Analyse
10:16 Uhr, 19.05.2020

Cannabis-Aktie schießt um 300% nach oben

Nach mehreren enttäuschenden Quartalen und dramatischen Kursverlusten legt die Aurora-Cannabis-Aktie seit vergangener Woche mit dem Quartalsbericht ein massives, bullisches Reversal aufs Parkett. Ist das schon eine Trendwende?

Erwähnte Instrumente

  • Aurora Cannabis Inc. - WKN: A4ZZ0W - ISIN: CA05156X8504 - Kurs: 17,100 $ (NYSE)

Cannabis-Aktie waren seit über einem Jahr nicht sehr beliebt bei den Anlegern und wurden kräftig abgestraft. Vom einstigen Glanz nach der Legalisierung von Cannabis in Kanada und Teilen der USA ist bei den Aktien nicht mehr viel übriggeblieben, die Papiere wurden allesamt kräftig abgestraft. Das ist kein ungewöhnlicher Vorgang an den Börsen, wenn neue Branchen etabliert werden. Nach Wild-West-Stimmung in der Anfangsphase folgt im Zuge einer Stabilisierung oftmals eine Marktbereinigung. Ein paar wenige Firmen gehen als Gewinner hervor, andere werden geschluckt oder verschwinden ganz vom Markt. Aurora Cannabis zählt trotz der Talfahrt der Aktie nach wie vor zu den größten Cannabis-Produzenten weltweit.

Ein Lichtblick am Ende des Tunnels

Nachdem die Aktie in der vergangenen Woche noch ein neues Allzeittief markiert hatte, kam es mit dem Quartalsbericht zu einer massiven Kaufwelle. Diese dauert bis heute an und bringt den Aktienkurs um knapp 300 % nach oben. Das Quartalsergebnis lag über den Analystenprognosen, die Umsätze steigen während die Cash-Burn-Rate deutlich zurückgeht. Die Anleger feiern diese Entwicklung mit einem Kursfeuerwerk.

Der Abwärtstrendkanal der vergangenen Monate wird nach oben hin verlassen, zudem notiert die Aktie zum ersten Mal seit Mai 2019 wieder deutlich oberhalb des EMA50. Damit könnte tatsächlich der Grundstein für eine nachhaltige Trendwende gelegt worden sein. In den Bereichen bei 20 und 24 - 25 EUR trifft die Aktie jetzt auf Widerstände, von wo aus Kursrücksetzer und eine Korrektur der Rally möglich werden.

Kommt es zu deutlichen Kursrücksetzern in den Bereich um 10 EUR, könnten sich spekulativ tatsächlich Einstiegschancen bieten. Eine ausgedehnte Bodenbildungsphase könnte sich nach einer Kursberuhigung anschließen. Klettert die Aktie früher oder später auch nachhaltig über 25 EUR, wäre Platz bis 35 - 37 und später 50 EUR. Tiefer als 8,50 - 8,80 EUR sollte es aber möglichst nicht mehr gehen.

Fazit:

Ob es tatsächlich zu einer größeren Bodenbildung und Trendwende kommt, bleibt zunächst abzuwarten. Der Quartalsbericht stimmt hoffnungsvoll, das bullische Reversal der Aktie ebenfalls. Der Bruch des Abwärtstrendkanals ist ein erster Schritt in Richtung Trendwende. Sicher dürfte aber nur eines sein: Das Papier bleibt ein heißes Eisen, hochspekulativ und riskant. Entsprechend müsste das Moneymanagement ausgerichtet werden. Hohen Chancen stehen auch hohe Risiken gegenüber, die jedoch sinnvoll begrenzt werden könnten. Die Aktie eignet sich lediglich für kurzfristige "Zocker", welche die hohe Volatilität ausnutzen wollen. Für Investoren wäre der Wert höchstens als sehr spekulative Beimischung in einem diversifizierten Portfolio interessant.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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