Börsen in freundlicher Verfassung
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Freundliche Stimmung an den internationalen Aktienmärkten hält an. Die zweite Wochenhälfte verlief wegen des Feiertags in den USA wie erwartet ruhig.
USA: Dow Jones nähert sich Jahreshoch
Trotz der eingeschränkten Börsenwoche zeigte sich die Wall Street in guter Verfassung. Der Dow Jones Industrial Average kletterte am Mittwoch auf über 10.900 Punkte und steht damit in der Nähe seines Jahreshöchststands von Anfang März. Am Donnerstag blieb der Aktienhandel wegen Thanksgiving komplett ausgesetzt und auch am Freitag fand nur ein verkürzter Börsentag statt. Die Impulse von Seiten der Konjunktur konzentrierten sich ebenfalls auf die erste Wochenhälfte, wobei sich ein gemischtes Bild ergab. Der Verbraucherstimmungsindex der Universität Michigan legte spürbar zu. Allerdings sind die wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet deutlich um 30.000 gestiegen. Ein Aufwärtssignal für den Aktienmarkt ging vom veröffentlichten Protokoll der letzten FOMC-Sitzung aus. Trotz der problematischen Inflationsentwicklung warnten einige Mitglieder vor einer zu starken Anhebung der Leitzinsen, sodass in den nächsten Sitzungen eine veränderte Wortwahl ein Ende des Zinserhöhungszyklus andeuten könnte.
Gefragt waren nach den Kommentaren aus der FED-Sitzung die Bankentitel. Aber auch Konsumwerte standen angesichts des beginnenden Weihnachtsgeschäfts in der Gunst der Anleger ganz oben. Traditionell startet mit Thanksgiving die Weihnachtssaison im Einzelhandel. Kräftig nach oben ging es für die Aktien von Eastman Kodak. Der Fotokonzern erwartet aufgrund von Steuererstattungen im vierten Quartal ein höheres Nettoergebnis. Durch den günstigen Ausgang einer Prüfung durch die Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) dürfte das Nettoergebnis um 230 bis 260 Millionen Dollar steigen. Dagegen brachen die Papiere des Arzneimittelherstellers Alexion Pharmaceuticals um über ein Viertel ein, da die dritte Testphase für den Antikörperwirkstoff Pexelizumab gescheitert ist. Neuigkeiten gab es auch wieder vom Autokonzern General Motors. Der weltgrößte Automobilhersteller streicht in seinem verlustreichen Nordamerika-Geschäft mit rund 30.000 Stellen jeden sechsten Arbeitsplatz. Die Sanierungsbestrebungen wurden an der Börse allerdings nicht honoriert. Im Technologiebereich legten Micron Technologies und Intel deutlich zu. Beide Unternehmen kündigten an, ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Speicher-Chips für Geräte der Unterhaltungselektronik gründen zu wollen. Favorisiert wurden zudem Apple-Aktien, da dessen iPods zu den gefragtesten Weihnachtsgeschenken zählen.
Japan: Nikkei knapp vor 15.000 Punkten
Im Land der aufgehenden Sonne konnten sich die Anleger in den vergangenen Tagen erneut über Kurszuwächse freuen. Der Nikkei 225 Index zog weiter an und nimmt für die nächsten Tage die Marke von 15.000 Punkten ins Visier. Nennenswerten Anteil an der positiven Wochenentwicklung hatte die Finanzgruppe Mitsubishi-UFJ, die durch ihren aktuell laufenden Zusammenschluss zur größten Bank der Welt aufsteigt. Sie hob ihre bisherige Gewinnprognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr um gut 70 Prozent an und steuert auf das zweitbeste Unternehmensergebnis der japanischen Wirtschaftsgeschichte zu. Auch die Nummer zwei und drei des dortigen Bankensektors erhöhten ihre Erwartungen und unterstrichen damit die Aufwärtstendenz der japanischen Konjunktur. Gleichzeitig tendierte der Yen gegenüber dem US-Dollar schwächer, was die Exportwerte beflügelte.
Europa: Freundlich, aber nicht euphorisch
An Europas Aktienmärkten setzte sich die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen ebenfalls fort. Gute Quartalszahlen, die den Aktienhandel belebten, kamen beispielsweise vom Börsenbetreiber Euronext und der französischen Großbank BNP-Paribas. Auch hierzulande war die Stimmung der Anleger freundlich, wenngleich der Rückgang im Ifo-Geschäftsklimaindex zeitweilig für einen Dämpfer sorgte. Der Auswahlindex der größten deutschen Standardwerte schaffte dennoch ein neues Jahreshoch. Der DAX kratzte dabei mehrfach an der Marke von 5.200 Punkten, konnte sich aber letztendlich noch nicht darüber halten. Die von vielen Anlegern erhoffte Jahresendrallye weist somit eine leicht verhaltene Dynamik auf. Erschwerend kam der eingeschränkte Börsenhandel in den USA hinzu, der auch die Marktteilnehmer in Deutschland Zurückhaltung üben ließ. Ein sattes Wochenplus von über fünf Prozent verbuchten immerhin die Aktien des Versorgers E.ON. Hintergrund war die abgesagte Übernahme des britischen Konzerns Scottish Power. Dessen Führung hatte nach Prüfung das E.ON-Angebot abgelehnt, worauf bei E.ON - angesichts der großen Kapitalreserven - Spekulationen über eine höhere Dividendenausschüttung die Runde machten. Ein Wochenminus verbuchten DaimlerChrysler-Titel. Die Deutsche Bank hat ihren Anteil an dem Stuttgarter Autobauer auf unter fünf Prozent reduziert. Der Börsengang des größten europäischen Energiekonzerns Electricité de France entwickelte sich nicht zu dem fulminanten Debüt, wie es die Erstnotiz von Gaz de France vor einigen Monaten erwarten ließ. Der Aktienkurs notierte ab dem zweiten Handelstag unter den Ausgabepreis von 32 Euro.
Ausblick: EZB-Sitzung am Donnerstag
In den nächsten Tagen stehen nur wenige Unternehmenstermine an. Stattdessen werden die Anleger in Europa ihre Augen besonders auf die EZB-Sitzung am Donnerstag richten. Nach den Äußerungen von Jean-Claude Trichet rechnen die Finanzmärkte überwiegend mit einer leichten Anhebung der europäischen Leitzinsen. Wichtige Impulse kommen aber auch aus den USA. Neben der zweiten BIP-Schätzung für das vergangene Quartal sind dies vor allem die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftgüter, das Verbrauchervertrauen und das Beige Book der FED. Ein Highlight werden ferner die Arbeitsmarktdaten am Freitag. Aus dem amerikanischen Immobiliensektor kommen außerdem Angaben zu den Hausverkäufen und den Bauausgaben. Die monatlichen Pkw-Absatzzahlen runden das Spektrum an Veröffentlichungen ab.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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