Kommentar
11:12 Uhr, 24.04.2023

Big-Tech-Earnings: Das wird spannend!

In dieser Woche legen unter anderem die großen US-Technologiekonzerne Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon und Intel ihre Quartalszahlen vor. (Fundamentaler stock3-Wochenausblick)

Die neue Woche könnte eine Richtungsentscheidung für die Märkte bereit halten: Im S&P 500 erreicht die Berichtssaison bereits ihren Höhepunkt, sowohl was die Anzahl der Quartalszahlen als auch was die Wichtigkeit der Zahlen angeht.

Mit Microsoft, Alphabet, Meta, Amazon und Intel werden mehrere der US-Technologiegiganten in dieser Woche über das erste Quartal 2023 berichten. Daneben kommen Zahlen auch von zahlreichen weiteren großen US-Konzernen wie Coca-Cola, General Motors, McDonald's, General Electric, Visa, Mastercard, Eli Lilly, ExxonMobil und Chevron.

Im bisherigen Verlauf der US-Berichtssaison lässt sich eine klare Tendenz erkennen: Wie gewohnt können zwar die meisten Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen (was auch damit zu tun hat, dass im Vorfeld der Zahlen von den Firmen ein gekonntes "Erwartungsmanagement" betrieben wird), die Kursreaktion auf die Zahlen fällt aber häufig eher enttäuschend aus.

Quartalszahlen, wohin das Auge auch blickt

Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten US-Quartalszahlen in dieser Woche:

Montag:

  • vorbörslich: Coca-Cola, Bank of Hawaii
  • nachbörslich: First Republic Bank, Whirlpool

Dienstag:

  • vorbörslich: General Motors, McDonald's, Verizon, UPS, General Electric, Halliburton, 3M, Pepsico, Spotify, Raytheon Technologies
  • nachbörslich: Microsoft, Alphabet, Visa, Enphase Energy, Texas Instruments, Chipotle Mexican Grill, Juniper Networks

Mittwoch:

  • vorbörslich: Boeing, Humana, Hilton, Hess, Teck, ADP, Thermo Fisher Scientific, General Dynamics, Boston Scientific
  • nachbörslich: Meta, Roku, ServiceNow, Teladoch Health, align

Donnerstag:

  • vorbörslich: Eli Lilly, Mastercard, American Airlines, Merck & Co., AbbVie, Caterpillar, Valero, Southwest Airlines, Crocs, Altria
  • nachbörslich: Amazon, Intel, Snap, Cloudflare, First Solar, Pinterest, Gilead Sciences, Amgen, US Steel

Freitag:

  • vorbörslich: ExxonMobil, Chevron, Colgate-Palmolive, Cameco, Charter Communications

Auch in Deutschland läuft die Berichtssaison auf Hochtouren. Aus dem DAX legen in dieser Woche die folgenden Unternehmen Quartalszahlen vor:

  • Mittwoch: Symrise, Beiersdorf, Puma, MTU Aero Engines, Deutsche Börse
  • Donnerstag: Deutsche Bank, BASF
  • Freitag: Mercedes-Benz, Covestro

Hinzu kommen zahlreiche Quartalszahlen aus der zweiten Reihe.

Konjunkturdaten: Wachstumszahlen und Inflationsdaten im Fokus

Auch an Konjunkturdaten hat die neue Woche einiges zu bieten. Am Donnerstag werden vorläufige BIP-Daten für das erste Quartal aus den USA gemeldet. Während die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal noch gewachsen sein dürfte, rechnen viele Volkswirte mit einer Rezession, die im weiteren Jahresverlauf beginnen könnte. Verantwortlich dafür könnte u.a. eine eingeschränkte Kreditvergabe angesichts der Bankenkrise und die straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed sein.

Auch diesseits des Atlantiks bleibt die Konjunkturentwicklung spannend. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April etwas aufgehellt, wie das am Montag gemeldete Ifo-Geschäftsklima zeigt. Der wichtigste Frühindikator der deutschen Wirtschaft stieg von 93,3 Punkten im Vormonat auf 93,6 Zähler und damit etwas stärker als erwartet. Die Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 93,4 Punkte gerechnet. Während sich die Einschätzung der aktuellen Lage etwas von 95,4 Punkten auf 95,0 Zähler verschlechterte, stiegen die Erwartungen von 91,1 Punkten auf 92,2 Zähler.

Vorläufige Wachstumszahlen für das erste Quartal aus Deutschland und der Eurozone werden am Freitag gemeldet. Noch wichtiger allerdings werden wohl die vorläufigen Inflationsdaten aus Deutschland sein, die ebenfalls am Freitag veröffentlicht werden. Die Teuerung dürfte sich den Erwartungen der Volkswirte zufolge nur leicht abgeschwächt haben. So dürfte die Inflationsrate von 7,4 % auf 7,3 % gesunken sein. Eine nachhaltige Abschwächung der Inflation in Richtung des 2 %-Ziels bleibt für die Notenbanken die Voraussetzung dafür, ihre Politik der Zinserhöhungen zu beenden. Vor allem in Deutschland und der Eurozone scheint dieses Ziel noch in einiger Entfernung zu liegen.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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