Kommentar
20:00 Uhr, 16.06.2008

Charttechnik im Einsatz - Kursschwünge - "Ordnung in das Kursgezappel"

Die schnellste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die Gerade, dass weiß jeder Boxsportler. Am Kapitalmarkt werden Wegstrecken weniger geradlinig zurückgelegt. Gerade, strichartige Kursentwicklungen sind die Ausnahme.

V-Umkehrformationen sind zumindest am Devisen- und Aktienmarkt weitaus seltener als W-Formationen. Die Kurse bewegen sind in Schwüngen. Die atlantischen und pazifischen Lachse wandern ins Meer und kämpfen sich am Ende ihres Lebens die Flüsse hinauf zu den Laichplätzen, wo sie einst geboren worden. Beim Hochschwimmen zu ihren Laichplätzen im Oberlauf der Flüsse werden auch niedrigere Wasserfälle und Stromschnellen überwunden. Dabei verlassen die Tiere nach längeren zurückgelegten Strecken immer wieder die Kräfte, weshalb die Lachse immer wieder ein gutes Stück zurückgespült werden und einen neuen Anlauf nehmen müssen. Die Kursentwicklung am Devisenmarkt entspricht der kreuzenden Schwimmbewegung der Lachse. Kurse am Kapitalmarkt bewegen sich in Schwüngen.

Was ist ein Kursschwung?

Wir versuchen jetzt erst mal etwas Ordnung in das Kursgezappel zu bringen. Kurse bewegen sich in Schwüngen und zwar von einem Zwischentief zum nächsten Zwischenhoch und umgekehrt. Ein Zwischentief (sprich das untere Ende eines Balkens) tritt auf, wenn die Balken links und rechts höher liegen als der mittlere Balken. Bei einem Zwischenhoch gilt das Gleiche. Hier wird ein Hoch (das obere Ende eines Balkens) gebildet, wenn die Hochs der Balken links und rechts daneben unterhalb dieses Hochs verbleiben. Generell gilt: Die Kurse bewegen sich immer von einem Zwischentief zum nächsten Zwischenhoch und dann wieder von diesem Zwischenhoch zum nächsten Zwischentief. Dort beginnt das ganze Spiel von vorne. Das Ganze nennt man dann auch einen Kursschwung.

Beispiel

Gekauft wird, sobald nach einem Zwischentief, das Tageshoch des Zwischentiefs überwunden wird. Der Kaufkurs ist dann das Tageshoch am Tag des Zwischentiefs. Verkauft wird im umgekehrten Fall nach einem Zwischenhoch, sobald das Tagestief des Zwischenhochs unterschritten wird. Der Verkaufskurs ist dann das Tagestief am Tag des Zwischenhochs. Die folgende Tabelle veranschaulichen die Kauf- und Verkaufssignale im Zeitraum vom 04.09.07 bis zum 23.11.2007. Der Zeitraum ist willkürlich gewählt. Um grundsätzliche Aussagen zum Kursverhalten zu treffen, reicht dieser Zeitraum aus.

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Ergebnisse:

1.) Gegenüber anderen technischen Indikatoren und Handelssystematiken besteht der Vorteil der Methodik darin, dass sie auf allen Zeitebenen, ob Tages-, Stunden- oder Minutenchart angewendet werden kann.

2.) Von den 15 Trades gab es nur 6 Gewinner und gleich 9 Verlierer. Von den 8 Longpositionen führten 6 in den Gewinn, 2 führten in den Verlust, wobei der Profit 842 Pips betragen hat. Von den 7 Verkaufssignalen schlossen gleich alle im Verlust, wobei der Gesamtverlust -512 Pips beträgt. Da die Gewinnpositionen die Verlustpositionen übertrafen, wurde trotz der indiskutablen Trefferquote bei der Shortausrichtung noch ein Gesamtgewinn von 331 Pips verbucht.

3.) Festzuhalten bleibt: Eine Positionierung in Richtung des übergeordneten Trends bietet ein deutlich besseres Chance-Risiko-Verhältnis als eine Ausrichtung gegen den Trend. Hier führt die Methode zu guten Ergebnissen. Die Verkaufssignale führten bei der eingesetzten Systematik des Verkaufs zum jeweiligen Tagestiefstkurs zu absolut miserablen Ergebnissen und sollten in jedem Fall ignoriert werden.

4.) In Seitwärtsspannen produziert die Methode leider auch viele Verluste, insbesondere dann, wenn die Spannen eher klein sind. Bei größeren Spannen wird die Methode dann etwas erfolgsträchtiger.
Zusammenfassung:

Kurse bewegen sich in Schwüngen! In Richtung des vorherrschenden Trends liefert die gezeigte Methodik solide Hinweise auf einen möglichen Einstiegszeitpunkt, wobei die Ergebnisse wirklich brauchbar sind. Ansonsten kommen die Signale meist zu spät. Man sollte dann niemals nach dieser Methode traden.

Jens Lüders - FXresearch

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