Carmignac-Experte sieht die Zukunft des Euro düster
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Eric Le Coz, Mitglied des Investmentkomitees von Carmignac Gestion, sieht die Zukunft des Euro, trotz des Anfang Mai von der EU beschlossenen 750 Milliarden Euro Schutzschirmes eher düster. Die Haushaltsdaten gerade der südlichen Euroländer seien weiterhin beunruhigend, und selbst das französische Defizit gebe Anlass zur Sorge. Auf der anderen Seite dürften sich, angesichts der immer noch labilen Wirtschaftslage, auch Sparanstrengungen der öffentlichen Hand zur Haushaltsanierung als kontraproduktiv erweisen, so der Anlagestratege in einem Marktkommentar. Ein Abbau der gewaltigen Defizite, ohne die Wirtschaft abzuwürgen, hält er für kaum leistbar. Angesichts dieses Dilemmas sei mit einer weiteren Abschwächung des Euro zu rechnen.
Im Gegensatz zu Europa blieben die USA vorerst von einer Krise der Staatsfinanzen verschont, auch wenn die Staatsverschuldung mittlerweile 90 Prozent des BIP’s ausmacht. Doch auch die Konjunktur in den Vereinigten Staaten sei weiterhin anfällig. Mittlerweile deuten laut Eric Le Coz erste Anzeichen auf eine Abschwächung der Wirtschaft hin. Vor diesem Hintergrund und der gleichzeitig schwelenden Eurokrise scheint daher eine eher defensive Positionierung an den Aktienmärkten geboten.
Die Wirtschaft der Schwellenländer wie China und Brasilien wachsen zurzeit zwar noch kräftig, stehen aber womöglich vor einer Überhitzung. Um die langfristigen Wachstumspotentiale auszuschöpfen, werde es notwendig sein, den aufkommenden Inflationsdruck einzudämmen, so der Investmentexperte weiter. China habe bereits wirksame Maßnahmen ergriffen, um einer Blasenbildung am Immobilienmarkt vorzubeugen. Eine Konjunkturabschwächung in den Industrieländern könnte den Schwellenländern womöglich eine Dämpfung der Inflation bei gleichzeitiger Beibehaltung des Wachstumsniveaus bescheren. Langfristig werde aber eine extrem lockere Geldpolitik des Westens notwendig sein, um den Schwellenländern ein befriedigendes Wachstum zu verschaffen.
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