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Kommentar
12:57 Uhr, 15.09.2020

Biotech Made in Germany

Im Vergleich zu den USA steckt die deutsche Biotechindustrie in den Kinderschuhen. Doch staatliche Förderung und mediale Aufmerksamkeit stärken das Interesse der Anleger. Jedoch droht die spekulative Natur des Sektors in den Hintergrund zu rücken.

Im Vergleich zu den USA steckt die deutsche Biotechindustrie noch in den Kinderschuhen. Doch staatliche Förderung und mediale Aufmerksamkeit stärken das Interesse deutscher Anleger. So zeigt sich beispielsweise anhand des rasanten Aufstiegs von BioNtech, dass viele Privatanleger auf den aktuellen Biotechhype aufspringen. Jedoch droht die spekulative Natur des Sektors hierbei immer weiter in den Hintergrund zu rücken und vielleicht sogar gänzlich in Vergessenheit zu geraten.

Biotech rückt in die Mitte der Gesellschaft

Der Biotechsektor gehört schon seit Jahren zu den beliebtesten Branchen der Investorengemeinde, denn es winken hohe Gewinnchancen und großartige Zukunftsaussichten. Durch den Wettlauf um die Entwicklung des ersten Impfstoffs gegen das Virus, sind Biotechunternehmen auch in den weniger finanzmarktaffinen Bevölkerungsschichten zum Thema geworden. Dies sorgte natürlich auch für zusätzliches Interesse an den Papieren der Unternehmen – ehrlicherweise muss man sich jedoch eingestehen, dass es nur wenige Branchen gibt, in denen bereits mehr Fantasie in den Kursen steckt.

Dies ist vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass viele Biotechunternehmen ihre Anstrengungen hauptsächlich auf die Entwicklung eines einzelnen Medikamentes fokussieren. Daraus ergibt sich für Anleger ein erhebliches Klumpenrisiko.

Novavax – ein Fallbeispiel

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für dieses Risiko ist das amerikanische Unternehmen Novavax, das 2015 enorme Forschungsgelder zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Infektionskrankheit RSV erhielt. Nachdem im September 2016 eine klinische Studie ernüchternde Ergebnisse lieferte, brach die Aktie um ganze 84 % ein. Auch im Coronahype ist Novavax ganz vorne mit dabei, was auf Jahressicht schon für eine Kurssteigerung von 2800 % sorgte – eine erhebliche Fallhöhe, sollte die Wette nicht aufgehen.

Dies gilt natürlich auch für zahlreiche andere Unternehmen, die sich gerade mit der Suche nach Medikamenten und Impfstoffen gegen das Coronavirus beschäftigen. Im Kampf gegen das Virus wurden massive staatliche Förderungen für Branchentitel vergeben, die für teilweise atemberaubende Kursentwicklungen sorgten. Allerdings muss Investoren hier klar sein, dass nur wenige der geförderten Unternehmen ihre Produkte auch wirklich zur Marktreife bringen und Geld verdienen werden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine nicht unerhebliche Anzahl an Biotechtiteln einen Wettcharakter besitzen. Sie setzen alles auf eine Karte, stecken immense Summen in die Entwicklung eines Kernproduktes und hoffen darauf, mit diesem den einen „großen Wurf“ zu landen. Wenn es funktioniert, ergeben sich fantastische Margen und Gewinne. Falls dies nicht funktioniert, wird viel Kapital verbrannt und am Ende droht unter Umständen sogar der Totalverlust.

Alternativen finden sich in Deutschland

Dieser Ansatz ist für die Mehrheit der deutschen Anleger zu risikoreich, weshalb sie derartige Geschäftsmodelle meiden und der Kapitalbedarf der einheimischen Branchenunternehmen ungedeckt bleibt. Das ist mit Sicherheit auch einer der Gründe dafür, dass viele deutsche Biotechunternehmen sich an der amerikanischen NASDAQ listen lassen. Dies führte teilweise sogar dazu, dass Brancheninsider vermehrt die Abhängigkeit der deutschen Biotechbranche von amerikanischen Geldgebern bemängelten und ein Umdenken in der deutschen Anlegerkultur forderten.

Die beiden deutschen MDAX-Unternehmen Evotec und MorphoSys gehen vielleicht auch gerade deshalb einen entgegengesetzten Weg. Ihre Geschäftsmodelle stützten sich neben dem risikobehafteten auch auf einen risikoarmen Bereich, was sie von einer Vielzahl ihrer Wettbewerber unterscheidet. Dies macht sie auch für vorsichtigere Anleger attraktiv, die an der Wachstumsstory Biotech partizipieren möchten, ohne sich dem Wettcharakter des Sektors auszusetzen.

Evotec gliedert sich in die Bereiche Execute und Innovate. Während Evotec Execute Auftragsforschungen für die biopharmazeutische Industrie übernimmt und so für stetige Einnahmen sorgt, konzentriert sich Evotec Innovate auf die Entwicklung eigener Projekte. Perspektivisch bieten diese Projekte natürlich weitaus höheres Margenpotenzial, stellen im Moment allerdings noch erhebliche finanzielle Belastungen dar, die durch die anderen Aktivitäten querfinanziert werden. Ebenfalls interessant sind die jüngsten Äußerungen des Managements 2021 „eine neue Wachstumsstufe“ erklimmen zu wollen, die einiges über die hohen Ambitionen des Unternehmens verraten.

MorphoSys ist Anbieter einer der größten Antikörperdatenbanken weltweit, deren Nutzungsrechte gegen Lizenzgebühren an zahlreiche namenhafte Biotech- und Pharmaunternehmen verliehen werden. Ein weiterer stabilisierender Faktor ist die breite Aufstellung der Forschungsanstrengungen. Momentan liegen über 100 Medikamente in der Pipeline – davon 14 komplett in Eigenregie. Zudem erlebte das Unternehmen jüngst den Höhepunkt seiner 28-jährigen Geschichte: Die US-Zulassung des Krebsmedikamentes Monjuvi, das selbst bei konservativen Prognosen erhebliches Umsatzpotenzial verspricht.

Produktlösungen für Biotechenthusiasten

Für Anleger, die die geschilderte Gemengelage interessant finden, ergeben sich im Bereich der strukturierten Produkte spannende Anlagevehikel.

Wer an der geschilderten Wachstumsstory teilhaben und zugleich sein Risiko reduzieren möchte, kann dies über entsprechende Discount-Zertifikate erreichen. Mit ihnen steigen Anleger zu einem Rabatt gegenüber dem aktuellen Kurs des Basiswerts ein. Im Gegenzug können sie nur bis zu einer festgelegten Kursmarke (Cap) an Kursgewinnen der unterlegten Aktie teilnehmen. Wer es etwas spekulativer mag, kann seine Markteinschätzung auch über Call Optionsscheine ausdrücken. Allerdings stehen den hohen Gewinnchancen auch gesteigerte Risiken gegenüber. In beiden Varianten ist der gänzliche Verlust des eingesetzten Kapitals möglich (Totalverlustrisiko).

Ein Beispiel ist das Discount-Zertifikat der DZ BANK, das bis Mitte Juni 2022 läuft (WKN: DFL3U1). Der Rabatt liegt aktuell bei rund 21 Prozent. Notiert MorphoSys am 17.06.2022 auf oder über dem Cap von 100,00 EUR, erzielen Anleger eine Gesamtrendite von rund 19 Prozent. Wer an Evotec interessiert und bereit ist, mehr zu riskieren, der kann sich einen Optionsschein Classic der DZ BANK genauer ansehen, der ebenfalls bis Mitte Juni 2022 läuft (WKN: DFM1V2). Der Basispreis des Scheins liegt bei 32 EUR. Bei einem aktuellen Kurs von rund 23 EUR wirkt dies vielleicht etwas zu hoch angesetzt, doch durch die Fälligkeit am 17.06.2022 und der hohen Dynamik des Unternehmens, könnte es sich um eine lukrative Möglichkeit handeln.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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