Analyse
09:30 Uhr, 14.09.2023

BIRKENSTOCK – Lifestyle und Luxus in Sandalenform

Wenn mir jemand vor zehn Jahren erzählt hätte, dass Birkenstock einmal an die Börse geht und das auch noch als Luxusmarke, wäre ich aus dem Lachen wohl nur schwer wieder herausgekommen.

Erwähnte Instrumente

  • LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE - WKN: 853292 - ISIN: FR0000121014 - Kurs: 729,300 € (XETRA)
  • Birkenstock Holding plc - WKN: A3EXD1 - ISIN: JE00BS44BN30 - Kurs: 43,000 € (L&S)

Doch genau das geschieht jetzt. Der deutsche Schuhhersteller wählt dabei (leider) den Weg an die US-Börsen. Dort ist wohl mehr Geld drin, als an der etwas angestaubten Deutschen Börse, die derzeit eher durch Delistings und Übernahmen Aufmerksamkeit erregt.

Imagewechsel von Feinsten

Unternehmen, die sich erfolgreich wandeln, sind etwas Besonderes. Von der Öko-Latsche hin zum Lifestyle-Unternehmen – das schaffen wohl nur wenige. 2021 hatte die Gründerfamilie die Mehrheit am Unternehmen für 4,9 Mrd. USD an den Private-Equity-Investor L Catterton verkauft. Rund 65 % der Anteile liegen bei dem Unternehmen. 20 Prozent hält Bernard Arnault, der Gründer von LVMH. Der Rest liegt weiterhin bei den Gründern.

Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley sind federführend bei diesem IPO. Zahlreiche weitere Banken hängen mit dran. Als Börsenkürzel hat sich das Unternehmen „BIRK“ gesichert. Als Bewertung geistern Werte zwischen 8 und 11,5 Mrd. USD durch die Zeitungen dieser Welt, je nachdem, wen man fragt.

Birkenstock verweist auf einen jährlich wachsenden Schuhmarkt von rund 5 %, wobei Asien das stärkste Wachstum erzielt. Der Markt ist stark zersplittert, was Marktanteilsgewinne erleichtern soll. 2022 erlöste das Unternehmen 1,24 Mrd. EUR an Umsatz. Im ersten Halbjahr lagen die Erlöse bei 646 Mio. EUR und das bereinigte EBITDA bei 224 Mio. EUR. Der Nettogewinn lag bei 40 Mio. EUR. Bei einem IPO mit einer Bewertung von rund 9 Mrd. USD wäre Birkenstock demnach deutlich teurer gepreist als eine LVMH oder vergleichbare Luxusmarken. Auch wäre man viel teurer als Nike oder Adidas.

Birkenstock will seine Produktpalette in Zukunft deutlich ausweiten und mehr Sneaker und andere Lifestyle-Produkte anbieten. Die Produktion soll wie bisher komplett in Deutschland verbleiben. Das macht das Unternehmen ebenfalls zu einem Unikat.

Fazit: Aus deutscher Sicht drücke ich dem Unternehmen die Daumen, eine möglichst hohe Bewertung zu erreichen und den Börsengang erfolgreich durchzuziehen. Es ist schade, dass für solche Unternehmen ein Börsengang in Deutschland wohl nur Nachteile hätte. Das zeigt: Die Deutsche Börse muss dringend nachbessern, um erfolgreiche Unternehmen auch für ein IPO in Deutschland zu überzeugen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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