Analyse
12:01 Uhr, 05.12.2014

Börse Shanghai vor Verdopplung?

Die Börse in Shanghai stellt in den vergangenen Tagen alles in den Schatten: Während der DAX mit der 10.000-Punkte-Marke hadert, stieg der Shanghai Composite um 10% an.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/CNY
    ISIN: EU0001458304Kopiert
    Kursstand: 7,5935 (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/CNY - WKN: 145830 - ISIN: EU0001458304 - Kurs: 7,5935 (FOREX)

Nicht wenige Marktkommentatoren wundern sich über die Stärke in chinesischen Aktien: Zwar hat die People's Bank of China mit einer Leitzinssenkung die Bereitschaft gezeigt, das Wachstum zu stützen. Mehr als eine Stabilisierung des Wachstums bei 7-7,5 % will die chinesische Notenbank aber damit nicht bezwecken. Das haben die Vertreter in Peking mehrmals betont.

Dennoch ist der chinesische DAX - der Shanghai Composite - in diesem Jahr um 40 % angestiegen. Sehen Sie selbst:

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Was passiert hier?

Eine Erklärung: Die Abkühlung am Häusermarkt treibt das Kapital jetzt an den Aktienmarkt. Trotz Anstrengungen zu seiner Lockerung ist der Yuan weiterhin an den USD gekoppelt und so lange es keinen flexiblen Handel des Yuan gegenüber dem USD gibt ist das Geld, das nach China strömt, dort gefangen und muss innerhalb Chinas veranlagt werden. Das seit Ende der 90er Jahre nach China geströmte schnelle Geld erzeugt dort jetzt wechselnde Spekulationsblasen, mal am Aktienmarkt, mal am Immobilienmarkt. Baut sich hier gerade eine neue Spekulationsblase bei Aktien auf?

Eine alternative Erklärung liefert die amerikanische Großbank Morgan Stanley: Sie sehen einen "Ultra Bullen", und eine Verdopplung des Shanghai Composite Index, und zwar schon in 18 Monaten. Der chinesische Aktienmarkt ist mit 4,6 Billionen USD bewertet, was niedrig sei, vergliche man ihn mit dem amerikanischen. Alleine jene im S&P 500 Index notierten Unternehmen sind derzeit über 17 Billionen USD wert. Morgan Stanley weist darauf hin, dass die chinesischen Broker eine wachsende Zahl an neuen Depotkonten vorweisen könnten. "Konteneröffnungen sind ein Anzeichen dafür, dass es eine fundamentale Partizipation der Anleger gibt", schreibt Morgan Stanley. "Unser Wertpapierkreditgeschäft hat sich nahezu verdoppelt."

Sie können mit mir auf Guidants diskutieren und mir dort folgen. Dort veröffentliche ich meine Analysen. Klicken Sie dazu auf die folgende Grafik und klicken Sie dann im Stream unten links auf "Jochen Stanzl folgen".

2 Kommentare

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  • student
    student

    ​Chinas und Indiens Wirtschaft wächst ungebremst wegen des Seidenstrassen-Projekts: der Einbeziehung aller eurasischen und lateinamerikanischen Länder in eine gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung.

    Da China als Konjunkturlokomotive für die vom Westen "vergessenen" Länder mit Krediten und Handelsabkommen hilft, ist das Potential gerade für die größten Red Chips beeindruckend.

    Wenn man dazu bedenkt, dass der Yuán wegen der Koppelung an den US-Dollar unterbewertet ist, dann ist es nicht verkehrt, in echte produktive chinesische Unternehmen zu investieren.

    Viele Grüße

    21:43 Uhr, 14.01. 2015
  • max01
    max01

    ​Wird es genau so ohne korrektur und konsolidierung weiter laufen?

    sieht wie eine Spekulationsblase

    18:05 Uhr, 05.12. 2014

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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