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08:50 Uhr, 29.03.2018

Beste Voraussetzungen für Betongold

Der Aufschwung in der Immobilienbranche ist nach Einschätzung von Skagen-Fondsmanager Michael Gobitschek noch lange nicht vorbei.

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  • EURO STOXX 50
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Stavanger (GodmodeTrader.de) - Eine nicht enden wollende Nullzinspolitik und der Ausverkauf günstiger Kredite haben in den vergangenen Jahren weltweit zu einem Boom in der Immobilienbranche geführt. Dieser Aufschwung ist noch lange nicht vorbei, schreibt Michael Gobitschek, Portfoliomanager des Immobilienaktienfonds SKAGEN m², in einem aktuellen Marktkommentar. Entwicklungen in Markt und Gesellschaft stützten die hohe Immobiliennachfrage. In welche Art von Immobilien Anleger investieren – das ist für Gobitschek die entscheidende Frage.

„Solide Bilanzen, hohe Transaktionsaktivität, niedrige Zinsen und steigende Mieten – diese vier Faktoren begünstigen nach wie vor das Investmentumfeld von Immobilien. Vor allem der zurzeit vorherrschende hohe Grad an Planbarkeit bei den Mieteinnahmen macht es für Investoren einfacher, das Wachstumspotenzial von Immobilienfirmen vorauszusehen“, so Gobitschek.

So werde die spanische Immobiliengesellschaft Spanish Colonial beispielsweise in den nächsten zwei Jahren ihre Mieteinnahmen um 50 Prozent erhöhen. Auch die Mieteinkünfte der deutschen Immobilienfirma Deutsche Wohnen lägen noch unter dem aktuellen Mietpreisspiegel – was sie in den nächsten Jahren ausgleichen dürfte. Gerade in Europa gebe es viele solcher Beispiele. Mietwohnungen in Städten wie Berlin und Stockholm seien knapp und die Wohnungsmärkte seien immer noch unterversorgt. Hier liege daher Potenzial. Und auch die Nachfrage nach weiteren Mietwohnungen steige weiter, heißt es weiter.

„Bereits vor einigen Jahren haben Immobilienfirmen begonnen, die Niedrigzinsphase für sich zu nutzen, um Kredite günstig zu refinanzieren. Dadurch bekamen viele Unternehmen die Möglichkeit, sich langfristig solide aufzustellen. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zwei Jahren das Transaktionsvolumen, M&As und Gewinne weltweit etwas stärker ansteigen werden als 2017 – vor allem aufgrund von Wachstum, niedrigen Zinsen und gesellschaftlichen Veränderungen“, so Gobitschek.

In den kommenden Jahren werde das Wachstum von Immobilieninvestments vor allem durch gesellschaftliche Veränderungen beeinflusst werden: Bevölkerungsanstieg, Verstädterung, alternde Gesellschaften und steigender Reichtum – all dies seien wichtige Aspekte, die die Nachfrage von Immobilien beeinflussten. Ein besonders gewichtiger und weitreichender Trend sei der Konsumwandel durch digitales Shopping. Auf der einen Seite sei der neu aufkommende E-Commerce besonders für Shopping-Malls eine ernst zu nehmende Bedrohung, auf der anderen Seite profitierten schon jetzt viele Logistikunternehmen davon, heißt es weiter.

„Aus Investorenperspektive ist wichtig, zwischen kurzfristigen und langfristigen Entwicklungen zu unterscheiden, denn die Immobilienbranche ist zyklisch - und Zyklen liegen in Trendphasen. Dabei entwickelt sich die Branche nicht homogen – vor allem regionale Unterschiede sind entscheidend. Während beispielweise London als Europa-Standort vieler globaler Firmen durch den Brexit an Attraktivität verliert, sind kontinentaleuropäische Städte wie Frankfurt als Standort immer gefragter“, so Gobitschek.

Um entsprechende Klumpenrisiken zu vermeiden, müssten Immobilieninvestments breit gestreut sein. In unterschiedliche Regionen zu investieren, sei eine Option. Darüber hinaus hätten Anleger die Möglichkeit in Aktien mit verschiedenen Währungen und eine breite Palette von Immobiliensegmenten zu investieren. Von Industriehallen, über Bürogebäude, Hotels und private Appartements, die große Auswahl biete genügend Raum zur Risikostreuung, heißt es weiter.

„Als Anleger flexibel handeln und allokieren zu können, ist dabei das A und O. Zurzeit sehen wir vor allem in Europa und Japan gute Investitionsmöglichkeiten in Aktien aus der Immobilienbranche, da vor allem dort die Wohnungsmärkte noch viel Potenzial bieten“, so Gobitschek.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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