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10:44 Uhr, 24.06.2019

China: Weitere Stimuli sind zu erwarten

Der Yuan steht nach Einschätzung von Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, vor einer kontrollierten Abwertung.

Wien (GodmodeTrader.de) - Eine Einigung beim Handelsstreit zwischen den USA und China ist weiterhin (jederzeit) möglich, der grundlegende Konflikt dürfte uns aber für lange Zeit begleiten. Zumal es in Washington offenkundig einen recht breiten Konsens für eine „Eindämmung Chinas“ gibt, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets (em-report) schreibt.

„Dem stehen relativ moderate bis günstige Aktienbewertungen und eine vielerorts vergleichsweise gute Gewinnentwicklung bei den Unternehmen gegenüber. Auch die gesunkenen US-Renditen und der US-Dollar könnten Schwellenländer-Investoren in den kommenden Quartalen helfen“, so Millendorfer.

Diese Überlegungen würden vermutlich hinfällig werden, falls der Dollar wieder Ziel von Fluchtbewegungen in „sichere Häfen“ werde. Auslösen könnte so etwas die Thematik „Iran“. Unterdessen schienen in China weitere Stimuli wahrscheinlich, was im zweiten Halbjahr nicht nur in China, sondern auch in anderen Schwellenländern und Europa zu positiven Konjunkturimpulsen führen könnte, heißt es weiter.

Die Industrieproduktion in China sei im Mai so schwach wie seit 2002 nicht mehr gewachsen. „Derweil scheint der Weg zu ausgeweiteten Strafzöllen der USA vorgezeichnet und er dürfte Chinas Wachstum spürbar bremsen. Hier dürfte Peking mit weiteren Maßnahmen gegensteuern. Grundsätzlich hat es dafür auch genügend ‚Munition‘, aber die Kunst wird darin bestehen, sie schonend und sehr gezielt einzusetzen. Was den Yuan angeht, so spricht einiges dafür, dass er vor einer (kontrollierten) Abwertung steht“, so Millendorfer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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