Kommentar
19:06 Uhr, 28.11.2017

BITCOIN: Platzt diese Blase denn niemals?

Auf einigen Handelsplattformen hat der Bitcoin bereits die magische Grenze von 10.000 Dollar überschritten. So mancher Beobachter fragt sich: Platzt diese Blase denn niemals?

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Können Sie sich noch an die Schlagzeilen erinnern, als der Bitcoin erstmals den Goldpreis überflügelt hat? Kaum zu glauben, aber wahr: Es ist gerade einmal neun Monate her, dass ein Bitcoin zum ersten Mal mehr kostete als eine Feinunze Gold! Inzwischen kratzt der Bitcoin an der Marke von 10.000 Dollar (auf einigen Handelsplattformen wurde die Marke heute sogar überschritten), während der Goldpreis bei 1.300 Dollar und damit nur etwas höher als vor neun Monaten festhängt. Verrückte Welt, oder?

Die starken Kursgewinne beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen führen natürlich dazu, dass so mancher Beobachter hier eine riesige Spekulationsblase wittert. Keine Frage: Ohne spekukaltive Übertreibungen sind die gigantischen Kursgewinne bei Bitcoin & Co. kaum zu erklären. Ein wenig "irrationaler Überschwang" gehört schon dazu, wenn der Bitcoin gegenüber dem Euro innerhalb eines Monats um mehr als 67 Prozent im Wert zulegt. Trotzdem lässt sich die Preisentwicklung beim Bitcoin nicht so einfach mit früheren Spekulationsblasen vergleichen.

Bitcoin: Sieht so eine Spekulationsblase aus?
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Immer wieder wird die angebliche Bitcoin-Blase mit der Tulpenmanie verglichen - einer gigantischen Spekulationsblase in den Jahren 1636 und 1637, bei der Tulpenzwiebeln in den Niederlanden zum Preis eines Stadthauses den Besitzer gewechselt haben sollen. Doch der Vergleich mit der wahnwitzigen Tulpenspekulation hinkt an einer entscheidenden Stelle: Die Nachfrage nach Bitcoins ist gerade deshalb so groß, weil das Angebot bis ans Ende aller Zeiten begrenzt sein wird. Denn anders als Tulpen lassen sich Bitcoins eben nicht unendlich vermehren. Die Anzahl der zirkulierenden Bitcoin wird die Anzahl von 21 Millionen nie übersteigen. So ist die Währung nun einmal konzipiert.In der Realität wird die zirkulierende Menge sogar deutlich darunter liegen, da ein nennenswerter Anteil der Coins (eine aktuelle Studie kommt auf 2,8 bis 3,8 Millionen BTC) bereits heute unwiederbringlich verloren ist - vor allem dadurch, dass die User schlicht ihren privaten Key vergessen haben, um auf die Guthaben zugreifen zu können.

Andere Spekulationsblasen sind oft dann geplatzt, wenn die dramatischen Preissteigerungen zeitverzögert auch zu einer Ausweitung des Angebots geführt haben. Steigen etwa die Immobilienpreise, dann wird mit einer zeitlichen Verzögerung auch mehr gebaut. Denn bei steigenden Immobilienpreisen ist es schlicht lukrativer, zu bauen. Das zusätzliche Angebot an Immobilien führt dann mit einer Zeitverzögerung regelmäßig dazu, dass exzessive Preissteigerungen wieder korrigiert werden. Auch bei Tulpen lässt sich das Angebot zumindest theoretisch beliebig ausweiten. Tulpen waren vor der Tulpenmanie in Westeuropa exotische Pflanzen, die aus der Ferne importiert werden mussten. Heute wachsen Tulpen an jeder Ecke - gerade in den Niederlanden.


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Ein plötzlicher Anstieg des Angebots kann die angebliche Bitcoin-Blase jedenfalls nicht zum Einsturz bringen. Langfristig könnte das sinkende Angebot zusammen mit dem steigenden Energieverbrauch sogar dazu führen, dass die Kosten für die Erzeugung neuer Bitcoins dramatisch steigen - auf möglicherweise 300.000 Dollar pro Bitcoin im Jahr 2022, wie mein Kollege Clemens Schmale berechnet hat. (Lesetipp: BITCOIN: Wie realistisch sind 6-stellige Kursziele?)

Ganz sicher befindet sich der Bitcoin in einer spekulativen Übertreibungsphase. Der Vergleich mit den Spekulationsblasen der Vergangenheit hinkt aber an einem entscheidenden Punkt: Eine Ausweitung des Angebots wird diese scheinbare Blase nicht zum Einsturz bringen. Weder heute, noch morgen.

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15 Kommentare

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  • Rosinchen 2.0
    Rosinchen 2.0

    Übrigens liest man in der Deutschen (unehrlichen) Presse gern in China wurde Cryptos verboten.

    Es gibt nur zwei möglichkeiten, entweder die Jounarlie ist zu blöd zu Recherche betreiben, oder sie lügt?

    Suchen sie es sich aus...

    Was verboten wurde sind neue ICO und es wurden einige Börsen geschlossen, weil sie nicht den regularien entsprechen und der CNY handel wurde eingeschränkt.

    Gehandelt wird in CHina bis heute alles .. HAHA

    ABer Menschen sind nur faul und glauben lieber was man ihnen sagt, statt selbst zu prüfen

    Platz 7 China

    https://exchangewar.info/

    Bitfinex

    OKCOIN

    https://cryptowatch.de/

    Es wird fröhlich gehandelt.

    07:17 Uhr, 29.11. 2017
  • bananenbully
    bananenbully

    Man kann Bitcoins bezwingen und zwar indem man Derivate schafft und die Masse zukünftig nicht mehr den Bitcoin handelt sondern das Derivat, was unbegrenzt im Angebot erhöht werden kann, wenn dies irgendeiner aus irgendwelchen Gründen möchte.

    07:01 Uhr, 29.11. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Rosinchen 2.0
    Rosinchen 2.0

    2015 gab es eine Studie... und die Welt hat sich nicht dafür interessiert.

    https://bitcoinblog.de/2015/12...

    empfehlen zwei Ökonomen der Zentralbank einen ungewöhnlichen Schritt: Sie fragen “Sollten Kryptowährungen in das Portfolio der Devisenreserven integriert werden, welches die Zentralbank von Barbados hält?“.

    http://www.centralbank.org.bb/...

    Mein Ganke war damals...

    Wer hat hier gekauft... Dann schaut ich mir, und das geht im Bitcoin Blockchain wunderbar, wie verteilt sich das ganze...

    Bitcoin Rich List TOP 100

    https://bitinfocharts.com/de/t...

    .

    Keiner wollte mir glauben mit meiner These das Banken gekauft haben. Es war absurd für Bitcoinanhänger das Banken Bitcoin kaufen.. würden, könnten wie auch immer.

    Nun schaut man sich die Top 100 an.. Dann sieht man, viele Adressen mit ähnlichen bis gleichen Werten an Bitcoin. Interessanter ist allerdings, das einige Adressen, nur eingänge verzeichen... und viele Adressen so gut wie keine Bewegungen haben. Also über fast drei Jahre kaum etwas rein oder raus ging.

    Sie können jede Adresse anklicken und schauen was rein und raus ging. Groß sind meist Börsen oder Online Wallets wie https://blockchain.info/de

    So und wenn sie nun ihren Kopf benutzen und die Studie gelesen haben, welche schon bestimmt 100mal hier gepostet habe.. Dann schliesst sich der Kreis.

    Und willkommen in 2017 fast 2018

    06:48 Uhr, 29.11. 2017
  • 1 Antwort anzeigen
  • neggug
    neggug

    Normalerweise bin ich ja nicht so kleinlich, und die Berechnungen von Herrn Schmale sind ja durchaus interessant, nur leider ein wenig sinnlos.

    Im Bitcoin Code ist überhaupt nicht festgelegt, dass es immer schwieriger wird Bitcoins zu errechnen. Der Code regelt die Schwierigkeit so, dass alle 10 min ein Block gefunden wird. Werden mehr Rechner zum Mining eingesetzt, werden mehr Blöcke pro Zeiteinheit gefunden, und die Schwierigkeit erhöht sich, so dass wieder nur alle 10 min. ein Block gefunden wird.

    Soweit so gut.

    Läuft aber auch in die andere Richtung, heißt, fällt der Bitcoinpreis, schalten die Miner ihre Rechner ab, denn die Kosten für das Mining sind höher als der Ertrag.

    Werden weniger Rechner zum Mining eingesetzt, werden weniger Blöcke pro Zeiteinheit gefunden, und die Schwierigkeit wird reduziert, so dass wieder alle 10 min. ein Block gefunden wird.

    Heißt, der Stromverbrauch für einen Bitcoin ist eine Funktion aus Bitcoinpreis, Blockreward, Strompreis und Hardwarekosten.

    Die Schwierigkeit fürs Mining wird immer so sein, dass alle 10 min. ein Block gefunden wird. Und mehr gerechnet bzw. höhere Stromkosten kommen nur wenn auch der Preis steigt.

    22:19 Uhr, 28.11. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Valle128
    Valle128

    Im Preis des Bitcoins spiegelt sich die Hyperinflation der Fiat Währungen wieder.

    Das ist erst der Anfang, nächstes Jahr geht die Post ab!

    Und auf jeden Fall IOTA im Blick behalten!

    20:33 Uhr, 28.11. 2017
  • baumgartner
    baumgartner

    Facebook - ein Social-Network voll mit Werbung

    Apple - eine Firma welches das meiste Geld mit Telefonen verdient

    Amazon - bietet einen Webshop und Cloud-Hosting

    Google - Suchmaschine + Werbung

    Marktwert der oben genannten (Software-)Firmen 2100Mrd €

    Bitcoin: Open-Source Bezahldienst, keine staatliche Kontrolle, keine Bankenkontrolle, keine Inflation, keine Zentralbank welche den Wert verwässert, freier Markt für alle Marktteilnehmer, kryptografisch abgesichert (Trust!), günstige Gebühren und mit zukünftigen Technologien kommt noch Instant-Payment hinzu. Wert abzüglich der verlorenen Coins: ca. 120Mrd.

    Die EZB hat ein QE-Programm im Umfang von 60Mrd/Monat. Die Bilanz der EZB liegt mittlerweile bei 4200Mrd und hat sich seit 2014 mehr als verdoppelt. Die Bilanz der FED liegt bei 3700 Mrd. Staatsschulden Eurozone-Länder: 10.200 Mrd. Staatsschulden USA: 20.900 Mrd. Der ganze Anleihen-Markt ist wohl mind. den Faktor 3 größer. Das Vertrauen in FIAT-Geld wird laut Umfragen kleiner wird kleiner, die Mehrheit sucht nach Investments für die Zukunft und landet oft bei Immobilien, Aktien & Edelmetallen.

    Mit Bitcoin/Blockchain ist eine Open-Source-Technologie entstanden die in der jungen IT-Geschichte wohl gleichbedeutend mit dem HTTP-Protokoll und dem Linux-Kernel stehen wird. Der Crypto-Markt ist derzeit noch in der Aufbau-/Infrastruktur-Entstehenungsphase, wenn sich Bitcoin langfristig etabliert aufgrund seiner Technologie, des Vertrauens der Nutzer & der Akzeptanz von Händlern durchsetzt werden wir meiner Meinung nach eine Market-Cap von > 10.000 Mrd sehen, die Technologie hat derzeit den Status von Linux im Jahr 2000.

    Zum Artikel von Herrn Schmale: Ich denke nicht dass sich Bitcoin anhand seines Strom-Verbrauchs bewerten lässt. Ich mag die Artikel von Herrn Schmale weil sie einen guten Gedankengang haben, in diesem Fall hat er jedoch Moores-Law und die Anpassung der Difficulty vergessen, dies kann man ihm als Volkswirtschaftler nicht vorwerfen. Der gebildete Preis scheint trotzdem gut möglich für mich.

    Für die Shorties: Mag sein dass Bitcoin momentan überbewertet ist, ich bin davon derzeit selbst überzeugt weil der Anstieg in den letzten Monaten einfach zu extrem war. Ich würde dennoch keinem Raten groß auf Shorts zu setzen, denn da kann euch schneller das Geld ausgehen als euch lieb ist ;-)

    Spannende Zeiten stehen vor den Fintech-Türen.

    20:20 Uhr, 28.11. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • 0815
    0815

    Wie gut dass diesmal alles anders ist ;-)

    Ich erlebe nahezu tagtäglich Studenten die davon berichten, dass sie sich Geld leihen um in dieses scheinbar sichere Investment einzusteigen - Das schreit förmlich nach völlig irrsinniger Blase.

    Den Kurs bestimmt wie immer Angebot und Nachfrage die gehandelt wird völlig egal wie viel es davon insgesamt gibt. Die Tulpenzwiebeln waren nach dem Platzen der Blase immer noch ein knappes Gut aber eben kein Spekulationsobjekt mehr. Allerspätestens wenn Regierungen und Zentralbanken ihre Geldmonopolkarte spielen und private Kryptowährungen verbieten wird der Bitchcoin nahezu wertlos werden. Umso tragischer für viele dann je höher der Kurs gelaufen ist.

    19:55 Uhr, 28.11. 2017
  • Charlie
    Charlie

    Was ist eigentlich mit Abspaltungen? Kann man doch unendlich weiter treiben? Gibt es dann in Zukunft 1000 Bitcoin Abspaltungen. So kann man die Menge auch erhöhen, von der Gruppe zusammen.

    19:31 Uhr, 28.11. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • Charlie
    Charlie

    Die erste Blase die sich unendlich ausdehnt. Mit gelegentlichen Korrekturen. Endlich ein Investment wo steigende Preise (fast) garantiert sind. (Ironie aus)

    19:28 Uhr, 28.11. 2017

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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