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09:26 Uhr, 19.03.2012

Chalco mit unerwartet hohem Verlust im 4. Quartal - Gewinnwarnung für 1. Quartal

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Peking (BoerseGo.de) - Der chinesische Aluminiumkonzern Aluminum Corporation of China (Chalco), der größte Aluminiumhersteller des Landes, hat zum vierten Quartal einen höher als erwarteten Verlust ausgewiesen. Der Verlust wurde von Chalco am Freitag mit 729,6 Millionen Yuan (87,6 Millionen Euro) angegeben und mit fallenden Metallpreisen und höheren Kosten begründet. Zugleich gab Chalco eine Gewinnwarnung für das erste Quartal 2012 heraus.

Bereits im Januar teilte Chalco mit, dass der Nettogewinn im Jahr 2011 um über 50 Prozent im Vergleich zu 2010 fallen wird, was auf einen Verlust im vierten Quartal von über 600 Millionen Yuan hindeutete.

Der Quartalsverlust war höher als Analysten mit durchschnittlich 612 Millionen Yuan geschätzt hatten. Im vierten Quartal 2010 wurde noch ein Nettogewinn von 365,2 Millionen Yuan erwirtschaftet, wie Reuters ermittelte. Für das Gesamtjahr 2011 wies Chalco einen Nettogewinn von 237,9 Millionen Yuan aus, was einem Rückgang um 69 Prozent im Vergleich zu Vorjahr 2010 entspricht.

„Im Jahr 2012 wird die Frage nach einer Erholung der globalen Konjunktur und die europäische Staatsschuldenkrise weiterhin für gewissen Unsicherheiten sorgen“, so Chalco in einem Kommentar an die Hongkonger Börse. Das Unternehmen teilte weiterhin mit, dass man auch für das erste Quartal 2012 einen Verlust erwartet.

Insgesamt blickt Chalco aber zuversichtlich in die Zukunft. „China ist immer noch in einem Industrialisierungsprozess, der für den Aluminiummarkt zuversichtlich stimmt“, so das Unternehmen.

Analysten zeigen sich jedoch skeptischer und verweisen auf das sich abkühlende Wirtschaftswachstum in China, dem größten Aluminiumproduzenten und –verbraucher der Welt. Dabei deuten die Experten auch auf die Schwäche im chinesischen Immobilienmarkt hin, die auf die Aluminiumnachfrage drücken sollte. Der Bausektor war mit einem Verbrauch von 36 Prozent der chinesischen Gesamtnachfrage der größte Nachfrager nach Aluminium in China im Jahr 2010. Weitere große Nachfrager waren der Energie- und Transportsektor.

Weltweit sehen sich viele Aluminiumproduzenten mit einer schwächeren Nachfrage aufgrund der globalen Konjunkturabkühlung und der europäischen Staatsschuldenkrise konfrontiert. Einige große Hersteller wie der US-Gigant Alcoa haben bereits angekündigt ihre Kapazitätsauslastung herunterzufahren.

An der Schanghai Futures Exchange ist der dreimonatige Aluminiumfuture seit Jahresbeginn um rund 3 Prozent auf 16.260 Yuan pro Tonne gestiegen, liegt damit aber immer noch unter den von Morgan Stanley geschätzten Herstellungskosten Chalcos von 16.800 Yuan. Im vierten Quartal 2011 hatte der Kurs um 4,3 Prozent nachgegeben.

Die Nettofinanzierungskosten Chalcos sprangen im Vorjahr 2011 um 32 Prozent auf 3,3 Milliarden Yuan an und die Verbindlichkeiten des Konzerns übertrafen die Vermögenswerte zu Ende 2012 um rund 12,39 Milliarden Yuan. Analysten begründen den Anstieg mit der Finanzierung einer aggressiven Expansionsstrategie des Unternehmens.

Chalco ist eigenen Angaben zufolge der drittgrößte Aluminiumhersteller der Welt und in China Branchenprimus. Das Unternehmen deckt rund 70 Prozent des chinesischen Aluminiumbedarfs.

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