China: Konjunkturperspektive bleibt im Fokus der Märkte
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Wien (BoerseGo.de) – „Die Ängste vor einem drohenden stärkeren Konjunktureinbruch in China scheinen zuletzt wieder etwas nachzulassen. Doch noch auf Monate hinaus wird wohl jede neue Konjunkturzahl aus Peking mit Argusaugen verfolgt werden“, heißt es im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets von Raiffeisen Capital Management.
In vielen Schwellenländern halte konjunkturseitig die leichte Wachstumsbelebung an, und in den kommenden Monaten könnte es durchaus auch noch die eine oder andere positive Wachstumsüberraschung geben. Die Inflationsraten gingen fast überall weiter zurück und dieser Trend dürfte anhalten, so die Einschätzung.
In China ist dem Report zufolge ab dem zweiten Quartal insgesamt mit einer leichten Beschleunigung des Wachstums zu rechnen, bei nur langsamer Lockerung der Geldpolitik. Im zweiten Halbjahr dürfte die Konjunktur noch etwas stärker zulegen. Für das Gesamtjahr könnte damit ein Wachstum von real acht Prozent oder leicht darüber erzielt werden. Die Stimmung am Aktienmarkt sei weiter eher von Vorsicht geprägt, heißt es.
In Indien belasten den Experten von Raiffeisen Capital Managementschwächere Konjunkturdaten die Aktienmärkte. Die Notenbank (RBI) senkte in diesem Umfeld erstmals wieder die Leitzinsen - und das unerwartet stark um 50 Basispunkte. Sie erteilte weiteren Zinssenkungen fürs erste aber eine Absage. Sie erwartet für das im März 2013 endende Fiskaljahr ein Wirtschaftswachstum von real 7,3 Prozent. Die Ratingagentur Standard & Poor‘s senkte den Ausblick für Indiens Kreditwürdigkeit auf negativ. Damit drohe dem Land mittelfristig der Verlust des bisherigen Investmentgrade-Ratings, so die Einschätzung.
In Brasilien habe die Notenbank Mitte April dem Report zufolge erwartungsgemäß den Leitzins um weitere 75 Basispunkte gesenkt. Das Überraschende dabei: Weitere Zinssenkungen werden nicht ausgeschlossen, obwohl die nun erreichten neun Prozent nur einen Monat zuvor noch als Untergrenze für 2012 bezeichnet worden waren. Präsidentin Rousseff habe zum Monatsende den Druck auf die Banken erhöht, die Leitzinssenkung an Verbraucher und Unternehmen weiterzugeben und ihre Kreditzinsen zu reduzieren, heißt es.
In Russland habe sich konjunkturell das Bild zuletzt wenig verändert. Die Inflationsrate sei vor allem aufgrund verschobener Energiepreiserhöhungen durch die Regierung so tief wie noch nie seit dem Ende der Sowjetunion. Bei der aktuellen Konjunkturentwicklung dürfte die Inflation im weiteren Jahresverlauf aber wieder anziehen, so die Einschätzung. Der Markt für russische Staatsanleihen soll unterdessen liberalisiert und der Zugang für Investoren künftig erleichtert werden.
In der Türkei ist das Wachstumstempo der türkischen Wirtschaft dem Report zufolge weiterhin robust. Zugleich wachse die Inflationsrate weiterhin zweistellig und sei mit einem Anstieg von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat höher als von den Marktteilnehmern erwartet ausgefallen. Die Zentralbank habe den Leitzins wie erwartet unverändert belassen, ebenso den Zinskorridor, so die Experten von Raiffeisen Capital Management.
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