China spielt mit dem Westen Poker um Eisenerz
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Beijing (BoerseGo.de) – Die jährlichen Preisverhandlungen über Eisenerz sind „definitiv nicht vorüber“, sagte ein Vertreter der China Iron and Steel Association heute.
Einige Stahlkocher hätten aber bereits einer Preissenkung um 33 Prozent zugestimmt. Diese Preissenkung, die den meisten anderen chinesischen Stahlkochern zu niedrig ist, wurde bereits zwischen großen Lieferanten BHP, Rio und Vale und den Käufern in Südkorea und Japan festgelegt. In den letzten Jahren wurde diese Festlegung auch für China als bindend angesehen. Diese mit den beiden asiatischen Ländern geschlossenen Eisenerzvertragspreise galten in den letzten Jahren immer als Richtschnur für die chinesischen Preisverhandlungen.
Nur dieses Jahr nicht: Angesichts der Wirtschaftskrise und der in den letzten Jahren immens gestiegenen Eisenerzpreise fordern die Chinesen von den drei großen Lieferanten BHP, Rio und Vale eine Preissenkung um 40-45 Prozent, konnten sich bislang aber nicht durchsetzen. Dass sich China nicht durchsetzen kann, liegt vor allem daran, dass China trotz Rezession in der Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte 297,18 Millionen Tonnen Eisenerz importierte, was 29,3 Prozent mehr war als ein Jahr zuvor.
Dass China vorgibt, dass diese Mengen keinesfalls gleich verbraucht sondern zunächst gelagert werden, ist ein schwaches Argument. Immerhin wuchs die Chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wieder um 7,9 Prozent. Im gesamten ersten Halbjahr legte die Wirtschaft um 7,1 Prozent zu.
Betrachten wir vor diesem Hintergrund einmal den Hang Seng Index in Hong Kong. Er hat sich seit dem Tief im Oktober 2008 bei 10676 Punkten nahezu verdoppelt. Im Chart ist derzeit eine Flagge zu sehen, die weitere steigende Notierungen ankündigt:
Fazit: Auch wenn wir uns derzeit "nur" in einer Bärenmarktrallye an den Märkten befinden und sich eine nachhaltige Konjunkturerholung noch nicht erkennen lässt, lässt sich der Wunsch Chinas nach niedrigeren Eisenerzpreisen derzeit kaum durchsetzen. Dies wäre nur dann möglich gewesen, wenn sich der konjunkturelle Abschwung noch mehr verschärft hätte. Das sind gute Nachrichten für die drei Eisenerz-Marktführer [Link "Rio (Chart)" auf profichart.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar], [Link "Vale (Chart)" auf profichart.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar] und [Link "BHP (Chart)." auf profichart.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]
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