Bioprinting - Wie der 3D-Druck in der Medizin Einzug hält
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten reichen von künstlichen Zellhaufen zum Test neuer Medikamente bis an die Grenze des ewigen Lebens. Erfahren Sie, wo gewinnbringende Investitionen liegen könnten.
In einer frühen Ausgabe von Cashkurs-Trends im Jahr 2012 beschäftigten wir uns mit dem damals weitgehend unbekannten Thema „3D-Druck“. Bei einem Vor-Ort Besuch bei der Firma Stratasys wurde mein Kopf als kleines Plastikmodell direkt zum Mitnehmen ausgedruckt. Damals war die Möglichkeit eines Tages menschliches Gewebe und Organe mittels 3-Druck herzustellen noch eine ferne Zukunftsvision.
Wie schnell aus Science-Fiction doch inzwischen Realität wird. Nur sieben Jahre später werden Zellen, ganze Muskeln und Organteile mittels in 3D-Druckern verarbeiteter „Bio-Tinte“ hergestellt. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten lassen sich nur mit viel Phantasie bis zu einem gewissen Grad erahnen und reichen von künstlichen Zellhaufen zum Test neuer Medikamente bis an die Grenze des ewigen Lebens.
Zunächst werden nur einfache Zellstrukturen erzeugt, doch mit jeder neuen Erfahrung und Forschungsentwicklung steigen die Möglichkeiten. Vergleichsweise einfache Organe wie die Leber stehen ganz vorne auf der Liste, aber es wird nicht allzu lange dauern, bis auch die komplexeren Organe künstlich erzeugt werden können. Aber was ist schon künstlich, wenn dafür körpereigenes Zellmaterial verwendete wird, bei dem die Abstoßungsreaktionen deutlich geringer sind.
Zunächst ist das eine große Hoffnung für all jene, die auf ein Spenderorgan warten. Die Bereitschaft zur Organspende nimmt immer mehr zu, aber es ist auch eine Tatsache, dass einer der größten Organspendergruppen die Verkehrsopfer sind. Spätestens mit dem Einsatz selbstfahrender Roboterautos und deutlich sinkender Unfallzahlen – besonders der tödlichen – wird die Versorgung mit Spenderorganen weiter knapp. Auch das ethische Dilemma „Organspende Ja oder Nein“, das nur jeder für sich entscheiden kann, wäre mit einer einfachen Versorgung gedruckter Organe beseitigt.
Wenn also Organe eines Tages nach Bedarf zur Verfügung stehen, ergibt sich daraus automatisch die nächste Diskussionsebene. Ein Mensch stirbt nicht an „Tod“, er stirbt, weil ein, oder mehrere Teile seines Körpers, seiner Maschine, ausfallen. Bei einem Auto tauscht man das defekte Teil aus und es geht wieder auf die Straße. Was würde es bedeuten, wenn wir jedes Körperteil beliebig oft austauschen könnten? Kommen wir damit an die Grenze zum ewigen Leben? Wenn ja – wollen wir das? Wäre das erstrebenswert? Würde diese Möglichkeit von der Krankenkasse bezahlt oder stünde sie nur den Vermögendsten zur Verfügung?
Von dieser Zukunftsvision sind wir noch sehr weit entfernt und jeder muss in sich selbst hineinhören, ob er das mit einem „Gott sei Dank“ oder als „sehr schade“ empfindet. In jedem Fall eröffnet diese Technologie einen Milliardenmarkt, der zugleich viel Leid und Kummer beseitigen kann. Ich liebe Entwicklungen, die Leid und Kummer reduzieren und investiere viel lieber in Unternehmen, die sich diesem Weg widmen, als in jene, die mit der Erforschung und Produktion immer raffinierterer Waffensysteme dafür sorgen, dass immer mehr Leid und Kummer entsteht.
Und wer weiß, vielleicht sind Sie oder ich eines Tages sehr froh, dass es mit dieser Technologie vielleicht doch schneller voranging als wir das zur heutigen Stunde für möglich halten.
Bis dahin halten wir uns gesund und sehen wir zu, dass wir die se Technologie möglichst lange nicht benötigen, das ist die sinnvollste Investition, die wir tun können.
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine gesunde und glückliche Woche
Ihr Dirk Müller
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.