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14:59 Uhr, 15.07.2022

Chemie-Aktien: Drohender Gas-Stopp belastet

Titel wie BASF oder Covestro verzeichneten zuletzt schwere Kursverluste. Ist die Angst vor einem russischen Gas-Embargo berechtigt oder übertrieben?

Titel wie BASF oder Covestro verzeichneten zuletzt schwere Kursverluste. Ist die Angst vor einem russischen Gas-Embargo berechtigt oder übertrieben? Wem Direktinvestments im derzeitigen Umfeld zu riskant erscheinen, kann alternativ per Bonus-Cap-Zertifikat investieren. Hier treffen mitunter dicke Sicherheitspuffer auf attraktive Renditechancen.

So schlecht war die Stimmung in der deutschen Chemiebranche schon lange nicht mehr. Um 13,1 Punkte stürzte im Juni der ifo Index für die Geschäftserwartungen in der deutschen Chemieindustrie ab – auf minus 40,2 Punkte. Ein solch negativer Umfragewert wurde vom ifo Institut für die Branche zuletzt zu Beginn der Weltwirtschaftskrise von 2008/09 ermittelt. Grund für die miese Laune ist das Risiko eines russischen Gas-Embargos. Ein derartiger Lieferstopp würde den Chemiesektor als einen der energieintensivsten und gasabhängigsten Industriezweige besonders hart treffen.

Chemiebranche warnt vor Stilllegungen

Bei einer Rationierung der Gaslieferungen hätten die meisten Unternehmen wohl ernsthafte Schwierigkeiten, ihre Produktion aufrechtzuerhalten. Hintergrund ist die bestehende, von der Regierung festgelegte Reihenfolge der Gaszuteilung im Rahmen des Notfallplans, wonach Privathaushalten und kritischen Infrastrukturen Priorität eingeräumt wird. Was das für viele Chemiebetriebe bedeuten würde, beschrieb Martin Brudermüller, Chef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, in drastischen Worten: Sollte BASF kein Gas mehr zugeteilt bekommen, so Brudermüller gegenüber der Süddeutschen Zeitung, blieben für das Herunterfahren des Standorts Ludwigshafen nur ein paar Stunden. Die riesigen Werke würden dann zum ersten Mal in ihrer Geschichte stillstehen.

Anpassung des Notfallplans möglich

Möglicherweise kommt es weniger schlimm als befürchtet. Denn die Bewertung des Ausmaßes der betrieblichen und finanziellen Auswirkungen von Gasunterbrechungen auf Chemieunternehmen sind sehr komplex und hängen von einer Reihe von Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel Zeitpunkt und Dauer einer möglichen Gasrationierung. Zudem könnte im Fall einer Gasrationierung der Notfallplan von der Bundesregierung angepasst werden, etwa indem Lieferungen an Unternehmen gehen, deren Produkte als existenziell angesehen werden. Das wäre bei vielen chemischen Produkten wohl der Fall, da sie einer großen Zahl von Wertschöpfungsketten vorgelagert sind. Zu den Kunden der Chemieindustrie zählen zum Beispiel die Automobil- und Baubranche. Weitere Möglichkeiten, die Folgen eines Gasstopps abzufedern, wären zum Beispiel Hilfspakete oder Entschädigungsleistungen durch den Staat.

Chemie-Aktien unter Druck

Das über der Chemiebranche hängende Damoklesschwert eines russischen Gas-Embargos hat in den Kursen von Chemie-Aktien tiefe Spuren hinterlassen. So ist zum Beispiel die Aktie von BASF auf den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 abgerutscht. Ähnlich schwer wiegen die Verluste beim Leverkusener Spezialchemiekonzern Covestro. Mittlerweile haben die Kurse der beiden Titel ein Niveau erreicht, das einen Einstieg trotz der genannten Risiken als interessant erscheinen lässt. Bei BASF ist beispielsweise davon auszugehen, dass wenn in Deutschland der Alarmplan (Stufe 3) ausgelöst werden sollte, der Verbundstandort Ludwigshafen als infrastrukturkritisch eingestuft wird und weiterhin Gaszuteilungen erhält. Wenn nicht, könnte BASF durch die Abschaltung der Ammoniakanlagen 20 bis 25 Prozent Erdgas einsparen.

Investieren mit Sicherheitspuffer

Wem ein Direktinvestment in die BASF-Aktie als zu riskant erscheint, kann sich mit einem Bonus-Cap-Zertifikat (ISIN: DE000DW3HD99) bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten schützen. Die Barriere des Produkts liegt bei 27,50 Euro. Sollte diese Marke bis zum Laufzeitende des Zertifikats im Dezember 2022 von der BASF-Aktie niemals verletzt, das heißt weder berührt noch unterschritten, werden, würde das Produkt zum Bonusbetrag (= Cap) in Höhe von 40 Euro zurückgezahlt. Wird die Barriere allerdings verletzt, dann geht der Anspruch auf die Bonuszahlung verloren und das Zertifikat wird bei Fälligkeit zum dann gültigen Aktienkurs zurückgezahlt und der Inhaber müsste bei einer negativen Wertentwicklung entsprechende Verluste tragen. Sollte sich die Markterwartung der Anleger nicht erfüllen, kann es zum Totalverlust des Einsatzkapitals kommen – etwa dann, wenn der Basiswert einen Kurs von null erreichen sollte. Ebenfalls besteht ein Emittentenrisiko, dass der Verpflichtung aus dem Produkt aufgrund einer behördlichen Anordnung oder Insolvenz nicht erfüllt werden kann.

Mit einem ähnlichen Chance-Risiko-Profil ist ein ebenfalls bis Dezember 2022 laufendes Bonus-Cap-Zertifikat auf Covestro ausgestattet (ISIN: DE000DW3TC54). Hier liegt die Barriere bei19 Euro und der Bonusbetrag ebenfalls bei 40 Euro Auch hier bestehen die oben beschriebenen Totalverlust- und Emittentenrisiken.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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