Börsenumfeld bleibt positiv
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Wien (GodmodeTrader.de) - 2017 neigt sich dem Ende zu, und die Bilanz ist positiv: Es lief wesentlich besser als erwartet. Die Weltwirtschaft expandierte seit der Finanzkrise im Jahr 2008 niemals schneller und vor allem geschlossener als im Jahr 2017. Dazu kommt, dass die Inflation nach unten überraschte und zum wiederholten Maße hinter den Erwartungen der Zentralbanken bzw. Analysten zurückblieb, zieht Heinz Bednar, Geschäftsführer der Erste Asset Management (Erste AM) in einem Ausblick auf 2018 zunächst Bilanz.
Wenig verwunderlich, dass Aktienfonds und offensive Anleihenfonds den Anlegern positive Renditen beschert hätten. Die stärksten Zuwächse mit über 20 Prozent habe es bei Technologieaktien (21,7 Prozent) und Aktien aus den Schwellenländern (20,5 Prozent) gegeben. Auch der österreichische Aktienmarkt habe 2017 mit einem Plus von 20,7 Prozent ein starkes Lebenszeichen gezeigt und von der Wiederkehr der Ostfantasie profitiert. Einziger Wehrmutstropfen aus Sicht von Euro-Investoren: aufgrund der Dollar-Schwäche seien die Zuwächse „schaumgebremst“, heißt es weiter.
„Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft 2018 weiterhin kräftig und breit wachsen wird. In den USA könnten Steuererleichterungen die ohnehin gut laufende Wirtschaft noch zusätzlich ankurbeln, und in Europa ist der Aufschwung inzwischen so breit angelegt, dass auch die schwächeren Länder in der Peripherie davon profitieren. Auch in den Emerging Markets scheinen die Sorgenkinder der vergangenen Jahre wie Brasilien und Russland ihre Rezession überwunden zu haben und wieder neu durchzustarten. Eine Phase der starken Konjunktur spricht dafür, weiterhin risikobehaftete Anlageklassen im Portfolio zu halten“, schreibt Erste-AM-Anlagechef Gerold Permoser.
Die US-Wirtschaft befinde sich in einer der längsten Expansionsphasen ihrer Geschichte (US-Daten reichen zurück bis in die 1850-er Jahre) und sei Europa deutlich voraus, was laut Permoser zur Vorsicht mahne. „Lange Phasen der Expansion führen üblicherweise dazu, dass sich in der Wirtschaft und/oder im Finanzsystem Ungleichgewichte aufbauen.“ Solche seien zum Beispiel 2008 am US-Immobilienmarkt aufgetreten oder im Jahr 2000 beim Platzen der „Dot-Com-Blase“. Derzeit scheine wenig darauf hinzuweisen, dass solche massiven Ungleichgewichte in der US-Wirtschaft bestünden. Damit bleibe die US-Notenbank und ihre Politik des moderaten aber stetigen Drehens an der Zinsschraube als „Hauptgefahr“ für die Konjunktur. Zu hohe Zinsen seien in der Vergangenheit oft die Ursache dafür gewesen, dass die US-Wirtschaft (aber nicht nur diese) in die Rezession gekippt sei, wie zum Beispiel zu Beginn der 1980er Jahre, heißt es weiter.
Besonderes Augenmerk schenken die Experten der Erste AM der weiteren Entwicklung der Inflation. 2017 sei die Teuerungsrate in den USA aber auch in Europa wieder einmal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Angesichts des guten Wachstums sei daher davon auszugehen, dass die freien Kapazitäten in der Wirtschaft zunehmend knapper würden. In den USA liege die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,1 Prozent und damit wieder bei den Tiefstständen der letzten Jahrzehnte. Ähnliches gelte für den OECD-Raum insgesamt, heißt es weiter. „Ökonomisch betrachtet, bleibt das Risiko, dass die Inflation im Jahr 2018 nicht nur steigen, sondern auch nach oben überraschen könnte, so Permoser. Das würde die Zentralbanken, allen voran die US Notenbank, dazu nötigen, die Zinszügel stärker anzuziehen als derzeit vom Markt erwartet werde“, so der Ausblick der Erste AM.
Die US-Notenbank habe in diesem Jahr damit begonnen, die von ihr im Rahmen der Staatsanleihen-Kaufprogramme erworbenen Staatsanleihen auslaufen zu lassen. Das bedeute, dass diese Staatsanleihen bis zu einem bestimmten Volumen nicht wieder investiert würden. In Summe sollten damit 229 Milliarden US-Dollar an Staatsanleihen zusätzlich auf den Markt kommen, heißt es weiter. „Wir gehen davon aus, dass dieses zusätzliche Angebot im Jahr 2018 zu einem moderaten Aufwärtsdruck bei Renditen von Staatsanleihen führen wird. In Summe werden die Europäische Zentralbank und die japanische Notenbank im Jahr 2018 immer noch mehr Staatsanleihen kaufen, als in den USA, der Eurozone und in Japan zusammen netto emittiert werden“, argumentiert Permoser.
„Wir starten optimistisch in das Jahr 2018 und sehen unverändert gute Chancen für unsere AnlegerInnen“, fasst CEO Heinz Bednar zusammen. Man dürfe Risiken, wie ein unerwartet starkes Anspringen der Inflation nicht außer Acht lassen. Auch der Einfluss mancher politischer Entwicklungen auf die Märkte dürfe nicht unterschätzt werden. Beispielsweise könnte eine Eskalation rund um die Raketenabschüsse Nordkoreas die Märkte irritieren, heißt es abschließend.
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