Kommentar
10:44 Uhr, 08.08.2006

Chancen auf dem US-Markt

US-Aktien sind wieder im Aufwind. Schroders, eine der größten unabhängigen Investmentgesellschaften weltweit, hält jetzt wieder übergewichtete Positionen im US-Markt. Unsere positive Einschätzung stützt sich vor allem auf drei Faktoren:

1. Die amerikanische Unternehmenslandschaft befindet sich in guter Verfassung.
2. Aktien werden trotz steigender Gewinne mit unterdurchschnittlichen Bewertungen gehandelt.
3. Mega Caps sind jetzt so günstig wie schon seit 20 Jahren nicht mehr.

Amerikanische Unternehmenslandschaft in guter Verfassung

Insgesamt weisen amerikanische Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung solide Bilanzen und hohe Cashflows auf. Dem jüngsten ISI-Bericht* zufolge verfügen die Sektoren Technologie, Gesundheit und Energie über einen doppelt so hohen Liquiditätsanteil wie in 1995. Entsprechend ist auch das gegenwärtige Wiedererstarken der M&A-Aktivitäten zum Teil auf die kräftigen Cashflows in der Wirtschaft zurückzuführen.

Wie die nachstehende Tabelle verdeutlicht, zeigt sich die Stärke von „Corporate America“ zudem an den Gewinnspannen. Der private Konsum hält ungebrochen an und auch der sich abkühlende Immobilienmarkt tut der Konjunktur keinen Abbruch.

Aktien: steigende Gewinne bei unterdurchschnittlichen Bewertungen

Die Ertragsentwicklung in den USA verläuft ausgesprochen erfreulich, schlägt sich aber noch nicht in den Bewertungen nieder. Nach den von IBES und Datastream veröffentlichten Zahlen liegen die KGVs in den USA auf Basis geschätzter Gewinne derzeit bei 14,2 gegenüber durchschnittlich 16 während der letzten 18 Jahre.

Als aktiver Manager bemüht sich Schroders insbesondere um die Identifizierung erfolgreicher, aber unterbewerteter Unternehmen, von denen zurzeit etliche am amerikanischen Aktienmarkt vertreten sind. Interessant ist auch die Zunahme der M&A- und Private-Equity-Aktivitäten in den USA, die sowohl von reichlich vorhandener Liquidität als auch niedrigen Bewertungen angetrieben werden.

Mega-Chancen

Überzeugende Rahmendaten machen die so genannten Mega Caps – die 20 größten Unternehmen in den USA – zu einem besonders lohnenden Anlageziel. Neben soliden Rahmendaten profitieren diese Unternehmen auch vom Zugang zu globalen Märkten und dem schwächeren Dollar.

Im Vergleich zum übrigen - bereits günstigen - Markt sind Mega Caps momentan unterbewertet. So verzeichneten die Mega Caps in 2005 ein Ertragswachstum von 15,3 Prozent. Der Rest des Marktes erzielte dagegen nur ein Wachstum von 14,2 Prozent. Dieser Vorsprung spiegelt sich jedoch noch nicht in der Aktien-Performance wider. Dies wird auch daran deutlich, dass Mega Caps im letzten Jahr eine Wertentwicklung von 6,3 Prozent verbuchten, gegenüber 15,5 Prozent für den Rest des Marktes**. Sobald sich eine realistischere Einschätzung des US-Marktes durchsetzt, könnten sich diese Zahlen schnell ändern.

Es ist also höchste Zeit, sich wieder dem amerikanischen Markt zuzuwenden, der bei Investoren in den letzten Jahren eher unter „ferner liefen“ rangierte.

Quelle: Schroders

Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2006 rund 184,2 Mrd. Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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