Kommentar
09:30 Uhr, 10.11.2015

China: Es geht wieder los!

Es sind noch keine zwei Monate nach dem massiven Crash an der chinesischen Börse vergangen, da gehen die Kurse schon wieder durch die Decke. Anleger scheinen ein stark ausgeprägtes Kurzzeitgedächtnis zu haben...

Bis Anfang September verlor der Shanghai Composite von seinen Hochs Anfang Juni gut 40%. Der Shenzhen Composite verlor 50%. Im Juni und Juli verging kein Tag, an dem in China nicht neue Maßnahmen zur Stützung des Aktienmarktes verkündete. Milliarden wurden in direkte Aktienankäufe gesteckt. Gleichzeitig wurden die Bestimmungen gelockert, was die Besicherungsmöglichkeiten für Trading Accounts anbelangt.

Wer will, der kann seine Immobilie als Sicherheit nutzen. Wer sich zu so etwas tatsächlich hinreißen lässt, der wacht eines Tages auf und sieht sich vor einem Scherbenhaufen. Nicht nur das Bargeld ist weg, sondern auch die Wohnung oder das Haus. Die Parallelen zum Casino sind groß.
Viele Anleger schreckt das nicht ab. Der Shanghai Composite hat von den Tiefs im September ausgehend 20% gut gemacht. Der Shenzhen Composite stieg inzwischen sogar wieder um 40%. Ein Blick auf die Charts genügt, um zu sehen, wie ungesund dieser Anstieg wieder ist. Dieser ist genauso geradlinig wie zu Beginn des Jahres, was in einem Debakel endete. Dieses Mal wird es nicht anders sein.

Kehrt nicht bald wieder Vernunft ein, dann wird es sogar noch schlimmer als im Sommer. Grafik 3 zeigt die Entwicklung des Handels auf Margin (auf Kredit). Hier wird wieder kräftig gehebelt. Knapp 6% des gesamten Marktes sind auf Kredit gekauft. Das ist deutlich unter dem Hoch von 8,5%, doch immer noch deutlich zuviel.

Mit den Kursen steigt das Handelsvolumen wieder massiv an. Das tägliche Handelsvolumen hat inzwischen an der Shanghaier Börse wieder die Marke von 400 Mrd. Yuan überschritten. Dieses Volumen liegt beim Dreifachen des üblichen Volumens der letzten Jahre.
Obwohl sich die Konjunktur in China wieder erholt darf man nicht vergessen, worauf diese Erholung beruht: Kredit und staatlichen Anreizen. Das ist eine Blase wie die des Aktienmarktes im Juni. Sowohl Wirtschaft als auch Aktienmarkt steuern nun gemeinsam auf eine Blase zu. Das kann nur böse enden. Wie die vergangenen Übertreibungen des Marktes zeigten, kann die Irrationalität noch viele Monate anhalten. Persönlich halte ich mich dennoch von diesem Markt fern.

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2 Kommentare

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  • xAZSx
    xAZSx

    das problem ist,dass thema Kredit, arbeitslose in china, dürfen die immer nich mit krediten spekulieren..Ich laube das das erst der anfang wahr..warten wir ab bis EM anfängt zu fallen dann folgen die anderen....

    12:09 Uhr, 10.11. 2015
  • fehu001
    fehu001

    hilfreich ist hierbei, wenn man sich den Index von AUS (Rohstoffe für China) ansieht. Es könnte eine deutliche Abwärtsschub in CN kommen.

    10:01 Uhr, 10.11. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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