Brasiliens Einzelhandel sieht kein Licht am Ende des Tunnels
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Rio de Janeiro (Godmode-Trader.de) - In der größten südamerikanischen Volkswirtschaft Brasilien haben die Einzelhändler derzeit keinen Grund zur Freude. Seit über eineinhalb Jahren muss die Branche im Trend sinkende Einkünfte verkraften, das Geschäftsklima liegt am Boden. Im zurückliegenden September sind die Umsätze das achte Mal in direkter Folge zurückgegangen. Neuesten Daten der nationalen Statistikbehörde zufolge schrumpften die Erlöse gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. In den ersten neun Monate dieses Jahres liegt die Rate damit durchschnittlich um 3,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Auf preisbereinigter Basis sanken die Umsätze im Einzelhandel zum Vormonat um 0,5 Prozent. Im Jahresvergleich schrumpften die um Automobilverkäufe und Baumaterialien erweiterten Einnahmen sogar um 11,5 Prozent, nach 9,6 Prozent im Vormonat. Im Jahresvergleich des breit gefassten Umsatzindex belastete besonders der Rückgang der Autoverkäufe mit einem Minus von fast 22 Prozent. Laut den Analysten der HSBC fielen die Umsatzzahlen des brasilianischen Einzelhandels zwar weniger schlecht aus als im Vorfeld befürchtet, die Aussichten für die Branche blieben jedoch düster. Die Abkühlung am Arbeitsmarkt, die sinkende Kaufkraft der Verbraucher durch hohe Inflation und Zinsen sowie die Zurückhaltung der Banken bei der Vergabe neuen Konsumkredite dürften voraussichtlich auch weiterhin die Kaufneigung der Brasilianer einschränken. Für den privaten Konsum, den dominierenden Faktor der brasilianischen Wirtschaftsaktivität, erwarten die Experten daher im laufenden Jahr einen Rückgang um 2,3 Prozent.
Die Experten der Credit Suisse rechnen mit einem signifikanten Rückgang der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 2 Prozent. Sobald die Inflation zurückzugehen beginne, müsste die Zentralbank ihre Geldpolitik lockern, um der Binnennachfrage auf die Beine zu verhelfen.
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