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08:58 Uhr, 18.07.2019

BIP-Zahlen China: Weniger zyklisch, mehr strukturell anlegen

Für Anleger wird es Jupiter-Fondsmanager Charles Sunnucks zufolge in Zukunft immer wichtiger, zwischen Unternehmen, die lediglich zyklische Gewinne erwirtschaften, und solchen, die eine solide Performance erzielen, zu unterscheiden.

London (London (GodmodeTrader.de) - Laut chinesischem Kalender ist dieses Jahr das Jahr des Schweins – eines der eher trägen Tiere im chinesischen Kalender. Aktuellen Meldungen zufolge hat sich die chinesische Wirtschaft – ähnlich wie das träge Schwein – abgeschwächt. Ein Trend, den die am Montag veröffentlichten BIP-Zahlen Chinas bestätigen, wie Charles Sunnucks, Co-Fondsmanager des Jupiter China Select SICAV bei Jupiter Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Das Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes habe sich von 6,4 Prozent im vierten Quartal 2018 und im ersten Quartal 2019 auf 6,2 Prozent im zweiten Quartal 2019 verlangsamt. Damit liege der Wert zwar noch innerhalb der eigenen Zielvorgabe von 6,0 bis 6,5 Prozent für 2019, dennoch sei das der niedrigste Wert seit 1990. Im Großen und Ganzen habe der chinesische Aktienmarkt zuletzt aber überzeugen können. Daten vom Juni, die zum Ende des zweiten Quartals auf eine beschleunigte Industrieproduktion hingewiesen hätten, hätten das noch einmal untermauert, heißt es weiter.

„Investoren werden über die Schlagzeilen hinaus nach Hinweisen suchen, wie die Politik auf die jüngsten Zahlen reagiert. Die politischen Entscheidungsträger haben in den letzten Quartalen bereits für eine gezielte geld- und fiskalpolitische Lockerung gesorgt und hätten Spielraum für eine weitere Lockerung, sollte das nötig sein. Wie immer bleibt es aber ein schwieriger Balanceakt, dringend notwendige Reformen umzusetzen und gleichzeitig die chinesische Wirtschaft zu stabilisieren. Für Unternehmen ergeben sich daraus Herausforderungen, aber auch Chancen für diejenigen, die in Branchen tätig sind, die von der Politik gefördert werden sollen“, so Sunnucks.

Der Handel bleibe für Unternehmen aufgrund des Konflikts mit den USA die größte Unbekannte. Noch 2018 habe das Exportwachstum bei rund zehn Prozent gelegen, in der ersten Jahreshälfte 2019 sei es so gut wie verschwunden. Noch offensichtlicher sei, wie sich all das auf das allgemeine Vertrauen der Unternehmen auswirke. Für Anleger werde es in Zukunft immer wichtiger, zwischen zwei Arten von Unternehmen zu unterscheiden: Diejenigen, die in einer wachsenden Wirtschaft lediglich zyklische Gewinne erwirtschafteten, und solche, die eine solide Performance auf Grundlage echter, struktureller Faktoren erzielten, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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