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11:42 Uhr, 14.12.2015

China sendet Anzeichen einer Erholung - Sorge bereitet schwacher Yuan

Für etwas Beruhigung sorgen Chinas Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel. Sie waren besser als erwartet. Chinas Regierung wird dennoch mehr tun müssen, bevor das Wachstum sich wieder stabilisiert.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Eine besser als erwartete Industrieerzeugung, steigende Investitionen und eine zufriedener Einzelhandel: Die aktuellen Konjunkturdaten aus der Volksrepublik China sorgen an den Finanzmärkten für Beruhigung. „Auch wenn die niedrigen Vergleichswerte aus dem Vorjahr das Wachstum stark ausfallen lassen, so müssen wir doch einräumen, dass die chinesischen Daten eine Stabilisierung erkennen lassen, wenn auch auf niedrigem Niveau", sagte Zhao Hao von der Commerzbank in Singapur.

Wie das nationale Statistikamt in Peking am Wochenende mitteilte, nahm die Industrieproduktion ein zurückliegenden Monat um 6,2 Prozent verglichen mit dem gleichen Vorjahresmonat zu, nach einem Anstieg um 5,6 Prozent im Vormonat Oktober. Analysten hatten für den November lediglich mit einem Anstieg um 5,7 Prozent gerechnet.

Auch die Investitionen zogen an. Die Sachinvestitionen (FAI, Fixed Asset Investments) erreichten im November ein Plus von 10,2 Prozent in der Jahresrechnung, verglichen mit den Konsenserwartungen von plus 10,1 Prozent und dem Oktober-Wert von plus 10,2 Prozent. Darüber hinaus darf sich der Einzelhandel über sehr gute Geschäfte freuen, was auch eine robuste Binnennachfrage schließen lässt. Hier lag das Plus bei 11,2 Prozent und damit so hoch wie seit Jahresbeginn nicht.

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hatte zuletzt weitere wirtschaftliche Reformen angekündigt, um vor allem dem Immobiliensektor und dem Außenhandel auf die Sprünge zu verhelfen. So sollen diejenigen Firmen geschlossen werden, die trotz jahrelanger Verluste künstlich am Markt bleiben dürfen. Die Exporteure sollen zudem mit Steuererleichterungen unterstützt werden. Seit Jahresanfang hat die Regierung die umfangreichsten Konjunkturstützen seit der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 auf den Weg gebracht, die Notenbank hat die Zinsen sechsmal gekappt.

Eine weitere Sorge Pekings gilt dem abwertenden Yuan. Die Landeswährung geht gegenüber dem US-Dollar den sechsten Handelstag in Folge auf Talfahrt. Am Montagmorgen wurde ein USD/CNY-Referenzkurs von 6,4495 Yuan je US-Dollar bekannt gegeben. Das ist nicht das schwächste Fixing seit dem Jahr 2011. Vor dem Hintergrund des stärker marktbasierten Devisenregimes ist dies nach Auffassung der NordLB zwar zu allererst mit im geringeren Umfang stattfindenden Devisenmarktinterventionen Pekings in Verbindung zu bringen und somit nicht als bewusste Abwertung einzustufen. „Allerdings sorgen sich immer mehr Marktteilnehmer, es könne sich auch um die Vorboten eines neuerlichen Währungskrieg handeln“, so die Experten der NordLB in einem Kommentar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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