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14:35 Uhr, 04.05.2009

BVI kritisiert EU-Vorschlag zur Regulierung von Hedgefonds

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutsche Investmentfondsbranche steht dem von der EU-Kommission vorgestellten Richtlinienvorschlag zur Regulierung von Verwaltern alternativer Anlageprodukte reserviert gegenüber. "Der Entwurf schießt an einigen Stellen über das Ziel hinaus und greift an anderen zu kurz", sagte Dr. Wolfgang Mansfeld, Präsident des BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Insbesondere die undifferenzierte Anwendung der Richtlinie auch auf Offene Immobilienfonds oder Spezialfonds verkenne die erheblichen strukturellen Unterschiede von regulierten Investmentfonds nach deutschem Recht einerseits und alternativen, nicht regulierten Produkten andererseits.

Laut BVI schafft die geplante Richtlinie "Alternative Investment Fund Managers" (AIFM) keinen praktikablen Rechtsrahmen, denn sie erzeuge für deutsche Investmentfondsgesellschaften einen zusätzlichen Regulierungslevel. "Hier wird nach dem Gießkannenprinzip vorgegangen. Dies führt letztlich zu einer Doppelregulierung mit zum Teil unterschiedlichen Standards", so Mansfeld.

Zugleich kritisiert der Verband die fehlende Produktregulierung von Hedgefonds, da die von der EU-Kommission geforderte Verstärkung des Risikomanagements lediglich mittelbar wirke. Die geplante Einbeziehung von Investmentfonds aus Auflagestandorten außerhalb der EU in den Anbieterpass leiste zudem Vorschub für Rechts- und Steuerarbitrage und schwäche das Vertrauen der Anleger zusätzlich. Hier entferne sich die EU von dem Ziel einer Stärkung des EU-Binnenmarkts, bemängelt Mansfeld.

Auch seine Forderung nach einem EU-Pass für Offene Immobilienfonds sieht der Verband durch den Richtlinienvorschlag nicht als erledigt an. Zwar könnten deutsche Offene Immobilienfonds nach Maßgabe des Entwurfs auch im europäischen Ausland angeboten werden. Dies gelte jedoch nicht für den Vertrieb an Privatanleger. Insgesamt bestehe noch erheblicher Nachbesserungsbedarf, heißt es beim BVI.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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