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10:57 Uhr, 01.11.2012

Chemiebranche klagt über stagnierendes Geschäft

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Nachfrage von Kunden außerhalb Europas hat der chemischen Industrie in Deutschland im dritten Quartal 2012 Auftrieb gegeben: Nach dem deutlichen Rückgang im Vorquartal stieg die Chemieproduktion von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent an. Im Vergleich zum entsprechenden Quartal 2011 sank die Produktion hingegen leicht um 0,5 Prozent. Die Kapazitätsauslastung ging ebenfalls etwas zurück. Die Kapazitäten waren mit 82,8 Prozent aber immer noch gut ausgelastet. Die Zahlen gehen aus dem aktuellen Bericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur wirtschaftlichen Lage der Chemiebranche hervor. „Derzeit stagniert das Geschäft der chemischen Industrie; der leichte Anstieg der Produktion in diesem Quartal ist kein Anzeichen einer Trendwende. Für einen Aufschwung innerhalb der EU sehen wir derzeit eine geringe Chance. Mit unseren starken Wertschöpfungsketten in Deutschland sind wir allerdings in außer-europäischen Märkten weiter erfolgreich und können dadurch die Umsatzdefizite in der EU schließen,” erläuterte VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley am Donnerstag bei Vorlage der aktuellen Branchenzahlen zum dritten Quartal 2012.


Wegen rückläufiger Preise (-0,7 % zum Vorquartal) stagnierte im vergangenen Quartal der Umsatz bei 44,9 Milliarden Euro. Während die Branche im Inland Umsatzeinbußen von einem Prozent hinnehmen musste, legten die Exporte von chemischen Erzeugnissen im Vergleich zum Vorquartal um ein Prozent zu. Am kräftigsten stiegen die Ausfuhren in die USA, Südamerika und nach Asien. Bei den Exporten in die EU hielt die Schwächephase wegen der Schuldenkrise an. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Gesamtumsatz im dritten Quartal 2 Prozent höher aus.

Der VCI geht für das Gesamtjahr 2012 weiterhin von einem Rückgang der Chemieproduktion um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Da die Chemikalienpreise über das Jahr im Durchschnitt um 2,5 Prozent zulegen, wird der Umsatz der Branche 2012 vermutlich bei 184 Milliarden Euro stagnieren, so der Verband. Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 Chemieunternehmen in Deutschland.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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