China: USA um Schadensbegrenzung bemüht
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US-Regierungskreisen zufolge ist es der niedrige Kurs des chinesischen Yuan, der Mitgrund für den schwachen Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten ist. Offiziellen Statistiken zufolge sei der künstlich niedrige Kurs des Yuan Verursacher von 2.7 Millionen Arbeitsplatzverlusten in US-Fabriken. Politiker im Weißen Haus sind zudem der Meinung, dass der Yuan mit einem Fixing von 8.28 zum Dollar um mindestens 40% unterbewertet sei und dass eine Wertanpassung durchgeführt werden müsse. Der Yuan werde von der chinesischen Regierung künstlich niedrig gehalten, um das Exportwachstum zu stützen. US-Finanzminister John Snow wird heute in Peking eintreffen, um unter anderem dieses Thema anzusprechen.
Analysten zeigen sich jedoch skeptisch. Es sei weniger der niedrige Kurs des Yuan, der für die Arbeitsplatzverluste in den USA verantwortlich ist. Vielmehr seien es die niedrigen Lohnkosten, die immer mehr Unternehmen in die Region locken. Ein chinesischer Fabrikarbeiter verdient laut chinesischen Statistiken im Jahr $1.182, während ein US-Fabrikarbeiter durchschnittlich $29.000 pro Jahr erhält, so das US-Arbeitsministerium. Zudem sind die Lebensunterhaltskosten und Lohnkosten in Chinas Hinterland noch einmal um 50% niedriger, als in den Großstädte wie Peking oder Shanghai. So gab Intel, der weltgrößte Halbleiterhersteller, vor Kurzem bekannt, $375 Millionen in eine Fabrik in Chengdu investieren zu wollen. Chengdu liegt 1600 Kilometer im Inland Chinas.
Craig Barrett, CEO von Intel, sagte hierzu: "Wenn Sie einen qualifizierten Arbeiter in China oder Bangalore oder Nizhny Novgorod für 20% des Lohns anstellen können, wie im Silicon Valley, dann ist die Antwort recht simpel."
Zudem wird nicht erwartet, dass China den Yuan dramatisch aufwerten wird. Kleinere Schritte um 5 oder 10 Prozent werden den Kostenvorteil Chinas nicht dramatisch beeinflussen, so Rob Subbaraman, Volkswirt bei Lehman Brothers.
Intels Barrett betonte, dass er als US-Bürger besorgt um die Arbeitsplatzverschiebungen nach China auf Kosten der USA sei.
"Die USA müssen in der Art und Weise der Regulation ihrer Industrie viel aggressiver vorgehen, wenn diese Arbeitsplätze gehalten werden sollen", so Barrett. "Die Menschen in diesen Ländern (Russland, China, Indien) können jeden Ingenieur-Beruf, jeden Software Job und jede Verwaltungstätigkeit ausführen, wie auch Amerikaner."
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