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11:25 Uhr, 08.10.2012

Chinas Immobilienmarkt im Aufwind

London (BoerseGo.de) - Der Immobilienmarkt ist eine der wenigen Branchen in China, deren Voraussetzungen sich zum Besseren wandeln, wie Michael Lai im aktuellen Weekly Manager Views, den Marktkommentaren der Investmentmanager von GAM zur wirtschaftlichen Situation in ausgesuchten Märkten und Regionen schreibt.

Während die Gewinne chinesischer Unternehmen weiterhin enttäuschten, die Wachstumswerte Chinas hinter den Erwartungen zurückblieben und der chinesische Aktienmarkt dem übrigen Asien hinterherlaufe, sieht Lai bei Immobilien aus zwei Gründen Anlass zu Hoffnung. Zum einen sei dies die zusätzliche Liquidität, die durch die neuen weltweiten Quantitative-Easing-Programme auch in asiatische Devisenmärkte und Immobilienpreise geflossen sei. Zum anderen sei der Immobilienmarkt der erste Sektor in Chinas Wirtschaft gewesen, der die Auswirkungen der veränderten Regierungspolitik vor rund zwei Jahren verspürt habe, deren Ziel es war, das Wirtschaftswachstum zu drosseln, so der Investment Director für alle asiatischen Aktienfonds von GAM.

Als Folge hätte sich dieser Sektor schnell gewandelt: Immobilienunternehmen konzentrierten sich nun stärker auf ihre Bilanzdaten sowie den Cashflow und reduzierten ihren Verschuldungsgrad. Der Bestand an unverkauften Gebäuden, besonders in den Metropolen der ersten Kategorie, Peking und Shanghai, sei geringer geworden. Der Zeitraum bis zum Verkauf liege nun nur noch bei vier bis fünf Monaten anstatt acht bis neun Monaten wie noch vor einem Jahr. Die Nachfrage sei somit stabil, heißt es weiter. „Die chinesische Regierung, die sich auf dem 18. Nationalen Parteitag in wenigen Wochen neu aufstellen will, versucht sich derweil an einer schwer zu vereinbarenden Aufgabe: Einerseits will sie die Preise auf dem Immobilienmarkt ─ der immerhin für 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steht ─ unter Kontrolle bringen, andererseits die sich abkühlende Konjunktur in Angriff nehmen“, so Lai.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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