Börsen erwarten Zinspause: Geht die Rally weiter?
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Mit Zinsentscheiden der US-Notenbank Fed am Mittwoch und der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag steht den Börsen eine bewegte Woche bevor. Während die Fed eine Pause bei ihren Zinserhöhungen einlegen dürfte, wird die EZB wohl weiter an der Zinsschraube drehen.
Die Zinsfutures preisen aktuell nur noch eine Wahrscheinlichkeit von rund 24 % ein, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend deutscher Zeit erneut eine Anhebung verkündet, wie das CME Fed Watch Tool zeigt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 76 % wird erwartet, dass die Fed nach zehn Erhöhungen in Folge eine Pause einlegt, bevor dann für Juli überwiegend ein weiterer Zinsschritt um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) erwartet wird.
Allerdings handelt es sich bei der Erwartung einer Zinspause nur um eine Momentaufnahme. Am Dienstag werden um 14.30 Uhr deutscher Zeit noch die US-Inflationsdaten für Mai veröffentlicht, durch die sich die Erwartungen noch einmal deutlich verändern könnten. Da die Fed zuletzt die "Datenabhängigkeit" ihrer Entscheidungen betont hat, dürfte den Verbraucherpreisdaten eine besonders hohe Bedeutung zukommen. Das Tempo des Preisanstiegs auf Jahressicht dürfte sich in den USA zwar im Mai deutlich abgemildet haben, zugleich bleibt allerdings die Kerninflation, bei der die stark schwankenden Nahrungs- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden, deutlich erhöht und meilenweit vom Fed-Ziel von 2 % entfernt.
Auf Jahressicht dürfte die Inflationsrate 4,1 % und die Kerninflation 5,3 % betragen haben, so die Erwartung des Marktes, nach 4,9 % bzw. 5,5 % im Vormonat. Im Monatsvergleich dürften die Verbraucherpreise ím Mai um 0,2 % (nach 0,4 % im April) und ohne Nahrungsmittel und Energie um 0,4 % (nach ebenfalls 0,4 % im April) gestiegen sein.
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte unterdessen noch (mindestens) zwei Mal eine Zinserhöhung verkünden, so auch an diesem Donnerstag. In der Eurozone lag die Inflationsrate im Mai nach vorläufigen Angaben bei 6,1 % und die Kerninflation bei 5,3 %. Die endgültigen Daten werden am Freitag veröffentlicht.
Angesichts der Zinsentscheide und der US-Inflationsdaten dürften andere Wirtschaftsdaten eher von untergeordneter Bedeutung sein. Auf dem Programm stehen aber unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag und die Eurozone-Industrieproduktion am Mittwoch.
Unternehmensseitig stehen Quartalszahlen u.a. von Oracle (Montagabend) und Adobe (Donnerstagabend) im Terminkalender. Gerade die Adobe-Zahlen dürften auch im Zusammenhang mit dem jüngsten KI-Hype an den Börsen starke Beachtung finden. Kürzlich hatte Adobe die neue generative KI Sensei GenAI angekündigt.
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