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Kommentar
15:52 Uhr, 09.04.2021

Bei Megatrends nicht nur auf die Fantasie setzen

Investments in Zukunftsmärkte versprechen hohe Pioniergewinne. Doch längst nicht aus jedem Start-up wird ein Marktführer. Wer Abstürze vermeiden will, sollte auf Unternehmen setzen, die bereits führend sind.

Der Begriff „Megatrend“ ist eines jener Börsenschlagwörter, die zahlreiche Privatanleger regelmäßig in Entzücken versetzen und grenzenlose Kursfantasien wecken. Denn mit einem Megatrend verbindet man unweigerlich hohe Wachstumsraten, enormes Marktpotenzial und sagenhafte Pioniergewinne. Zum Mythos Megatrend hat auch die jüngere Vergangenheit beigetragen. So blicken zahlreiche Unternehmen, die in einem vermeintlichen Zukunftsmarkt tätig sind, auf eine sensationelle Wertentwicklung zurück. Betrachten wir hierzu den Technologieindex NASDAQ 100. Da ist zum Beispiel die Aktie des E-Commerce-Kleinanzeigen-Anbieters MercadoLibre, die sich auf Jahressicht im Wert verdreifacht hat. Oder der E-Signatur-Spezialist DocuSign mit einer 12-Monats-Performance von 120 Prozent. Ganz zu schweigen von Tesla, dem Performance-Spitzenreiter im NASDAQ 100, mit einem 12-Monats-Plus von über 500 Prozent (Stand: 1. April 2021).

Die Welt im Wandel

Die Liste der „Kursraketen“ ließe sich noch beliebig fortsetzen. Denn es gibt ja nicht nur einen Megatrend, sondern eine ganze Reihe von technologischen Entwicklungen, die zu starken, langfristigen und transformativen Veränderungen führen können. Cloud-Computing, Virtual Reality und 5G gehören dazu. Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und Immuntherapie sowieso. Auch Technologien und Verfahren zur Bekämpfung des Klimawandels haben mittlerweile unter dem Schlagwort „GreenTech“ den Rang eines Megatrends erreicht. Man denke in diesem Zusammenhang an den Hype bei Wasserstoff-Aktien.

Hohe Bewertungen als Risiko

Die Fokussierung auf potenzielle Börsenüberflieger kann sich jedoch als gefährlich erweisen. Denn die Wachstumschancen eines Unternehmens sind die eine Seite, die andere ist die Bewertung. Bei MercadoLibre zum Beispiel ist der Börsenwert mittlerweile auf 73 Milliarden US-Dollar angeschwollen. Und das bei einem Jahresumsatz von gerade einmal vier Milliarden US-Dollar. Umsatz wohlgemerkt, denn unterm Strich schreibt MercadoLibre rote Zahlen. Ein ähnliches Bild bei DocuSign: Einer Marktkapitalisierung von rund 37 Milliarden US-Dollar stehen ein Umsatz von 1,5 Milliarden US-Dollar und ein Nettoverlust von einer Viertelmilliarde US-Dollar gegenüber. Und gerade die hohen Bewertungen sind ein wichtiger Knackpunkt. Denn Zukunftsmärkte sind in ständiger Bewegung. Wessen Geschäftsmodell sich tatsächlich einmal durchsetzt, lässt sich selbst für Branchenexperten oftmals kaum abschätzen. Entsprechend hoch ist das Risiko, auf das falsche Pferd zu setzen. Das zeigen die Erfahrung mit dem New-Economy-Hype zur Jahrtausendwende. Viele der damals extrem hoch bewerteten Start-ups sind längst vom Kurszettel verschwunden. Man könnte nun einwenden, dass auch viele der heutigen Technologieriesen einmal klein angefangen haben und einige Zeit brauchten, um profitabel zu werden. Das ist richtig. Der entscheidende Punkt ist aber, dass Konzerne wie Alphabet, Microsoft, Apple oder Amazon die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Geschäftsmodelle und Technologien längst unter Beweis gestellt haben und seit Jahren mit starken Zahlen überzeugen.

Fantasie allein reicht nicht aus

Die weniger riskante Alternative wäre also, nicht in einen vermeintlichen Börsen-Star von morgen zu investieren, sondern in Unternehmen, die ihre Starqualitäten bereits heute schon unter Beweis stellen. Dazu gehört zum Beispiel die Google-Mutter Alphabet. Der Konzern ist hochprofitabel und verfügt zudem über die finanzielle Potenz, die Entwicklung in zahlreichen weiteren technologisch hochinteressanten Bereichen, wie der Künstlichen Intelligenz, dem autonomen Fahren (Waymo) oder der Biowissenschaft (Verily) voranzutreiben. Ein anderes Beispiel für ein Unternehmen, das Profitabilität, Marktdominanz und Wachstumsfantasie in sich vereint, ist Qualcomm. Der US-Konzern besitzt eine führende Stellung bei Baseband-Prozessoren für Smartphones und könnte von dem neuen Mobilfunkstandard 5G überdurchschnittlich profitieren.

Beliebte A-Promis

Zwar sind auch die Aktien von Alphabet und Qualcomm nicht risikolos, aber die Fallhöhe scheint deutlich geringer als bei Werten, die ausschließlich von der Fantasie leben. Ein Punkt, der auch für viele Trader nicht irrelevant sein dürfte. So überrascht es nicht, dass etablierte Technologiewerte wie Alphabet zu den beliebtesten Basiswerten für Hebelprodukte gehören. Ein Beispiel dafür ist der Endlos Turbo Long (DV1TSQ) der DZ BANK, der Tradern die Chance bietet, mit kleinem Kapitaleinsatz an Kursgewinnen der Alphabet-Class-C-Aktie mit einem Hebel von aktuell 3,2 teilzunehmen. Bei Hebelprodukten wie Endlos Turbos steht den überproportionalen Gewinnchancen ein entsprechend gehebeltes Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust (im Fall eines Knock-out-Ereignisses) gegenüber. Für Anleger, die mit einem Hebel von rund 4,0 an steigenden Notierungen von Qualcomm partizipieren möchten, könnte der Endlos Turbo Long mit der WKN DFZ791 ein entsprechendes Instrument darstellen.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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