Analyse
09:10 Uhr, 15.07.2025

Bundesregierung erwägt Einstieg bei Panzerhersteller KNDS, IPO noch dieses Jahr?

Die Bundesregierung prüft einen Einstieg bei dem deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS, da die deutschen Eigentümerfamilien ihren Rückzug aus dem Unternehmen planen.

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  • Rheinmetall AG
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  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 1.880,000 € (XETRA)

Dies könnte die Machtbalance in dem strategisch wichtigen Joint Venture verschieben und hat Berlin auf den Plan gerufen, eine Sperrminorität zu erwerben, um deutsche Interessen zu wahren.

Nach Informationen der Börsen-Zeitung bereiten sich die Familien Bode und Braunbehrens, denen die Wegmann Unternehmens-Holding und damit 50 Prozent von KNDS gehören, auf einen schrittweisen Verkauf ihrer Anteile vor. KNDS, Produzent des Kampfpanzers Leopard 2, entstand 2015 aus dem Zusammenschluss der deutschen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der französischen Nexter. Die übrigen 50 Prozent des in Amsterdam ansässigen Unternehmens hält die staatliche französische Beteiligungsholding APE.

Mögliches Szenario: Börsengang und staatliche Beteiligung

Ein aktuell diskutiertes Modell sieht einen Börsengang von KNDS noch in diesem Jahr vor. Dabei könnten sowohl die französische Staatsbeteiligung als auch die Wegmann-Holding jeweils 12,5 Prozent ihrer Anteile an neue Investoren veräußern. Um den deutschen Einfluss zu sichern, erwägt die Bundesregierung laut Bericht der Börsen-Zeitung, von der Wegmann-Holding ein Aktienpaket in Höhe von 25,1 Prozent zu erwerben, also eine Sperrminorität. Der Gesamtwert von KNDS wird auf rund 20 Milliarden Euro geschätzt.

Der mögliche Einstieg des Bundes wird als strategisch notwendig erachtet, um das Gleichgewicht innerhalb des deutsch-französischen Konzerns zu wahren. Ein unkontrollierter Verkauf der deutschen Anteile könnte dazu führen, dass entscheidende Weichenstellungen, etwa bei der Vergabe von Investitionen und der Schaffung von Arbeitsplätzen, zuungunsten Deutschlands ausfallen.

Eine besondere Dringlichkeit erhält die Angelegenheit durch das Rüstungsprojekt Main Ground Combat System (MGCS). Dieses Projekt zur Entwicklung eines neuen europäischen Kampfpanzers der Zukunft soll unter deutscher Führung stehen, im Gegenzug zu dem von Frankreich geführten Projekt für ein neues Kampfflugzeug (Future Combat Air System, FCAS). Ein starker deutscher Einfluss bei KNDS gilt als Voraussetzung für die erfolgreiche Führung des MGCS-Projekts.

Wachsender staatlicher Einfluss in der Rüstungsindustrie

Der erwogene Einstieg bei KNDS reiht sich ein in eine Serie von Maßnahmen, mit denen der Bund seinen Einfluss auf Schlüsseltechnologien im Verteidigungssektor sichert. So hält die Bundesregierung über die Staatsbank KfW bereits eine Sperrminorität von 25,1 Prozent am Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt. Zudem hat sich der Bund kürzlich ein Vorkaufsrecht auf Aktien der U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp (TKMS) einräumen lassen, die ebenfalls einen Börsengang anstrebt.

Bei den Rüstungs-Aktien könnte diese Entwicklung durchaus neue Fantasien entfachen, ob begründet oder nicht. Wer will schon ausschließen, dass der Bund am Ende auch Anteile an Rheinmetall will? Da würde eine Sperrminorität allerdings zu aktuellen Kursen deutlich über 20 Mrd. EUR kosten.

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  • mkgeld
    mkgeld

    Rüstung läuft aktuell und der Bund hat kein Interesse Geld zu verlieren also hoch mit dem Kurs und die Konflikte am laufen halten.

    09:19 Uhr, 15.07.