China tut es schon wieder: Notenbank zu einer weiteren Yuan-Abwertung "gezwungen"
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Notenbank hat mit der heutigen Festlegung ihres Eröffnungskurses des Wechselkurses USD/CNY den Renminbi erneut abgewertet. Das sogenannte Fixing lag dabei mit 6,3306 Yuan um 1,6 Prozent höher als am Vortag, womit die Währung in dieser Woche im Verhältnis zum US-Dollar knapp 3,6 Prozent verloren hat. Der Eröffnungskurs legt die Handelsspanne fest, innerhalb der der innerchinesische Devisenhandel stattfindet.
Am Dienstag hatte die People's Bank of China angekündigt, bei ihrer Kursfestlegung mit einer Berücksichtigung der Vortagsentwicklung vermehrt die tatsächlichen Marktkräfte zu berücksichtigen, sprich den Wechselkurs den Einflüssen von Angebot und Nachfrage folgen zu lassen. Ausgehend von dem täglich neu festgelegten Mittelwert lässt die Zentralbank Handelsschwankungen von zwei Prozent nach oben und unten zu. Nachdem der Renminbi gestern deutlich gegenüber dem Greenback abgewertet hatte, war die PBoC heute schon fast gezwungen einen schwächeren Referenzpreis zu setzen.
Laut den Experten der NordLB kann die neue Gangart als "Notwendigkeit für eine größere Marktnähe verstanden werden" – schließlich hätte Peking durch das tägliche mehr oder minder willkürliche Fixing den Wechselkurs noch fest im Griff gehabt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bezeichnete die Abwertung des Yuan denn auch als einen „willkommenen Schritt“, weil der Markt eine größere Bedeutung bei der Bestimmung des Wechselkurses erhalte. Auch die EU-Kommission in Brüssel sprach nach dem Kurswechsel der chinesischen Zentralbank von einer positiven Entwicklung. An den Finanzmärkten wächst hingegen die Ungewissheit über die künftige Wechselkurspolitik. Unklarheit herrscht darüber, ob noch weitere Abwertungsschritte folgen. Die Zentralbank schrieb zwar am Mittwoch in einer Stellungnahme: „Momentan gibt es keine Basis dafür, die Abwertung des Wechselkurses fortzusetzen.“ Allerdings hatten die Währungshüter bereits am Vortag betont, dass es sich bei der Intervention um eine „einmalige Anpassung“ handele. Die Angst vor einem Abwertungswettlauf in Asien schlägt auch auf die weiteren Währungen in der Region durch, die ebenfalls gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren haben.
Experten sehen in den Abwertungsschritten einen direkten Zusammenhang zum Einbruch der chinesischen Exporte im Juli. Laut den Analysten der Credit Suisse mag ein schwächerer Renminbi sich zwar geringfügig positiv auf die chinesischen Exporte auswirken, z.B. einige der Automobilexporteure – für die meisten der vorgelagerten Schwerindustriebranchen, deren Kostengrundlage der Dollar ist (z.B. Öl-, Gas- und Bergbauunternehmen) dürfte sich dieser Schritt negativ allerdings auswirken. Die Branchen, die ihre Verschuldung in ihren Bilanzen normalerweise in Dollar ausweisen, ihren Umsatz aber in Renminbi erwirtschaften, dürften von diesem Schritt ebenfalls negativ betroffen sein, z.B. Immobilien, Telekommunikationsunternehmen und Luftfahrtunternehmen.
Entwickeln sich Chinas Konjunkturdaten weiterhin enttäuschend, könnte auch das von der Regierung für dieses Jahr festgelegte Wachstumsziel der Wirtschaft von sieben Prozent in Gefahr geraten.
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