Fundamentale Nachricht
12:06 Uhr, 18.10.2019

Bei Anleihen auf geringere Renditen einstellen

Die Anleihenrenditen dürften der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge in den kommenden Monaten bis Ende 2019 niedriger ausfallen als bislang in diesem Jahr.

Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Nach einer schwachen Entwicklung 2018 ist das erste Halbjahr 2019 für Anleihenanleger sehr erfreulich verlaufen. „Diese Performance wird sich unseres Erachtens kaum wiederholen“, schreibt der stellvertretende Anleihen-Chef Gene Tannuzzo in einem aktuellen Kommentar. „Ein von geringem Wachstum und billigem Geld geprägtes Umfeld ist zweifellos vorteilhaft, aber die Anleger sollten nicht alle Vorsicht über Bord werfen.“

Columbia Threadneedle erwartet weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, inklusive zweier Leitzinssenkungen in den USA bis zum Jahresende. „Dies garantiert jedoch keine soliden Renditen auf dem Anleihenmarkt“, schreibt Tannuzzo. Er verweist auf die Relevanz der Ausgangsbasis: Zum einen lägen die Renditen bereits auf sehr niedrigen Niveaus, verglichen mit früheren vorbeugenden Zinssenkungen der Fed.

Tannuzzo verweist darauf, dass die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere derzeit nur knapp zwei Prozent überschreite, während sie 1995 6,2 Prozent und 1998 4,6 Prozent betragen habe. Zum anderen lägen die Risikoprämien in den meisten Sektoren heute höher als vor der ersten Zinssenkung 1995. Das schränkt die Luft nach unten bei den Renditen bzw. nach oben bei den Kursen ein.

In diesem Umfeld setzt Columbia Threadneedle vor allem auf qualitativ hochwertige Kreditpapiere. „Wir sind der Meinung, dass Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und hypothekenbesicherte Wertpapiere mit ihren soliden Erträgen künftig die besten risikobereinigten Renditen bieten werden“, schreibt Tannuzzo.

Dollar-Papiere böten aus Sicht eines Euro-Anlegers keine allzu große Wechselkursphantasie. Allerdings sei trotz der lockereren geldpolitischen Gangart der US-Notenbank Fed auch kein Einbruch des Dollarkurses zu befürchten. Tannuzzo verweist dabei erneut auf frühere vorbeugende Zinssenkungen der Fed in den Jahren 1995 und 1998: „Zwar wird eine Aufwertung gegenüber der derzeitigen hohen Ausgangsbasis schwerfallen, aber die bisherigen Erfahrungen lassen darauf schließen, dass sich der US-Dollar gut behaupten kann.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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