Kommentar
15:41 Uhr, 09.11.2017

Bitcoin: Noch fünf Jahre bis zur weltweiten Dominanz?

Die Entwicklung der Bitcoin-Nutzerzahlen spricht eine eindeutige Sprache: In fünf Jahren wird der Bitcoin jede andere Währung überflügelt haben, in zehn Jahren nutzt jeder Mensch die Kryptowährung.

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Wer sich über die langfristigen Zukunftsaussichten des Bitcoins den Kopf zerbricht, wird in der Regel in aller erster Linie die Preisentwicklung der Kryptowährung betrachten. Doch der dramatische Preisanstieg des Bitcoins in den vergangenen Monaten und Jahren erinnert eher an eine Spekulationsblase als an ein nachhaltiges Investment.

Die Preisentwicklung sagt auch nur sehr wenig darüber aus, welche reale Zukunftsaussichten der Bitcoin hat. Viel entscheidender dürfte sein, wie viele Menschen überhaupt den Bitcoin nutzen und wie stark die Nutzerzahlen wachsen. Beim Bitcoin sind all diese Zahlen öffentlich verfügbar.

Ein gutes Maß für die Ausbreitung des Bitcoins ist die Anzahl der sogenannten Wallets. Eine Bitcoin-Wallet lässt sich mit einem Geldbeutel in der realen Welt vergleichen: Um die virtuelle Währung nutzen zu können, muss man sich eine Wallet, also eine virtuelle Geldbörse einrichten. Ein Nutzer kann dabei eine oder auch mehrere Wallets nutzen.

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Bitcoin-Wallets dramatisch gewachsen. Gab es Anfang 2014 gerade einmal rund eine Million Bitcoin-Wallets, sind es inzwischen über 15 Mio. Wichtiger noch als die absolute Anzahl der Bitcoin-Wallets ist aber das exponentielle Wachstum der Anzahl der Wallets.

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Seit dem Jahr 2014 ist die jährliche Wachstumsrate der Bitcoin-Wallets ungefähr konstant geblieben. Die Anzahl der Wallets erhöht sich jedes Jahr um ca. 95 bis 105 Prozent. In einer groben Näherung kann man also unterstellen, dass sich die Anzahl der Bitcoin-Wallets jedes Jahr ungefähr verdoppelt.


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Nimmt man an, dass die Wachstumsrate annähernd konstant bleibt und extrapoliert man die Entwicklung in die Zukunft, ergibt sich, dass der Bitcoin spätestens Anfang 2023 die meistgenutzte Währung der Welt (vor Dollar und Euro) sein dürfte und es im Jahr 2027 mehr Bitcoin-Wallets als Menschen auf der Erde gibt. Die Annahmen sind dabei einigermaßen realistisch - denn die Wachstumsrate der Wallets ist eben in den vergangenen Jahren einigermaßen konstant geblieben und hat sich - anders als in den Anfangsjahren des Bitcoins - nicht mehr stark verändert.

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Allerdings ist die Gleichsetzung der existierenden Bitcoin-Wallets mit der Nutzeranzahl nicht ganz statthaft. Denn es kommt durchaus vor (und ist zum Schutz der Privatsphäre auch wünschenswert) dass Nutzer mehr als nur eine Wallet verwenden.


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Besser geeignet zur Beurteilung der realen Nutzung des Bitcoins ist die Anzahl der täglich genutzten Bitcoin-Adressen. Hier war in den vergangenen beiden Jahren eine Wachstumsrate von knapp unter 60 Prozent zu beobachten - auch wenn es im Sommer 2017 einen vorübergehenden Einbruch gegeben hat, der inzwischen allerdings wieder überwunden wurde. Unter einigermaßen realistischen Annahmen auf Basis der Entwicklung in der Vergangenheit könnte sich die Anzahl der täglich genutzten Bitcoin-Adressen wie in der folgenden Grafik entwickeln.

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Das tatsächliche Wachstumstempo ist dabei weniger entscheidend als die Tatsache, dass sich auch die Anzahl der täglich genutzten Bitcoin-Adressen weiter stark erhöht, also immer mehr Menschen mit dem Bitcoin in Berührung kommen und diesen nutzen.

Dabei kann der Bitcoin in seiner aktuellen Ausgestaltung einen weiteren dramatischen Anstieg der Nutzerzahlen und damit der Transaktionen gar nicht mehr verkraften. Denn durch die Begrenzung der sogenannten Blockgröße auf ein Megabyte ist auch die Anzahl der Transaktionen begrenzt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass das Bitcoin-Protokoll früher oder später tatsächlich so abgeändert wird, dass auch Nutzerzahlen und Transaktionen weiter wachsen können.

Sollte dies geschehen, dürfte dem Bitcoin eine fantastische Zukunft bevorstehen - solange man annimmt, dass die Entwicklung der Vergangenheit zumindest ansatzweise in die Zukunft fortgeschrieben werden kann.

Nicht berücksichtigt sind dabei natürlich dramatische Veränderungen der Rahmenbedingungen. Sollte es beispielsweise in zahlreichen Ländern zu einem Verbot kommen, würde dies die weitere Ausbreitung der Kryptowährung natürlich gefährden. Das rasante Wachstumstempo zeigt allerdings auch: Soll ein Verbot wirkungsvoll sein, müsste es bereits in der nahen Zukunft erlassen werden. Andernfalls könnte das Bitcoin-Netzwerk eine solche kritische Masse erreicht haben, dass Regulierungsmaßnahmen nur noch sehr schwer umzusetzen wären - insbesondere dann, wenn sie nicht international abgestimmt sind.


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    Rosinchen 2.0

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    Riesiges Aktienpaket: Warum verkauft Jeff Bezos eine Million Amazon-Aktien? | Nachricht | finanzen.net

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    12:19 Uhr, 10.11.2017
  • agnostika
    agnostika

    1) ich mag keine Bitcoins. Ganz ganz am Ende des Tages bestehen diese nur aus digitalen Nullen und Einsen wie jeder andere Computercode auch. Bitcoins wären die einzige Software, die im Gegensatz zu Windows et al. immer mehr im Preis steigt anstatt zu veralten und billiger zu werden.

    2) Trotzdem guter Beitrag, weil dieser Aspekt der Wallets eher selten in den sonstigen Presseartikeln zu beobachten ist. Frage:Hat jemand den Vergleich zu den Facebook-Nutzerzahlen? Das wäre für diese These, dass bitcoin-Nutzerzahlen exponentiell steigen eine gute Blaupause. Natürlich lässt sich dieses exponentielle Wachstum nicht ad infinitum fortführen.

    17:32 Uhr, 09.11.2017
  • RoadyO
    RoadyO

    laut der Logik nutzen in 15 Jahren 500 Mrd. Menschen den Bitcoin...

    17:12 Uhr, 09.11.2017
  • einfach
    einfach

    ein kleiner denkanstoß für einen realistischen vergleich rohstoffe und kryptogeld.

    um eine bestimmte menge rohstoff sagen wir einmal z.b. 1 kg gold,silber oder kuper herzustellen, benötigt es energie, maschinen und menschliche arbeitskraft.

    das sind feste größen die nicht veränderbar sind.

    variabel dabei ist nur die menge an energie, maschinen und arbeitskraft die abhängig von der qualität der lagerstätte sind.

    die kryptowährungen hingegen sind von anfang an auf einen grundlosen preisanstieg hin getrimmt.

    der grundlose preisanstieg liegt an dem protokoll der kryptowährungen.

    wenn zur herstellungen der ersten einheit einer kryptowährung z.b. die energiemenge von 1w/sek benötigt wird, die auf einer hardware die zum zeitpunkt des starts der kryptowährung 300€ kostet bis zur letzten möglichen einheit auf 10.000 kw/h bei hardwarekosten von 100.000€ steigt, dann ist das eine grundlose verteuerung der herstellungskosten, da nur der schwierigkeitsgrad erhöht wird.

    die maximale stückzahl an einheiten, könnte wenn das ganze system nicht als spiel zur gewinnmaximierung auf den markt gebracht wird mit dem anfangs schwierigkeitsgrad erzeugt werden.

    aber dann wäre natürlich der anreiz eine kryptowährung zu erzeugen sehr gering, der spaß liegt also darin, dass die ersten erzeuger sich eine große stückzahl mit dem niedrigsten kostenaufwand sichern und dann mit dem fast kostenlosen viralen marketing im internet einen hype starten, um ihre anfangs zu einem lächerlichen grundpreis ezeugten einheiten so ziemlich am ende des maximalen kostenblocks in reales geld zurückzuwandeln.

    also nichts weiter als eine geniale geschäftsidee ohne werthaltige basis.

    da kann allen nachfolgenden kryptoerfindern also nur good luck mit auf dem weg gegeben werden.

    17:11 Uhr, 09.11.2017
  • Flippy
    Flippy

    hi,

    die Anzahl der vorhandenen Adressen wird mit dem Argument relativiert, dass Nutzer auch mehrere haben könnten (Stichwort: Anonymität). Die Anzahl der Transaktionen ist jedoch mit dem gleichen Argument etwas zu relativieren.

    Wenn mich die Kassiererin im Supermarkt immer anhand meiner gelben Leder-Geldbörse identifiziert und ich denke, ha, jetzt verwirre ich sie aber, dann muss ich ja erstmal das vorhandene Geld aus der gelben Leder-Geldbörse in die blaue Stoff-Geldbörse "transferieren", um dann mit dieser einkaufen zu gehen...Ich hab leider nur einen Gesamt-Geldbestand über den ich verfügen kann.

    => diese Transaktion bleibt im Bitcoin-Netzwerk auch nicht verborgen

    16:56 Uhr, 09.11.2017
  • Karsten B.
    Karsten B.

    Es wird definitiv zu einer Blase kommen, diese ist aber noch lange nicht erreicht wenn wir es auch mit der dotcom Blase vergleichen . Ich kann mich noch erinnern als der Preis bei 250 war und man bereits von einer unglaublichen Blase sprach!!! Ich bin fast sicher wir werden ca. 350k bis 400k sehen und dann wird es knallen und sich "normalisieren".

    Wer jetzt noch über diese Zahlen lacht wird bald schon nicht mehr lachen...

    Interessant auch hier:

    http://www.crypthor.net/bitcoi...

    15:54 Uhr, 09.11.2017
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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