Analyse
09:53 Uhr, 19.04.2021

BITCOIN - Kurssturz am Wochenende nach Gerüchten!

Neuen Gerüchten zufolge könnte es dem Bitcoin & Co weiter an den Kragen gehen. Anleger reagierten gestern leicht panisch. Der Bitcoin brach zeitweise über 15% ein.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 57.271,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 57.271,00000 $ (Bitfinex)

Heftig zur Sache ging es am Wochenende am Krypto-Markt. Der Bitcoin brach zeitweise über 15 % ein und ging trotz zwischenzeitlicher Erholungen immer noch mit einem Verlust von über 7 % aus dem Handel. Auslöser für die Verkäufe waren Gerüchte über eine stärkere Regulierung von Kryptonwährungen. Wie im Internet und auf einschlägigen Twitter-Accounts berichtet wurde, befürchtet man deutlich stärker gegen Geldwäsche vorzugehen. Bereits im Vorfeld dieser Gerüchte war bekannt, dass viele Politiker und Zentralbanker Kryptos skeptisch gegenüber eingestellt sind, darunter auch Christine Lagarde. Andere Länder wie die Türkei haben Kryptos beispielsweise bereits komplett verboten, wobei Gerüchten zufolge nun auch Indien darüber nachdenken soll. Die Begründung, zu groß sei die Gefahr von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und anderen illegalen Aktivitäten.

Schwierigkeiten deuteten sich an!

Aus charttechnischer Sicht kommen die jüngsten Kursverluste nicht überraschend. Zwar erreichte der Bitcoin erst in der letzten Woche mit fast 65.000 USD ein neues Allzeithoch, der Aufwärtstrend verliert jedoch schon seit Anfang des Jahres an Schwung. Die gestrigen Kursverluste könnten ein weiterer Baustein für eine größere Konsolidierung bilden. Im Rahmen dieser wären Abgaben in Richtung 44.000-40.000 USD möglich, wo man auf einem großen Support trifft.

Rally ist weit gelaufen

Das Risiko für eine solche Konsolidierung und Korrektur besteht selbst dann, wenn es zwischenzeitlich noch einmal zu einem neuen Allzeithoch kommt. Es ist unschwer zu erkennen, dass am Markt seit Februar keine große Bereitschaft vorliegt, mehr als 58.500 USD für einen Bitcoin zu bezahlen. Nach den starken Kursgewinnen seit Ende September mit Kursen von gut 10.000 USD ist dies auch kein Wunder. Irgendwann kommt es zwangsläufig zu Gewinnmitnahmen.

BITCOIN-Kurssturz-nach-neuen-Gerüchten-Chartanalyse-Rene-Berteit-GodmodeTrader.de-1

Natürlich ist eine Rallybeschleunigung nicht gänzlich ausgeschlossen. Momentan dürfte zwar die Skepsis überwiegen, sollten die Käufer aber immer wieder bereit sein, kurzfristige Rücksetzer wie den gestrigen auf 50.500 USD aufzufangen, könnte es am Ende doch gut für die Bullen ausgehen. Momentan wird diese Variante jedoch nicht favorisiert. Das Risiko überwiegt aktuell.

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  • thamas
    thamas

    China als Einparteiendiktatur plante bis April 2019 das Mining von Bitcoins + Co. zu verbieten. Schlussendlich verzichtete China auf das Verbot, weil China wusste, dass sich sonst die Miner ganz einfach ins Ausland absetzen würden. Im Schatten dieses Gesetzes setzte sich die grösste Kryptocoinbörse der Welt, "Binance", aus China ab und zog nach Malta (Briefkakstensitz).

    Die Türkei entwickelt sich unter Herr Erdogan zusehends in Richtung Diktatur, weshalb internationale Investoren sich in Scharen aus dem Land zurückziehen und retten wollen, was zu retten ist. Durch die Kapitalflucht fällt die Währung des Landes ins Bodenlose, worunter die Bevölkerung stark leidet.

    Die Türkei verbietet aber ab 30.04.2021 nicht Bitcoin + Co., sondern die inländischen Zahlungsdienstleister dürfen künftig keine Zahlungen in Kryptowährungen mehr annehmen leisten und vermitteln, insbesondere nicht für den Kauf von Produkten. Der reine Besitz von Kryptocoins und möglicherweise auch die Spekulation mit Bitcoin & Co. scheint von dem Verbot nicht betroffen zu sein.

    Die Türkei ergreift diese Massnahme um damit zu verhindern, dass die Kryptocoins in der Türkei sich indirekt zu einer Parallelwährung entwickeln können.

    Ob sich dies verhindern lässt kann aber bezweifelt werden. Der Türkei könnte dies nur gelingen, wenn sie Kapitalverkehrskontrollen einführen würde. Dies wäre jedoch der Sargnagel für die Volkswirtschaft.

    Tatsache ist, dass es in der Türkei keine wichtige Kryptocoinbörse gibt. Diese wichtigen Börsen befinden sich alle ausserhalb der Türkei, unterliegen also nicht diesem Gesetz und nehmen seit geraumer Zeit die Türkische Lira als Zahlungsmittel an. Dies heisst konkret, dass in der Türkei wohnende Personen, sehr wohl ihre Lira auf einer ausländischen Kryptocoinbörse in Coins wechseln können und wenn sie dann Lira brauchen, wechseln sie ihre Coinswallets wieder in Lira und lassen sich dieses Geld auf ihre Bank in die Türkei überweisen.

    Und nun zu den OECD Ländern, zu denen beispielsweise die quasi Diktaturen, wie China, Russland und die Türkei nicht gehören, auch nicht Indien als (noch) demokratischer Staat. In den OECD Länder stehen Menschenrecht und das Eigentum an erster Stelle. Bitcoins + Co. gelten in keinem Land der Welt als Zahlungsmittel. Wenn eine Währung in einem Land als offizielles Zahlungsmittel gilt, sind Schuldner und Gläubiger gesetzlich verpflichtet, diese Währung als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Wenn also jemand beispielsweise US$ mit Bitcoins oder einen Tesla mit Bitcoins auf freiwilliger Willensübereinkunft bezahlen kann, handelt es sich rechtlich um nichts anderes als um einen privatrechtlichen Tauschhandel. In einem OECD Land kann diese Art von Tauschhandel nicht verboten werden, weil ein solches Verbot Verfassungsrechte verletzen würde.

    Und nun zu den Zahlungsdienstleistern (beispielsweise Banken) in der OECD. Sollte sich eine ernsthafte Finanzkrise entwickeln, wie sie derzeit die Türkei erlebt, wäre es denkbar, dass sich Kryptocoins als freiwillige Zahlungsalternativen in der Bevölkerung verankern, wenn nicht sogar durchsetzen könnten. Den eines der wichtigsten Argumente für Kryptocoins liegt ja gerade darin, dass es eben gar keinen Zahlungsdienstleister mehr braucht. Konsumenten können schon heute mit Kryptoapps, Coins direkt untereinander verschieben, ohne auf eine Bank angewiesen zu sein.

    Zum Vergleich Kryptocoinverbot vs. Goldverbot der USA. Der Vergleich hinkt insofern, als dass die USA dazumal das eingesammelte Gold den Eigentümern zum damaligen staatlich festgelegten Wechselkurs in US$ entschädigte (enteignete).

    11:42 Uhr, 19.04.2021
    1 Antwort anzeigen
  • Mika1978
    Mika1978

    Hallo Herr Berteit! Der Account, der dieses Gerücht verbreitete, ist in der Vergangenheit schon des Öfteren wegen Falschmeldungen aufgefallen. Ich messe der Meldung keine Bedeutung zu. Alles nur Fake. Mehrere Milliarden an Longs sind liquidiert worden. Das war wohl eher das Ziel. Nun haben alle Angst, dass der Bitcoin abstürzen könnte. Stattdessen steigt er langsam immer weiter an.

    10:18 Uhr, 19.04.2021
    1 Antwort anzeigen