Kommentar
09:48 Uhr, 02.11.2017

Bitcoin-Future: Positiv oder negativ?

Die Meldung, dass die CME einen Bitcoin-Future einführen will, hat der Kryptowährung zu neuen Hochs verholfen.

Erwähnte Instrumente

Das ist auch zunächst verständlich, heißt es doch einen Schritt mehr "angekommen" zu sein bei den echten Assets (Lesen Sie dazu: CME will noch dieses Jahr Futures einführen!)

Was man allerdings beachten muss:

Der Future ist "Papier-Bitcoin", im gleichen Sinn wie der Gold-Future "Papier-Gold" ist. Und mit den gleichen Möglichkeiten zu manipulieren. Dies gilt umso mehr, als nur "Cash-Settlement" vorgesehen ist. Das bedeutet: Der Verkäufer des Futures liefert keine Bitcoin. Es findet ein Barausgleich statt.

Ferner muss man wissen, dass im Futures-Markt das Open Interest (die Anzahl der nicht geschlossenen Kontrakte) nicht begrenzt ist. Es kann auch größer sein als die verfügbare Menge des Basiswerts.

Im konkreten Fall könnte z.B. das Open Interest 50 Mio. betragen, obwohl es derzeit keine 17 Mio. Bitcoin gibt (und maximal 21 Mio geben wird).

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Wie könnte das dem Kurs nun schaden?

Bisher war es ja quasi gar nicht möglich, Bitcoin professionell zu shorten, außer über CFDs (in Guidants geht das über JFD Brokers). Eine Leihe wie bei Aktien ist unendlich komplizierter zu organisieren, fällt also im Wesentlichen auch weg. Bleibt eben nun der Future. Aber wenn die "echten" Bitcoin-Halter nicht verkaufen, dann fällt doch der "echte" Kurs nicht oder?

Das ist prinzipiell richtig. Aber stellen Sie sich folgende Situation vor:


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Bitcoin-Future-Positiv-oder-negativ-Kommentar-Daniel-Kühn-GodmodeTrader.de-1

Durch starke Verkäufe fällt der Future z.B. um 10 %. Wenn man nun Bitcoin hält, kann man wie folgt einen risikolosen Gewinn machen:

Man kauft den Future, der im Vergleich zum Basiswert zu billig ist. Und man verkauft den Basiswert, der im Vergleich zum Future zu teuer ist. Und außerdem gerät man als nervöser Trader (und im Bitcoin sind mehrheitlich Zocker unterwegs!) ganz einfach in Panik, wenn der Future stark fällt und verkauft ebenso. Und die Käuferseite? Warum mehr zahlen als im Futures-markt? Folglich fallen auch die Geldkurse.

In Kreisen der Gold-Bugs hat sich der Mythos gebildet, dass das eigentlich mengenmäßig stark begrenzte Gold durch die Möglichkeiten des Papiergolds ständig daran gehindert wird, auf seinen "wahren Wert" zu steigen. (Ich selber halte von der These allerdings überhaupt nichts. )

Etwas ähnliches könnte hier nun auch folgen.

Ob der Bitcoin-Future für den BTC in Summe eher positiv oder negativ ist wird sich noch zeigen. Er ist jedenfalls nicht so positiv wie es ETFs wären - denn diese müssten die BTC tatsächlich kaufen.

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8 Kommentare

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  • brokervorschlag
    brokervorschlag

    bei mir war man bei rund 7300 dann 6700 jetzt 7050 http://brokervorschlag.de/bitc...

    16:45 Uhr, 02.11.2017
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Wenn ich das richtig sehe, dann war der Bitcon heute schon bei 6.700 US-Dollar und notiert jetzt wieder in der Nähe von 6.000. Das nennt man wohl "Volatilität" :-)

    14:00 Uhr, 02.11.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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