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09:00 Uhr, 01.10.2024

Bundesbank-Präsident: Nebenwirkungen der Krisenmaßnahmen beachten

Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones) - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat darauf hingewiesen, dass die im Zuge der Finanzkrise ergriffenen Maßnahmen zwar nützlich gewesen seien, aber auch Nebenwirkungen hatten, nicht zuletzt auf den Geld- und Kapitalmärkten. "Politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden sind daher gut beraten, die Auswirkungen ihrer Maßnahmen zu bewerten", sagte Nagel in einer Videobotschaft zu einer Konferenz über Geldpolitik, Regulierung und Finanzmärkte.

Nagel sagte, dass die Zentralbanken seit der Finanzkrise weltweit ihre Bilanzen ausgeweitet, dem Finanzsystem zusätzliche Liquidität zugeführt und ihren Rahmen für Sicherheiten erweitert haben. Darüber hinaus sei die Finanzregulierung angepasst worden, um das Finanzsystem stabiler zu machen.

Als eine Quelle für systemische Risiken verwies Nagel, der auch einen Sitz im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat, auf die sogenannten Schattenbanken (non-bank financial institutions - NBFI). Zu diesem Sektor gehören unter anderem Versicherer, Investmentfonds, Geldmarkt- und Hedgefonds.

"Er ist stark vernetzt, sowohl mit anderen Sektoren als auch länderübergreifend", sagte Nagel. "Sein Anteil am globalen Finanzsystem, gemessen an den gesamten Finanzaktiva, beträgt fast die Hälfte." Aber die von Schattenbanken ausgehenden Risiken lägen oft außerhalb des Blickfelds. Das mache es schwieriger, sie zu überwachen und zu bewerten.

Als weitere Herausforderungen nannte Nagel die digitalen Währungen von Zentralbanken (CBDC), die Einlagensicherungen, die Interventionen von Zentralbanken und das Marktverhalten. Nagel sagte, es wichtig, die eingesetzten Instrumente und die daraus gezogenen Lehren zu bewerten.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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