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11:51 Uhr, 13.11.2015

Brasiliens Einzelhandel sieht kein Licht am Ende des Tunnels

Im zurückliegenden September sind die Umsätze des brasilianischen Einzelhandels das achte Mal in direkter Folge zurückgegangen. In manchen Gütergruppen gab es einen regelrechten Einbruch. Zu leiden hat wegen des schwachen Konsums auch die industrielle Produktion und damit der heimische Arbeitsmarkt.

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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - In der größten südamerikanischen Volkswirtschaft Brasilien haben die Einzelhändler derzeit keinen Grund zur Freude. Seit über eineinhalb Jahren muss die Branche im Trend sinkende Einkünfte verkraften, das Geschäftsklima liegt am Boden. Im zurückliegenden September sind die Umsätze das achte Mal in direkter Folge zurückgegangen. Neuesten Daten der nationalen Statistikbehörde zufolge schrumpften die Erlöse gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. In den ersten neun Monate dieses Jahres liegt die Rate damit durchschnittlich um 3,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Auf preisbereinigter Basis sanken die Umsätze im Einzelhandel zum Vormonat um 0,5 Prozent. Im Jahresvergleich schrumpften die um Automobilverkäufe und Baumaterialien erweiterten Einnahmen sogar um 11,5 Prozent, nach 9,6 Prozent im Vormonat. Im Jahresvergleich des breit gefassten Umsatzindex belastete besonders der Rückgang der Autoverkäufe mit einem Minus von fast 22 Prozent. Laut den Analysten der HSBC fielen die Umsatzzahlen des brasilianischen Einzelhandels zwar weniger schlecht aus als im Vorfeld befürchtet, die Aussichten für die Branche blieben jedoch düster. Die Abkühlung am Arbeitsmarkt, die sinkende Kaufkraft der Verbraucher durch hohe Inflation und Zinsen sowie die Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe neuen Konsumkredite dürften voraussichtlich auch weiterhin die Kaufneigung der Brasilianer einschränken. Für den privaten Konsum, den dominierenden Faktor der brasilianischen Wirtschaftsaktivität, erwarten die Experten daher im laufenden Jahr einen Rückgang um 2,3 Prozent.

Die Experten der Credit Suisse rechnen mit einem signifikanten Rückgang der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 2 Prozent. Sobald die Inflation zurückzugehen beginne, müsste die Zentralbank ihre Geldpolitik lockern, um der Binnennachfrage auf die Beine zu verhelfen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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