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12:26 Uhr, 19.11.2024

Behörden: Übergangsrisiken alleine gefährden Finanzstabilität nicht

Von Hans Bentzien

DOW JONES--Die sich aus dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft ergebenden Risiken reichen nach Einschätzung der zuständigen Aufsichtsbehörden alleine nicht aus, um die Stabilität des Euroraum-Finanzsystems zu gefährden. Wie Eba, Eiopa, Esma und EZB im Ergebnis ihres "Fit-for-55"-Stresstests mitteilten, kann es aber zu erhöhten Verlusten für Finanzinstitute und ernsthaften Störungen kommen, wenn makroökonomische Schocks hinzukommen. "Finanzinstitute müssen daher Klimarisiken umfassend und zeitnah in ihr Risikomanagement integrieren. Dies ist unerlässlich, um die Risiken effektiv zu steuern und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten", heißt es in einer Mitteilung.

Demnach zeigen die Ergebnisse der Untersuchung, dass sich die geschätzten Erstrundenverluste aus einem Szenario, in dem Banken, Versicherer und Alterssicherungsinstitute (IORPs) die Assets CO2-intensiver Unternehmen verkaufen ("Run-on-Brown"), über acht Jahre auf 5,2 bis 6,7 Prozent der ursprünglichen Exponierung belaufen. Die Zweitrundenverluste, die vor allem für Investmentfonds relevant sind, belaufen sich demnach auf 11,2 Prozent.

Jedoch können laut der Mitteilung ungünstige makrofinanzielle Entwicklungen zusammen mit Übergangsrisiken den laufenden Übergangsprozess stören und die Verluste der Finanzinstitute erheblich erhöhen. Dies beeinträchtigt wiederum deren Finanzierungsfähigkeit. Dieses Szenario wird im zweiten negativen Fall untersucht, in dem die "Run-on-Brown"-Schocks mit ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen kombiniert werden.

In diesem Szenario liegen die Verluste der Banken, Versicherungen, berufsständischen Pensionskassen und Investmentfonds im ersten Schritt zwischen 10,9 und 21,5 Prozent, je nach Sektor. Obwohl erheblich, dürfte die Auswirkung dieser Verluste auf das Kapital der Finanzinstitute durch Faktoren wie die Bankenerträge, die Verbindlichkeiten der Versicherungen und berufsständischen Pensionskassen sowie die liquiden Mittel der Investmentfonds gemildert werden, die in der Bewertung nicht berücksichtigt wurden.

Die Behörden weisen darauf hin, dass die Ergebnisse des Tests wegen seines neuen Ansatzes und wegen Datenproblemen von einiger Unsicherheit umgeben sind.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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