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13:22 Uhr, 18.01.2001

BörseGo 02-2001

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Eine positive Woche liegt hinter uns. Wieder aufkommende Phantasie in Form von erhofften weiteren Zinsschritten zur Fed-Sitzung am 29. Januar ließ den Nasdaq in der letzten Woche drei Tage in Folge steigen. Dies schaffte der Index nicht seit dem letzten August. Der Index beendet die Woche nach einem intraday nicht geschafften Versuch, die Marke von 2700 Punkten zu überwinden, mit 9% bei 2,626 Punkten. Der S&P 500 steigt um 1.5% auf 1,318.5 Punkte. Der Dow konnte in der vergangenen Woche nicht positiv performen und fiel um 1.3% auf 10662 Zähler.

Im Vordergrund standen in der letzten Woche die Technologie- und speziell Internet-Akien. Eine Reihe von Fonds scheinen sich von der "old economy" wieder der "new economy" zuzuwenden.

Anlegerverhalten: Fonds verzeichnen Mittelzuflüsse

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Vanguard-Fondsgesellschaft, John Brennan, sei die Nervosität bei den Investoren erstaunlich niedrig geblieben. Nach den gesunkenen Erwartungen legten sie ein besonnenes Verhalten an den Tag und kaufen in erster Linie langfristig zu, kurzfristige Spekulationen kämen nur vereinzelt vor. Somit könne der Fonds von Mittelzuflüssen profitieren, die sogar höher seien als Anfang des vergangenen Jahres.

Vanguard dürfte nicht der einzige Fonds sein, der solch ein Verhalten beobachtet.
Vor einigen Wochen waren Experten noch davon ausgegangen, daß erst ein gründlicher Ausverkauf den Markt entgültig von den Überbewertungen bereinigen müsse und dann auf dem Tiefpunkt der Stimmung die Trendwende einsetzen könne. Mittlerweile sind aber viele Aktien so günstig im Vergleich zu den letzten Jahren, daß viele Investoren jetzt langfristig zugreifen. Nach der Zinssenkung der FED war erstmals wieder von einer soganannten Liquiditätshausse gesprochen worden.

Wirtschaftsdaten Freitag - leicht negativ

Die am Freitag bekanntgegebenen US-Konjunkturdaten haben der Zinssenkungsphantasie einen kleinen Dämpfer verpaßt. Um 3,6% wuchsen die Erzeugerpreise in den USA im Jahre 2000 und damit so stark wie zuletzt 1990. Insbesondere der 0,3 prozentige Anstieg der sogenannten Kernrate im Dezember sorgte auf den Märkten für Überraschung, da man einen unveränderten Stand gegenüber dem Vormonat erwartet hatte. Die Rohproduktionspreise hatten sich -bedingt durch steigende Gaspreise- mit 8,7% besonders stark erhöht, nachdem im November noch ein Rückgang von 0,2% zu verzeichen war.
Nun sind die Investoren hin und her gerissen zwischen Inflations- und Rezessionsängsten. Manche Zahlen deuten auf ein erhöhtes Inflationsrisiko hin, andere auf eine zunehmende Rezessionsgefahr.
In den letzten Tagen hatte man die Inflationsgefahr ad acta gelegt und Bedenken geäußert, die US-Konjunktur würde in eine Rezession abrutschen und die Unternehmensgewinne schmälern. Das rief die FED auf den Plan die die Zinsen in einer Spontanaktion absenkte. Nun werden wieder Stimmen laut, die diesen Schritt verurteilen und die FED davor warnen, die Zinsen weiter herunterzuschrauben, da das Inflationsgespenst keineswegs vertrieben sei.
Analysten

Barrons: Schnäppchen im Internetbereich ?

Im Magazin Barrons erwähnte ein Analyst von WR Hambrecht die Unternehmen Alloy Online, S1 Corp. und Digital Insight. Im Portfolio der Investmenthauses befinden sich ebenfalls Aktien der Unternehmen 1-800 Flowers.com, Autobytel.com, Earthlink, Newsedge Crop. und Salon.com.

Internetunternehmen mussten im vergangenen Jahr herbe Kursverlust hinnehmen, viele werden die Zahlungsunfähigkeit erreichen und ihre Türen schliessen müssen. Einige Fondmanager sehen nun in manchen Internetunternehmen versteckte Werte.

So bemerkt Greg Kyle von Pegasus Research, dass beispielsweise das Online Postunternehmen Stamps.com und Fashionmall.com momentan eine Marktkapitalisierung unterhalb ihrer Barreserven aufweisen.

Barrons: günstige Top-Picks

Lt. Fondmanagern gehören das Netzwerkunternehmen Cabletron und 3Com zu den Unternehmen mit solider finanzieller Ausstattung, die nach dem Kursrückgang wieder Potential nach oben haben.

3Com besitzt z.B. $3 Mrd. oder $8,7 pro Aktie an Barmitteln oder Investments, womit ein Investor nahezu nichts für das Netzwerk Business bezahlen müsse, da der Aktienkurs momentan bei ca. $9 liegt. Alex Cutler von Brandywine Asset Management sieht hier kein Abwärtspotential mehr, zumal die neuen Produkte vielversprechend seien. Bei Cabletron dürfte das Going Public der Riverstone Netzwerk Division in diesem Quartal unterstützend wirken.

Bezüglich des Cashbestands werden von Peter Higgins vom Dreyfus Mid-Cap Value Fund des weiteren Apple Computer, der Hersteller von MP3 playern SONICblue und Maxtor Corp. als billig erwähnt. Ausserdem sehen lt. Barrons die Aktien der Unternehmen DoubleClick, Viant, Novell, National Semiconductor, BMC Software, Electronics for Imaging und Adaptec vielversprechend aus.

Peter Higgins ist der Meinung, dass Investoren eine Menge Gewinn realisieren können, wenn sie einen Horizont von einem Jahr besitzen.

Barrons: Die Favoriten des Jon Burnham

Lt. Barrons zählt Jon Burnham, Manager des $200 Mio. Burnham Funds, die Unternehmen EMC, Verizon Comm., Citigroup und Siebel Systems zu seinen Favoriten. Seiner Aussage zufolge sei Siebel Systems ein grossartiges Unternehmen, wenngleich er den Portfolio-Anteil von 18% auf 10% reduzierte. Verizon ist lt. Burnham die sicherste Anlage unter den Telekommunikatiuonsunternehmen und bei Citigroup glaubt Burnham dem CEO Sandy Weill, der versprach die Gewinne des Finanzunternehmens in 5 Jahren zu verdoppeln.

Des weiteren gefallen dem Fondmanager die Aktien von General Electric, IBM, Pfizer und Medtronic. Zu den Aktien die der Analyst meidet gehören Amazon, DaimlerChrysler, Xerox und AT&T.

AT&T: Gut für 100%

Die Aktien von AT&T könnten in den nächsten 12 Monaten um 100% zulegen. Diese Meinung gibt der Morgan Stanley Dean Witter & Co.-Analyst Simon Flannery bekannt. Er hat sein Rating für die Aktie von Neutral auf Strong Buy angehoben. So sieht er die Dreiteilung des Telekom-Konzerns als sehr positiv, da der reele Wert der einzelnen Betätigungsfelder besser dagelegt würden. Flannery legt ein 12-Monats-Kursziel von $35 je Aktie fest, merkt aber darüber hinaus an, dass die Aktien auch $40 wert sein könnten. Die Aktien steigen aktuell um $1.56 auf $21.63. Flannery hatte für mehrere Jahre ein Neutral-Rating für die Aktien von AT&T, da er der Überzeugung war, dass eine Gewinnwarnung möglich sei und dass die Schulden in Höhe von $60 Mrd. negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben könnten. Nun ist der Analyst der Meinung, dass die Aktie eine moderate Bewertung habe und der Markt diese Risiken verstehe. Er sieht des weiteren nun mehrere positive Signale, welche dem Aktienkurs weiteres Aufwärtspotential einräumen würden.

Merrill Lynch: Keine Rezession!

Nach dem überraschenden Zinsschritt in der ersten Januarwoche, in der die FED den Tagesgeldsatz um 50 Basispunkte auf nunmehr 6% gesenkt hatte, ist die größte amerikanische Investmentbank Merril Lynch der Ansicht, daß die FED Ende Januar erneut mit einer Zinssenkung von 50 Basispunkten aufwarten wird, um die florierende, aber deutliche Abschwächungen zeigende US-Wirtschaft am Leben zu halten.
Noch vor kurzem war die Bank von einer Absenkung der Zinsen um lediglich 25 Basispunkte ausgegangen, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war.
Am 30. und 31. wird die FED in ihrer ersten regulären Sitzung in diesem Jahr zusammentreten und die Entscheidung über die Zinsentwicklung treffen.

Zahlreiche weitere US-Investmenthäuser wie Goldman Sachs hatten letzte Woche ähnliche Erwartungen bezüglich des FED-Meetings geäußert. Man sei sich in Bankenkreisen über die Notwendigkeit der Zinssenkungen einig, hieß es im Hause Merril Lynch. Die Wirtschaft wachse deutlich langsamer als letztes Jahr noch erwartet wurde. Wenn sich die Lage weiter zuspitze, müsse die FED im Laufe des Jahres weiter an der Zinsschraube drehen.

Eine Rezession erwarte man dennoch nicht. Zwischen 1,5% und 2% solle die Wirtschaft im ersten Quartal diesen Jahres wachsen, im weiteren Verlauf diesen Jahres gehe man von 3,5% Wachstum, jeweils auf das Jahr gerechnet, aus.

Einige andere Banken vertreten hingegen die Auffassung, die Wirtschaft werde um eine sanfte Rezession nicht herumkommen, wie Morgan Stanley Dean Witter.
Nach ihr werde die Wirtschaft um 1,25% in der ersten Hälfte des Jahres 2001 schrumpfen. Für die FED-Sitzung im Januar erwartet sie eine Anhebung von nur 25 Basispunkten

Jupiter: B2B-Umsatz bis 2005 bei $137 Mrd.

Laut einer neuen Studie von Jupiter Research wird der Umsatz im B2B-Sektor von $2.6 Mrd. in 2000 auf $137 Mrd. in 2005 ansteigen - dies trotz der rückläufigen Ausgaben im IT-Sektor.

Die Ausgaben in Nordamerika werden von $2.1 Mrd. aktuell auf $80.9 Mrd. anwachsen.

Bisher betragen nordamerikanische Unternehmen 81% der Ausgaben.

Während der Verlangsamung der ökonomischen Bedingungen suchen Unternehmen nach effektiven Lösungen, um Kosten einzusparen. Dies gibt Marc Harrison von Jupiter Research bekannt.

Im Jahr 2000 haben die "old-economy"-Unternehmen erste Schritte unternommen, um an den neuen Trend aufzuschließen.

Doch wird die wachsende Nachfrage nach B2B-Marktplätzen ebenfalls die Nachfrage nach höherentwickelten Technologien schüren, was eine große Chance für Unternehmen aufwirft, welche die Zeichen der Zeit früh erkennen.

Die Features, welche laut Jupiter entscheidend sein werden, sind unterstützende Funktionen bei der Zusammenarbeit im Internet und Entscheidungs-unterstützende Lösungen. Des weiteren sei die Kundenverwaltung im Internet (Customer Relationship Management - CRM) sehr wichtig.

Nur 32% der Marktplätze planten, die Sicherheit online zu erhöhen, doch habe man in diesem Bereich laut Jupiter Research weniger Bedenken, da das Zahlen nicht über eine Kredikarte gelöst wird. Entgegen dem B2C-Sektor nutzt man im B2B online geschlossene Verträge, welche bereits Bedingungen für die Zahlung und für evtl. Kredite enthalten.

USA: $70.5 Mrd. Insider-Aktienverkäufe

Mitglieder der Führungsebenen von US-Unternehmen haben im Jahr 2000 55% mehr Aktien verkauft, als noch im Vorjahr und haben dabei $70.5 Mrd. umgesetzt. Die Liste führten die Mitarbeiter von Microsoft im fünften Jahr in Folge an.

Microsoft-Mitbegründer Paul Allen und Bill Gates verkauften alleine Aktien im Wert von $10 Mrd., als der Kurs der Microsoft-Aktie um 61% einbrach.

Der Verkauf von Aktien wurde hauptsächlich durch führende Mitarbeiter von Technologie- und Internet-Unternehmen wie Dell Computer, Ariba und Brocade geprägt. Die Geschwindigket der Aktienverkäufe nahm besonders nach dem starken Kursrückgang des Nasdaq Composite im März diesen Jahres zu.

Die Verkäufe besonders von großen Aktienpaketen von führenden Managern eines Unternehmens hemmen das Vertrauen der Anleger in die zukünftigen Aussichten eines Unternehmens. Des weiteren ist es eine Motivation für die Mitarbeiter eines Unternehmens, Aktien zu halten und am Gewinn und Erfolg eines Unternehmens zu partizipieren. Der Verkauf von großen Aktienpaketen von Insidern kann - muss aber nicht - ein Indiz für schon zum Verkaufstag absehbare schlechtere zukünftige Entwicklungen eines Unternehmens sein.

Die Käufe von Aktien durch die sogenannten Insider waren das erste Mal seit 1995 wieder rückläufig und fielen um 21% auf $3.27 Mrd. gegenüber 1999.

Die größten Käufer waren Telekom-, TV- und Tabak-Unternehmen.

USA: Vertrauen der Amerikaner schwindet

Die Amerikaner zeigen sich zunehmend beunruhigt über die Entwicklung der nationalen Wirtschaft. Auch das Vertrauen in die Aktienmärkte hat in der letzten Zeit immer mehr gelitten, berichtet die Associated Press. Nur ein Drittel aller amerikanischen Bürger sehen ihre Finanzen in einem Jahr besser stehen- letzten Frühling waren es noch über die Hälfte.
Auch sind über 50% der Meinung, es sei eine sehr schlechte Idee, jetzt sein Geld in Aktien anzulegen- letzten Frühling befürwortete eine starke Mehrheit ein solches Investment.
Frauen seien nach dem Bericht auch spürbar pessimistischer eingestellt als männliche Vertreter.

Auch das Vertrauen in den Präsidenten könnte stärker sein. Zwei von zehn Amerikanern haben viel Vertrauen in die Fähigkeiten Bush´s gerade auch in Bezug auf die Wirtschaft, fünf haben ein wenig Vertrauen und drei haben gar kein Vertrauen. Ähnlich war eine Umfrage aber auch vor acht Jahren in Bezug auf Clinton ausgefallen, den die US-Bürger so schätzen.

CIBC: Netzwerksektor unter der Lupe

Das US-Investmenthaus CIBC World Markets stufte am heutigen Mittwoch mehrere Unternehmen aus dem Netzwerksektor ab. Unter ihnen war auch das Schwergewicht Cisco Systems(CSCO), dessen Empfehlung nun auf "halten" nach vormals "kaufen" lautet.

Der zuständige Analyst Steve Kamman sagte er würde den Sektor untergewichten, weil im Jahre 2001 das Wachstum des Internetsektors aufgrund allgemein abflachender Ausgaben für Technologieprodukte deutlich nachlassen werde. Der Sektor werde ein, so wörtlich, "Luftloch" durchwandern.
Dies würde sich in den Unternehmenszahlen bemerkbar machen. Cisco werde die hoch gesteckten Erwartungen des Geschäftsjahres 2002 nicht erfüllen können und auch seine Bekanntheit werde nicht vor Verkäufen schützen können, meinte der Analyst.

Mit Cisco stufte er auch den Konkurrenten Redback Networks(RBAK) von "kaufen" auf "halten" herunter. Für Juniper Networks(JNPR) zeigte er sich optimistischer, hier lautet das Rating "kaufen" nach "klar kaufen" zuvor. Das Kursziel wurde mit 140$ angegeben.

Aber es gibt auch Positives zu vermelden. Lucent Technologies(LU) wird nun mit "kaufen" bewertet nachdem man zuvor skeptisch war und zum halten geraten hatte.
Der fundamental starke Titel sei möglicherweise ein sicherer Hafen mit beschränktem Kursrisiko und Kurspotential.

Auch die aus dem Netzwerkbereich stammenden Extreme Networks(EXTR) und Foundry Networks(FDRY) wurden mit einem "kaufen"-Rating und mit Kurszielen von 55$ bei EXTR und 30$ bei FDRY versehen.

Langfristig sei man für den Netzwerksektor sehr bullish eingestellt. Im Jahre 2002 erwarte man wieder ein anziehendes Wachstum.

Liegen bessere Zeiten vor uns?

Eine Reihe von technischen Analysten weisen auf positive technische Signale hin, die sich bei den Hauptindices in den USA ergeben. Diese Signale würden darauf hindeuten, dass der Nasdaq einen Boden gefunden habe. Laut Terry Danish von Investec Ernst & Co. sei ein potentielles Signal gegeben, welches auf eine kurzfristige Rally im Nasdaq hindeute. Danish verweist hierbei auf die Aufwärtsbewegung vom vergangenen Montag, welche der technische Analyst als Reversal einstuft. Dieses Reversal habe die größten Verlust des Index in diesem Jahr aufgehoben.

Robert Dickey von Dain Rauscher sieht den Halbleiter-Sektor bereits eine Bodenbildung abschließen, welche in einer positiveren Aufwärtsbewegung resultieren könnte. Die Advance/Decline-Linie sei noch immer schwach, doch zeige das Verhältnis neuer Höchstkurse zu neuen Tiefstkursen eine positive Entwicklung auf. Im NYSE sei dieses Verhältnis noch positiver, da sich die Advance/Decline-Linie und das Verhältnis neuer Höchstkurs zu neuen Tiefstkursen schon seit drei Monaten langsam erhole. Dies deute auf bessere Zeiten hin, so Dickey.

Ralph Acampora spricht von Bodenbildung !

Ralph Acampora, leitender technischer Analyst bei Prudential Securities, sieht im aktuellen Markt eine Reihe positiver Signale. So zeigte seiner Meinung nach der vergangene Montag, dass der Aktienmarkt eine gewisse Widerstandsfähigkeit aufweise, welche auf eine weitere Stabilisierung der Kurse hindeute. Trotz des gemischten Bildes bei den Major Indices in den USA sah man einen positiveren Trend bei den Aktien mit Kursverlusten gegenüber den Aktien mit Kursgewinnen. Es scheint, so Acampora, dass verschiedene Sektoren, besonders Technologie und andere Wachstums-Märkte, sporadisch und auf einer selektierten Basis, positive Signale zeigen. Diese Entwicklung habe eine Reihe von Funds wieder positiver für diese Marktfelder eingestellt. Laut Acampora würden sich Funds als Reaktion darauf wieder verstärkt von Aktien aus dem Banken-, Versicherungs- und Arzneimittel-Sektor abwenden.

Acampora merkt an, dass nicht alle Weichen für den Nasdaq auf "Grün" gestellt seien, doch sei eine zarte Entwicklung im Vorfeld der nächsten Entscheidung der Fed zum kommenden FOMC-Treffen am 31. Januar im Gange.

Unterstützungszonen beim Dow Jones sind 10,299.20 Punkte, ein Widerstand liegt bei diesem Index bei 10,919.14 Punkten. Der S&P 500 ist bei 1254.07 Punkten nach unten abgesichert, ein Widerstand sei laut Acampora bei 1350.24 Punkten zu sehen. Der Nasdaq weist bei 2288.16 Punkten eine Unterstützung und bei 2644.80 Punkten einen Widerstand auf.

Bullische Kommentare für Optische Netze

Analyst Hasan Imam von Thomas Weisel Partners äußerte sich in einer erstmaligen Einschätzung über die beiden optischen Netzwerkspezialisten Ciena (CIEN) und Oni Systems (ONIS).
Für Ciena sei er sehr bullish eingestellt und empfahl der Aktie mit einem "strong buy" und einem Kursziel von 110$ klar zum Kauf.
Ciena sei der heranwachsende Star im Bereich optischer Netze, in dem Nortel Networks die Marktführung hält. Ciena werde den Kanadiern aber gehörige Marktanteile wegnehmen können, zeigte sich Imam überzeugt. Das langfristige Wachstum schätzte er für Ciena auf 60% pro Jahr im Schnitt.

Etwas weniger euphorisch stehe er ONI Systems gegenüber. Langfristig sei das Unternehmen ein Kauf, in nächster Zeit könne aber insbesondere die ablaufende Lock-Up-Periode den Kurs belasten. Die Aktie werde sich nach seiner Einschätzung marktkonform
entwickeln, "market perform" lautet das Urteil mit einem Kursziel von 60$.

Die Analyse scheint Wirkung zu zeigen: Aktuell leigen Ciena mit 7% auf 85$ im Plus, Oni Systems können gar 17% auf 35$ zulegen.

Analysten negativ zu Chip-Aktien

Eine Reihe von Analysten sprechen sich negativ über Chip-Aktien aus. Joe Osha von Merill Lynch sieht die Schätzungen für 2001 noch zu hoch gegriffen. Die zwei größten Mikroprozessor-Hersteller sehen sich einem Preisdruck in ihrem Kerngeschäft und einem langsameren Wachstum im Flash-Bereich gegenüber. Diese Probleme seien bei den schwächeren Unternehmen National Semiconductor, Fairchild und Intersil schon jetzt erkennbar. Er setzte die Erwartungen für die Aktien Intel, AMD, Texas Instruments, Linear Technology und Analog Devices herab. Salomon Smith Barney stufte ebenfalls die Schätzungen für Intel herab, da man schwächere Zahlen im ersten Quartal erwartet.

Robertson Stevens zu Commerce One

Robertson Stevens bekräftigt das Buy-Rating für die Aktie Commerce One. Der zuständige Analyst Eric Upin ist gegenüber anderslautenden Aussagen früher in diesem Monat nun der Meinung, dass Commerce One ein solides Quartal mit potentiellem Upside-Potential ausweisen werde. Upin erwartet einen Umsatz von $176.0 Mio., was einem sequentiellem Anstieg von 56% und einem Jahreswachstum von 942% entspricht. Des weiteren wird ein Verlust je Aktie von 7 cents erwartet. Im späten Oktober letzten Jahres berichtete Commerce One einen Umsatz in Höhe von $112.7 Mio. generiert zu haben, was einer Überraschung gegenüber den Schätzungen von 42% entspricht. Das sequentielle Wachstum im dritten Quartal lag bei 80%, das Wachstum im Jahresvergleich bei 987%. Der Umsatz war im Verhältnis 58/42 aus Lizenzeinnahmen und Dienstleistungs-Einnahmen generiert worden. Das Quartalsergebnis von Commerce One wird am 18. Januar bekanntgegeben.

Trotz der Tatsache, dass Commerce One im laufenden Quartal eine Reihe von wichtigen Deals abschließen konnte und eine höhere Liquidität auf den großen Marktplätzen vorhanden ist, ist Upic der Meinung, dass das Wachstum in einigen selektierten Bereichen langsamer wachsen könnte. Trotz der Annahme, Commerce One werde die Schätzungen für das vierte Quartal 2000 erreichen, ist Upic der Meinung, dass Commerce One einer Reihe von internen und marktbedingten Herausforderungen gegenübersteht, welche wie eine kurzfristige dunkle Wolke über dem Aktienkurs des B2B-Unternehmens wirken könnte. Zu diesen negativen Wirkungen gehören die langsamer wachsende Wirtschaft und deren Wirkung auf neue und bestehende B2B-Einrichtungen, eine Reihe von Unternehmens-bezogene Risiken und eine andauernde Kommpression der Bewertung von B2B-Unternehmen am Aktienmarkt.

Unter der Annahme, dass Commerce One mehr als andere B2Bs unter den markoökonomischen Vorgaben leiden werde, nimmt Upic der Aktie gegenüber erstmal eine neutrale und kurzfristig vorsichtige Haltung ein.

Um der Aktie wieder Aufwärtspotential zu geben, muss es erreicht werden, einen höheren Anteil der Umsätze aus dem Lizenz-Geschäft zu generieren, die Adaption neuer Marktplätze schneller vorangehen zu lassen, die Kooperation mit SAP zu vertiefen, und die Integration von AppNet erfolgreich abzuschließen.

Mit diesen Herausforderungen zur Zeit ist Upic der Meinung, dass das Aufwärtspotential für die Commerce One-Aktie erst einmal eingeschränkt sei, doch bekräftigt der Analyst wie oben erwähnt sein Buy-Rating für die Aktie.

News-Rückblick

Motorola - die Zahlen

Motorola Inc. konnte im vierten Quartal 2000 den Umsatz auf 10,064 Mrd. US-Dollar steigern. Die Konsensusschätzungen waren von 10,157 Mrd. US-Dollar ausgegangen. Der Umsatz im Halbleitersegment konnte dabei um 7 % auf 1,9 Mrd. Dollar gesteigert werden - der Bereich Telekommunikation konnte um 19 % auf 2,1 Mrd. US-Dollar zulegen. Positiv entwickelte sich das Geschäftsfeld Breitband . Hier konnte der Umsatz um 52 % auf 1,1 Mrd. US-Dollar gesteigert werden.

Der Gewinn je Aktie für das vierte Quartal lag - ohne Berücksichtigung von Sonderaufwendungen - bei 15 Cent. Damit entsprachen die Zahlen der am 7. Dezember veröffentlichten Gewinnwarnung.

Doubleclick schlägt Erwartungen

Der Internetwerbespezialist DoubleClick präsentierte seine Zahlen für das vierte Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres, die leicht über den nach unten korrigierten Schätzungen des Marktes lagen.
Analysten rechneten mit einem Verlust von 2 Cents/Aktie (First Call/Thomson), erzielt wurde ein ausgeglichenes Ergebnis. vor einem Jahr gab man einen Verlust von 2 Cents/Aktie bekannt.
Der Umsatz konnte im Vergleich mit dem vierten Quartal des 1999-Geschäftsjahres um 41% auf 132,3 Millionen US-$ zulegen.
Am Ende des vierten Quartals kann man nun einen Bestand aus Bargeld und marktfähiger Sicherheiten von 873 Millionen US-$ ausweisen.
Im Dezember hatte Doubleclick davor gewarnt, die Erwartungen des Marktes zu verfehlen, worauf die Schätzungen von Umsatz und Gewinn nach unten korrigiert wurden.
Unter dem Strich bleiben für das Gesamtjahr 2000 ein Umsatz von 506 Millionen US-$ (+96%) und ein Verlust von 10 Cents/Aktie stehen.

Im Jahre 2001 rechnet Doubleclick mit einem schwerfälligen Geschäftsverlauf. Sinkende Werbeeinnahmen wirkten sich nach Aussagen des CEO´s negativ auf das Ergebnis des Internetunternehmens aus. Daher werde für das erste Quartal ein Verlust von 7 bis 9 Cents/Aktie veranschlagt, während Analysten bisher von 6 Cents Verlust/Aktie ausgegangen waren.
Auch für das Gesamtjahr rechnet man mit einem Verlust in dieser Höhe.

Die Aktien, die im Zuge des Yahoo-Kursrückganges um 10% auf 11,25$ abgeben mußten, liegen nachbörslich aktuell wieder mit 13% auf 12,7$ im Plus.

Gateway verfehlt Prognosen deutlich!

Mit einem klaren Verfehlen der bereits korrigierten Quartalsschätzungen bezüglich Umsatz und Gewinn des vierten Quartales des abgelaufenen Jahres dokumentierte der Computerverkäufer Gateway Inc. die miserable Lage, in der sich das Unternehmen sowie der ganze Sektor befindet. Die Nummer zwei im Geschäft der PC-Direktverkäufer hat bereits seine Zahlen bekanntgegeben, obwohl diese eigentlich erst für nächste Woche geplant gewesen waren.
Danach lag der Gewinn im Berichtsquartal bei 37,6 Millionen US-$ oder 12 Cents/Aktie und damit deutlich unter dem Gewinn von 126 Millionen US-$ oder 38Cents/Aktie, der im gleichen Vorjahreszeitraum berichtet wurde- und ebenso deutlich unter den bereits herabgesetzten Schätzungen von 37 Cents/Aktie, die seit dem 29. November 2000 Gültigkeit hatten. Nachdem die Aktien im Handelsverlauf um knapp 15% auf 22,90$ zulegen konnten, liegen sie nachbörslich mit über 10% im Minus.
Branchenführer Dell Computer hat mittlerweile auch eine Gewinnwarnung ausgegeben.

Einen umfangreichen Earnings-Kalender finden Sie im Board auf

http://195.94.69.233/forum/showthread.php3?threadid=11800

und auf BörseGO auf
http://www.boerse-go.de/kalender/htdocs/cal.html

Ariba kann Erwartungen deutlich schlagen

Ariba konnte wie erwartet die Erwartungen deutlich schlagen. Statt den erwarteten zwei Cents/Aktie erreichte man fünf Cents/Aktie - ein Übertreffen der Schätzungen von stolzen 150%- oder 14 Millionen US-$ beim Gewinn. Letztes Jahr war zur gleichen Zeit noch ein Verlust von 4 Cents/Aktie oder 5,6 Millionen US-$ gemeldet worden.

Der Umsatz fiel mit 170,2 Millionen US-$ auch deutlich höher als die 23,5 Millionen US-$ im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Hier beträgt die Steigerung 625%. Erwartet waren 159 Millionen US-$.

Downgrade Lawine für Ariba

Robinson-Humphrey stuft die Aktien von Ariba auf Neutral ab. Die Deutsche Banc Alex Brown stuft Ariba ab von Strong Buy auf Buy. FBR stuft Ariba von Buy auf Accumulate ab. Es ist damit zu rechnen, daß während des heutigen Tages weitere Ratings zu Ariba folgen werden.

ABN AMRO nimmt eine Abstufung von Buy auf Add vor und setzt das Kursziel auf 52 $. Analysten der Investmentbank weisen auf ein nachlassendes sequentielles Umsatzwachstum hin.

Lesen Sie über das nachbörsliche Verhalten von Ariba, welches die Reaktion der Aktionäre auf die Zahlen, die Abstufungen und die Schätzungs-Anhebungen wiederspiegeln auf
http://195.94.69.233/news/?show=10122

Yahoo - Gewinnwarnung 2001

Yahoo hat nachbörslich die Zahlen für das vierte Quartal veröffentlicht. Diese entsprachen den Erwartungen. Viel entscheidender ist jedoch der Ausblick für 2001. Und dieser verheißt nichts Gutes. So geht Yahoo bei den Ergebnissen für 2001 von 33-43 cents pro Aktie aus. Analysten waren hier von Prognosen ausgegangen, die 25 %- 42 % über diesen Aussichten liegen. Im nachbörslichen Handel notiert Yahoo rund 20 % tiefer.

Yahoo! nach der Gewinnwarnung - die Nachbörse. Mehr dazu auf

http://195.94.69.233/news/?show=9977

US-Wirtschaft: Neueste Studie!

Eine veröffentlichte aktuelle Studie von "Blue Chip" (an der etwa 50 hochrangige Volkswirten mitgewirkt hätten) über das US-Wirtschaftswachstum im Jahre 2001 geht nun von Wachstum der amerikanischen Wirtschaft von 2,6% in diesem Jahr aus. Das wäre der geringste Anstieg seit zehn Jahren. Auch seien die Wachstumszahlen so schnell nach unten revidiert worden wie zuletzt im Jahre 1990, als die Wirtschaft in die letzte Rezession schlidderte. Als 1991 die Rezession endete, hatte man ein Wirtschaftswachstum von nur 0,5%. Die Abschwächung werde zwar rezessionsähnliche Erscheinungen mit sich bringen, eine Rezession oder Deflation selbst werde aber diesmal nicht erwartet, sagte der Chefredakteur der Studie.

In den vier Quartalen des letzten Geschäftsjahres, das im Juni 2000 endete, wuchs die US-Wirtschaft noch mit 6,1%. Für das laufende Geschäftsjahr bis Juni 2001 liegen bis jetzt noch keine Zahlen vor, Blue Chip schätzt das Wachstum aber auf nur 2,2% im Schnitt.

Die Situation sei mit einem Auto zu vergleichen, das mit 60 Km/h fährt und plötzlich auf 20 Km/h heruntergebremst wird. Man spüre die Verlangsamung deutlich, auch wenn das Auto nicht zum Stillstand komme.

In den letzten vier Jahren hatte die US-Wirtschaft ein Wachstum hingelegt, daß es seit Mitte der Sechsziger Jahre des 19. Jahrhunderts nicht mehr gegeben hatte.

Nokia: Schwächelnde Nachfrage

Schwächelnde Nachfrage und gesättigte Märkte seien die Hauptgründe für die deutlich unter den Erwartungen ausgefallenen Vorhersagen von Nokia am heutigen Tag(wir berichteten morgen), meinen Analysten.
Der Nachrichtenagentur Reuters sagten sie, Verbraucher seien anscheinend nicht dazu bereit, ihre herkömmlichen Mobiltelefone unter enomem Kostenaufwand sofort gegen neue internetfähige Geräte einzutauschen. Die Märkte seien nun weitgehend gesättigt, in Ländern wie Finnland hätten knapp 70% der Einwohner bereits ein Handygerät. Auch der Traum von Zweithandy werde nicht in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden.

Dennoch halten viele Experten die Sorgen um Nokia´s Zahlen für übertrieben. Wer 64% mehr Geräte im Jahresvergleich verkaufe, habe schon eine bemerkenswerte Entwicklung vollbracht, zumal der Markt deutlich langsamer gewachsen ist, merken sie an.

Aber bei Unternehmen wie Nokia sind die Erwartungen hoch gesteckt. 140 Millionen verkaufte Geräte habe man erwartet, 128 Millionen sollen es jetzt nur geworden sein. Auch beim weltweiten Handyabsatz dämpfte man die Erwartungen. Während viele Analysten von 410 Millionen bis 420 Millionen verkaufter Mobiltelefone in 2000 rechneten, schätzt Nokia den Anstieg auf nur 405 Millionen.

Für 2001 sehen viele Experten ein schwächeres Bild. Die Zahlen würden wohl am unteren Ende der Erwartungen ausfallen. Das hätten die 2000-Zahlen bereits angedeutet.

Die Nokia-Aktie verlor am Dienstag im New Yorker Handel 9% auf etwas über 39$.

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