick auf die Produzentenpreise kam es zu einer positiven Überraschung. Der entsprechende Index zog im Berichtsmonat deutlich um 6,9 Prozent an. Dieser Anstieg war so nicht erwartet worden und ist laut den Experten der NordLB als „Indikation für eine ausgeprägte ökonomische Aktivität im chinesischen Unternehmenssektor zu werten“. Die Preise auf Herstellerebene bewegen sich mittlerweile wieder auf höherem Niveau, nachdem sie wegen hoher Überkapazitäten lange gefallen waren.

„Der starke Anstieg des Produzentenpreisindex ist sowohl auf eine robuste Binnennachfrage als auch auf nennenswerte Entwicklungen auf der Angebotsseite zurückzuführen“, so NordLB-Analyst Frederik Kunze. Pekings Maßnahmen zur Kapazitätsreduzierung griffen zunehmend Raum. „Die höheren Produzentenpreise dürften außerdem den chinesische Industrieunternehmen eine nennenswerte Hilfestellung geben. So sorgen sie für anziehende Erträge“.

Dass die Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen deutlich hinter Pekings offiziellem Inflationsziel zurückbleibt, ist für die NordLB-Analysten eher ein Vorteil. Denn die verhaltene Inflation verschaffe den geldpolitischen Entscheidungsträgern der People’s Bank of China Spielraum zum Agieren. Die Notenbanker dürften sich ihrer Auffassung nach entsprechend gezielt auf den „Kampf gegen die Verschuldung konzentrieren, ohne dabei der Realwirtschaft sprichwörtlich den Geldhahn abzudrehen“, vermutet Kunze.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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