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07:47 Uhr, 28.06.2021

Bitcoin (BTC): Soft Fork "Taproot" – Gamechanger oder nicht?

Ein großes Thema in der Krypto-Szene ist schon seit einiger Zeit Taproot. Doch was ist Taproot eigentlich? Nun, prinzipiell handelt es sich dabei um einen Soft Fork. Das bedeutet, dass es zu einer Aktualisierung der Software kommt, die von den Node-Betreibern im Bitcoin-Netzwerk eingesetzt werden kann.

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Wichtig dabei ist: Kann. Aber nicht muss. Die Node-Betreiber können auch bei der alten Software bleiben.

Vor- und Nachteile eines Soft Fork

Dies hat natürlich, wie alles im Leben, Vor- aber eben auch Nachteile. Der Vorteil ist, dass eine Umstellung sukzessive erfolgen kann, eine Abwärtskompatibilität gegeben ist. Zudem bleibt das Netzwerk komplett zusammen, es kommt also anders als bei einem Hard Fork nicht zu einer Abspaltung und damit neuen Coins wie das beispielsweise bei Bitcoin Cash (BCH) oder Bitcoin Gold (BTG) der Fall war.

Was aber ist der Nachteil? Nun, es ist klar, dass ein solches Update letztlich nur dann wirklich funktioniert, wenn auch ein Großteil der Node-Betreiber dabei mitmachen. Denn wenn es nur wenige tun, ergibt das Update schlicht und einfach wenig Sinn. Ja, in letzter Konsequenz würde es wohl dazu führen, dass die Node-Betreiber, die das Update umgesetzt haben, ihre Entscheidung revidieren und wieder downgraden. Das Update wäre gescheitert.

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Wenn ein Soft Fork scheitert, kann es zu einem Hard Fork kommen...

Daher ist es essenziell, dass man auch bei einem solchen Soft Fork einen möglichst großen Konsens innerhalb der Betreiber des Netzwerks erreicht. Bei Taproot, das gemeinsam mit sogenannten Schnorr-Signaturen eingeführt werden soll, soll dies der Fall sein. Ich schreibe hier aber bewusst soll, denn in der Vergangenheit zeigte sich, dass sich einige, die zunächst einem solchen Update zustimmen, das im Laufe der Zeit nochmal anders überlegt haben.

So gab es seinerzeit beispielsweise auch einen breiten Konsens darüber, dass man das damalige SegWit-Update unterstützen wolle. Darüber hinaus sollte im Zuge dieses Updates auch die Blockgröße bei Bitcoin (BTC) erhöht werden. Doch im Laufe der Zeit gefiel insbesondere die gleichzeitig mit SegWit geplante Erhöhung der Blockgröße immer weniger Netzwerk-Betreibern, was letztlich der Grund für den Hard Fork von Bitcoin Cash war.

Doch damit genug zu Hard Fork und Soft Fork und zurück zu Taproot. Was genau hat es mit diesem Update auf sich?

Schnorr-Signaturen und Taproot – untrennbar miteinander verbunden!

Das Ziel von Taproot ist es die Funktionsweise der Bitcoin-Skripte, die noch von Satoshi Nakamoto stammen, so zu verändern, dass sowohl der Datenschutz als auch die Netzwerksicherheit und zu guter Letzt die Skalierbarkeit verbessert werden. Nakamoto verwendete seinerzeit das Signaturschema Elliptic Curve Digital Signature Algorithm (ECDSA), weil es weit verbreitet, gut verstanden, sicher, kompakt und Open Source war.

Die Schnorr-Signaturen, die von dem deutschen Mathematiker Claus Schnorr entwickelt wurden, verloren jedoch im Jahr 2008 ihren Patentschutz und bieten gegenüber ECDSA einige Vorteile, so sind sie insbesondere für ihre Effizienz bekannt. Aber warum schreibe ich hier überhaupt etwas über diese Schnorr-Signaturen? Nun, weil Taproot wohl nur dann sinnvoll ist, wenn es zugleich zur Umstellung auf das Schnorr Digital Signature Scheme (SDSS) kommt.

Was soll das Taproot-Update konkret bringen?

Nun, der erste und wichtigste Grund für Taproot ist die Verbesserung des Datenschutzes. Zwar wird Bitcoin durch Taproot nicht zum Privacy Coin à la Monero (XMR), aber die Entwicklung geht grundsätzlich durchaus in diese Richtung. Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Dank Taproot in Verbindung mit SDSS wird es wohl zu einem Effizienzsprung im Bitcoin-Netzwek kommen. Konkret bedeutet Taproot nämlich:

  • eine Reduzierung der zu übertragenden sowie auf der Blockchain zu speichernden Daten
  • eine Erhöhung der Transaktionen pro Block (höhere TPS-Rate!), sowie nicht zuletzt
  • niedrigere Transaktionskosten bei
  • gleichzeitig verbessertem Schutz der Privatsphäre sowie einer
  • Verbesserung der Netzwerksicherheit (auch ohne Erhöhung der Hashrate)

Fazit: Taproot wäre die perfekte Antwort auf die chinesischen Miner-Attacken

Zuletzt litt das Bitcoin-Netzwerk unter der Attacke der chinesischen Kommunisten auf die dort ansässigen Miner. Wie Sie unter: https://www.blockchain.com/charts/hash-rate sehen können, ging die sogenannte Hashrate durch diese Attacken von fast 180 Millionen TH/s auf zuletzt rund 125 Millionen TH/s zurück. Dies bedeutet natürlich, dass die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks deutlich zurückgegangen ist, auch wenn das immer noch unproblematisch erscheint.

Da die Miner inzwischen zwar aus China flüchten, aber in Kasachstan, Russland oder den USA eine neue Heimat finden, dürfte dieses Problem zudem nur temporärer Natur sein. Dennoch wäre natürlich ein Update, das die Netzwerksicherheit darüberhinausgehend verbessert, eine durchaus wünschenswerte Antwort auf die Attacke. Daher hoffe ich, dass es auch tatsächlich dazu kommen wird.

Damit das der Fall ist, müssen jedoch die Mehrheit der Node-Betreiber ihre Software aktualisieren. Dies geht aber selbstverständlich nicht über Nacht. Je nachdem wie gut der Soft Fork angenommen wird, kann dies Wochen oder sogar einige Monate dauern. Wichtig ist aber weniger wie lange es dauert, sondern dass es gemacht wird. Denn gelingt der Soft Fork, wäre dies ein Quantensprung für den Bitcoin. Denn er würde noch besser, effizienter und sicherer!

Die Entwicklung rund um den Bitcoin beobachte und kommentiere ich regelmäßig in meinem Premium-Service "TAK"

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4 Kommentare

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  • julisx1
    julisx1

    Wollen wir mal hoffen, dass es mehr als einen Quantensprung für den Bitcoin bedeutet. Das wäre nämlich die kleinstmögliche Zustandsänderung 😉 Toller Artikel, vielen Dank!

    09:49 Uhr, 28.06.2021
    1 Antwort anzeigen
  • Trival
    Trival

    Toller Artikel, der einem hilft die ganzen Fachbegriffe rund um Bitcoin und Co. ein bisschen besser zu verstehen. Merci

    09:17 Uhr, 28.06.2021
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Sascha Huber
Sascha Huber
Experte für Kryptowährungen

Sascha Huber, Jahrgang 1978 und wohnhaft in Trier, gilt als profunder Kenner der Hightechbranche. Als solcher erkannte er als einer der Ersten das große Potenzial von Aktien wie Amazon.com, Apple sowie zuletzt Facebook oder Tesla Motors. Zwischen 2010 und 2014 arbeitete er als Chefredakteur eines Börsenbriefs, der im Oktober 2014 übernommen wurde. Huber gilt als profunder Kenner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin, Ether und Ripple. Auf stock3 betreut er sehr erfolgreich den "Technologie-Aktien & Krypto Trading-Service".

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