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15:43 Uhr, 09.11.2007

Ben Bernanke in Geiselhaft!

Wien (Fonds-Reporter.de) - Die Auswirkungen der US-Subprime Krise auf das weltweite Finanzsystem sind möglicherweise schwerwiegender als die Marktteilnehmer bis vor kurzem angenommen haben. "Nach dem Platzen der US Immobilienblase könnten wir bald das nächste Horrorszenario sehen - das Platzen der Finanzsektorblase", warnt Salus Alpha Capital in einem aktuellen Marktkommentar.

Letzte Meldungen zeigten, dass große amerikanische Banken signifikante Investitionen im Bereich Subprime Hypothekenholdings halten. Ihre europäischen Pendants haben ähnliches schon früher im Herbst berichtet. Letztendlich sei das US-Immobilien- Schneeballsystem eingebrochen und CDOs wieder zu Marktpreisen bewertet, so die auf alternative Investments spezialisierte Investmentmanagementfirma.

Aufgrund der wirtschaftlichen Wichtigkeit des Bankensystems, das zur Zeit einer großen Krise gegenübersteht, hat die US-Notenbank FED bereits eingegriffen und pumpt Liquidität in die Märkte, wie durch die letzte Senkung des FED Leitzinssatzes auf 4,50%.

Salus Alpha ist der Meinung, dass das bisher gezeigte Engagement aber noch nicht stark genug war und dass die FED in den nächsten Meetings noch aggressiver zu niedrigeren Zinsen bis zu 3,50% innerhalb des nächsten halben Jahres gezwungen wird. Die FED müsse den Kampf gegen die Inflation aufgeben um das Finanzsystem zu schützen, so die Finanzprofis.

Es existieren drei wichtige Bestandteile im Finanzsystem: Zugang zu Krediten, Immobilien und der Aktienmarkt. Die ersten beiden der drei versagten laut Salus Alpha im Jahr 2007 total. Wenn die FED den Aktienmarkt nicht durch billiges Geld unterstützt, werde das Finanzsystem zusammenbrechen, prognostiziert die Investmentmanagementfirma. Dieses Szenario werde vorherrschen bis wieder ausreichend Liquidität vorhanden ist um die Immobilienmärkte zu unterstützen und der Zugang zu den Kreditmärkten wieder besteht.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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