Bei ihrer Juni-Sitzung dürfte die US-Notenbank den Märkten keine Geschenke mache
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Am 12. Juni tagt die Federal Reserve (Fed) und wird neben dem Zinsentscheid auch ihre neuen Wirtschafts- und Zinsprognosen veröffentlichen. Wir empfehlen Marktteilnehmern, sich keinen Rückenwind von den Ergebnissen zu erhoffen. Erstens, weil wir erst im dritten Quartal mit einer Zinssenkung rechnen und zweitens, da wir davon ausgehen, dass Fed-Präsident Jerome Powell den Anlegern nicht erneut voreilige Hoffnung auf eine geldpolitische Lockerung machen wird.
Diesen Fehler beging er unseres Erachtens im Oktober 2023, als er weitere Zinserhöhungen nahezu ausschloss und den Blick Richtung Zinssenkungen lenkte. Den Märkten reichte dies, um die in Aussicht gestellten Lockerungen vorwegzunehmen und etwa die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um über einen Prozentpunkt zu drücken. Dem Vorwurf, dass dies mitursächlich für das Wiederaufflammen preistreibender Entwicklungen im Frühjahr 2024 gewesen sein könnte, muss sich die Fed stellen.
Allein um sich diesen Vorwürfen nicht erneut aussetzen zu müssen, gehen wir davon aus, dass die Fed sich nach der kommenden Sitzung sehr bedeckt halten wird. Bereits in den vergangenen Wochen haben ihre Mitglieder es vermieden, sich eindeutig zu positionieren; aus ihrem Lager kamen sehr unterschiedliche Stimmen. Für ein Abwarten spricht unseres Erachtens auch die Faustformel, wonach es mindestens dreier Monate unterstützender Daten bedarf, um drei Monate nicht unterstützender Daten auszugleichen. Wir erwarten daher einen ersten Zinsschritt im dritten Quartal, dem bis zu drei weitere bis Sommer 2025 folgen könnten.
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