Fundamentale Nachricht
12:08 Uhr, 04.09.2017

Nordkorea-Krise: China beschwert sich über die USA

China hat Äußerungen von US-Präsident Trump, wonach die USA erwägen, „allen Handel mit Ländern einzustellen, die Geschäfte mit Nordkorea machen", kritisert.

Erwähnte Instrumente

Peking/ Washington (Godmode-Trader.de) - Nordkorea zündelt - und die Großmächte beharken sich. China hat die Drohung von US-Präsident Donald Trump, harte Sanktionen gegen die Handelspartner Nordkoreas durchzuführen, als unannehmbar und unfair bezeichnet. Am Tag nach dem Atomtest Nordkoreas reagierte der Sprecher des Außenministeriums, Geng Shuang, am Montag vor der Presse in Peking auf Äußerungen Trumps auf Twitter, wonach die USA erwägen, „allen Handel mit Ländern einzustellen, die Geschäfte mit Nordkorea machen".

Es sei nicht akzeptabel, dass „es auf der einen Seite schwer ist, Bemühungen zur Lösung der Atomfrage zu machen, und auf der anderen Seite werden die eigenen Interessen Sanktionen unterworfen und in Gefahr gebracht", sagte der Sprecher über Chinas Rolle in dem Konflikt. „Das ist weder objektiv noch gerecht.“ Über China laufen 80 bis 90 Prozent des nordkoreanischen Außenhandels. Dass die USA nun den Handel mit dem Reich der Mitte einstellen, ist aber äußerst unwahrscheinlich.

Zumal die Chinesen Mitte August mit der Umsetzung der in Reaktion auf die jüngsten Provokationen Pjöngjangs beschlossenen Uno-Sanktionen gegen das Land begonnen haben. Vor zwei Wochen kündigte das Handelsministerium in Peking an, bestimmte Produkte aus Nordkorea ab sofort nicht mehr importieren zu wollen. Der Einfuhrstopp gilt unter anderem für Stahl. Im Frühjahr hatte China bereits von sich aus Importe von Kohle aus Nordkorea gestoppt.

Russland hat Nordkorea nach dem Atomtest vom Sonntag derweil zur Mäßigung aufgerufen. Die Provokationen müssten ein Ende haben, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow am Rande des Gipfels führender Schwellenländer (Brics) in China. Zugleich könne es nur eine politische Lösung des Konflikts geben. Einen entsprechenden Aufruf zum Dialog werde es in der Abschlusserklärung des Brics-Treffens geben, sagte er russischen Agenturen zufolge.

Nordkorea teilte am Sonntag mit, einen weiteren Atomversuch durchgeführt zu haben. Angesichts des Umfangs der Explosion scheint es sich um den bisher größten Test eine Wasserstoffbombe zu handeln, der das Ausmaß der vorherigen Übungen vom September 2016 bei Weitem überschreitet. Südkorea befürchtet, dass der nördliche Nachbar schon bald weitere Raketen startet. Es gebe "kontinuierlich" Anzeichen dafür, dass Nordkorea ballistische Raketen einschließlich Interkontinentalraketen (IBCM) abfeuern könnte, hieß es am Montag in einem Bericht des Verteidigungsministeriums in Seoul an das Parlament. Nordkorea wolle mit einem neuen Test zeigen, dass seine Raketen die USA erreichen könnten.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten