Kommentar
22:59 Uhr, 03.06.2020

Große Koalition einigt sich auf riesiges Konjunkturpaket

Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung hat ein Konjunkturpaket geschnürt, das mit einem Volumen von 130 Milliarden Euro noch etwas größer ausfällt als erwartet. Wichtiger Kernpunkt: Die Mehrwertsteuer wird für ein halbes Jahr gesenkt, um damit den Konsum anzukurbeln.

Insgesamt sollen die Konjunkturhilfen 2020 und 2021 ein Volumen von 130 Milliarden Euro haben, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend ankündigte. Davon stammen 120 Milliarden Euro vom Bund, der Rest von den Ländern. Zuvor war über eine Summe von 80 bis 100 Milliarden Euro spekuliert worden.

Das Konjunkturpaket umfasst zahlreiche Maßnahmen, darunter:

  • Die Mehrwertsteuer wird für ein halbes Jahr gesenkt, um den Konsum anzukurbeln. Vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 2020 gilt statt dem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent eine gesenkte Mehrwertsteuer von 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent ein reduzierter Satz von 5 Prozent. Insgesamt sollen die Verbraucher so um 20 Milliarden Euro entlastet werden.
  • Ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro pro Kind, das mit dem Kindergeld ausgezahlt werden soll.
  • Bürger und Unternehmen sollen bei den Stromkosten entlastet werden, indem die sogenannte EEG-Umlage ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt wird.
  • Besonders stark von Corona betroffene Branchen sollen besonders unterstützt werden. Geplants sind Überbrückungshilfen für Unternehmen im Umfang von bis zu 25 Milliarden Euro für stark betroffene Unternehmen.
  • Die Kommunen werden unterstützt, indem Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen von Bund und Ländern ausgeglichen werden. Außerdem sollen die Kommunen bei den Kosten der Unterkunft für Arbeitslose unterstützt werden.
  • Bahn und Nahverkehr sollen mit Milliardenbeträgen unterstützt werden. Die Deutsche Bahn soll fünf Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital vom Bund erhalten. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll mit 2,5 Milliarden Euro unterstützt werden.
  • Für Forschung und Entwicklung und für den Klimaschutz sollen außerdem weitere Gelder bereitstehen.
  • Die Prämien für Elektroautos sollen deutlich steigen. Für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor soll es hingegen keine Kaufprämien geben.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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